genuin

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɡenuˈiːn ]

Silbentrennung

genuin

Definition bzw. Bedeutung

  • nicht durch andere Krankheiten hervorgerufen; angeboren

  • ursprünglich, original, echt

Begriffsursprung

Von lateinisch genuinus „angeboren, natürlich“

Steigerung (Komparation)

  1. genuin (Positiv)
  2. genuiner (Komparativ)
  3. am genuinsten (Superlativ)

Anderes Wort für ge­nu­in (Synonyme)

authentisch:
hinsichtlich der Echtheit gesichert und daher zuverlässig
echt:
aufrichtig, wahr
ohne Steigerung: typisch
gestanden:
sich in einem Bereich gut auskennend, mit langjähriger Erfahrung
originär:
eigenständig, grundlegend neu
ursprünglich; nicht abgeleitet, nicht wiederholt, nicht verändert
original:
ursprünglich, nicht nachgemacht, nicht imitiert
unverändert:
gleichbleibend; ohne Veränderung, nicht verändert
unverfälscht:
eine Reinheit aufweisend, die ohne Beimischung auskommt
in einer nicht gekünstelten Art und Weise; in seiner ursprünglichen Art bestehend
ursprünglich:
am Ursprung, an der Quelle, der Entstehung, der Geburt, der Schaffung, der ersten Hervorbringung liegend oder sich darauf beziehend
angeboren:
schon bei Geburt vorhanden
geerbt (von)
genetisch bedingt
genetisch verursacht
kongenital (fachspr.):
fachsprachlich: bereits bei der Geburt bestehend
vererbt
erblich:
genetisch von Eltern auf Nachkommen übertragbar
namensrechtlich von Eltern auf Nachkommen übertragbar
genetisch:
die Entstehung betreffend
die Gene betreffend
hereditär (fachspr.):
Biologie, Medizin: erblich, die genetischen Eigenschaften betreffend
das Erbe, die Erbfolge, die Erbschaft betreffend
vererbbar:
die Fähigkeit, ein Gut vererben zu können
Fähigkeit, einer Eigenschaft in die nächste Generation durch Erbvorgänge überzugehen

Weitere mögliche Alternativen für ge­nu­in

glaubhaft:
so dargestellt, dass es für wahr gehalten werden kann
natürlich:
im Sinne von einfach, ungezwungen
im Sinne von selbstverständlich, klar
naturgemäß:
den Grundsätzen der Natur folgend, der Natur angemessen
rein:
ausschließlich, voll und ganz
ganz unverschmutzt
urtümlich
wirklich:
den Erwartungen und Wertvorstellungen entsprechend
tatsächlich existierend und nicht nur in der Einbildung vorhanden seiend

Gegenteil von ge­nu­in (Antonyme)

erworben

Beispielsätze

Das ist ein genuin fränkischer Ausdruck.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Hier liegt die genuine Aufgabe des Ligaverbands, denn alle Klubs sind auf das Geld aus dieser Quelle angewiesen.

  • Wie die Universität erklärt, gerät dabei eines häufig aus dem Blick: die genuin literarische Dimension und Qualität der Texte.

  • Christoph de Vries (CDU) irritiert mit Aussagen über ein vermeintlich „genuin deutsches Volk”.

  • Doch ist Selges Buch viel ungewöhnlicher, offener, ein genuin literarischer Text.

  • Es lässt sich zwar schwerlich behaupten, dass die doppelte Buchhaltung eine genuin venezianische Erfindung war.

  • Die Arbeiten sind genuin neu geschrieben und plagiatsgeprüft.

  • Die Reihe, in der stets ein genuiner Berlin-Film gezeigt wird, wurde im August 2015 mit "Oh Boy" und Tom Schilling eröffnet.

  • Die Verschwendung ist katastrophal, aber das ist ein Erbe der Sowjetunion und kein genuin ukrainisches Problem.

  • Ginge es nur um genuin religiöse Fragen, ließen sich die Konflikte vermutlich durch Vernunft und Einsicht unter den Religionsführern lösen.

  • Der Nobelpreis in der Familie Kornberg scheint erblich zu sein - oder zumindest ein genuines Forscherinteresse.

  • Jetzt gibt es die ersten Künstler, die genuine Werke schaffen, die nur mit digitalen Mitteln möglich sind.

  • Punk gilt erst einmal als genuin links, und wer dort mit rechten Thesen ankommt, muss die diskutieren.

  • Der 1975 erschienene Roman Der Herbst des Patriarchen von Gabriel García Márquez ist keine genuine Vorlage für das Musiktheater.

  • Einer steht für die genuinen Bundesaufgaben, die die Bundeskulturstiftung wahrnimmt.

  • Es sind genuine Ziele für Angreifer, die einen möglichst großen Schaden und möglichst viel Panik auslösen wollen.

  • Markus Schächter: Napoleon ist zunächst eine genuine, eine authentische Fernsehproduktion.

  • Erst im zwanzigsten Jahrhundert blüht für ihn der genuin künstlerische Einsatz von Lebensmitteln auf.

  • Zudem bieten sie wie kaum ein anderer genuiner Theater- und Literaturstoff der populären Unterhaltungskultur der Medien Paroli.

  • Dazwischen einige genuine Rocker, Männer um die vierzig mit Lederwesten und Zöpfen.

  • Also wäre es Zeit für Deutschland, darüber nachzudenken, ob es ein genuines Interesse an der Fortführung des Überschallverkehrs besitzt.

Häufige Wortkombinationen

  • ein genuines Kunstwerk
  • eine genuine Fehlstellung

Übersetzungen

Was reimt sich auf ge­nu­in?

Anagramme

  • Einung

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv ge­nu­in be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × E, 1 × G, 1 × I & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × G

Eine Worttrennung ist nach dem E und U mög­lich.

Das Alphagramm von ge­nu­in lautet: EGINNU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Nürn­berg
  4. Unna
  5. Ingel­heim
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Nord­pol
  4. Ulrich
  5. Ida
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. Novem­ber
  4. Uni­form
  5. India
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 7 Punkte für das Wort.

genuin

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort ge­nu­in kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: genuin. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: genuin. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  2. faz.net, 06.07.2023
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  17. heute.t-online.de, 14.12.2002
  18. sueddeutsche.de, 25.06.2002
  19. Die Welt 2001
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  21. DIE WELT 2000
  22. FREITAG 1999
  23. Tagesspiegel 1998
  24. Welt 1998
  25. Die Zeit (38/1997)
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Die Zeit 1996
  28. Stuttgarter Zeitung 1995