fromm

Aussprache

Silbentrennung

Definition bzw. Bedeutung

• religiös observant, gottgläubig, religiös

• selten, über Personen und Tiere: untadelig, gehorsam, lenkbar

• veraltend: gut, gerecht, bieder

• veraltet: tapfer

Begriffsursprung

Steigerung (Komparation)

1. fromm (Positiv)
2. frommer (Komparativ)
3. am frommsten (Superlativ)

Anderes Wort für fromm (Synonyme)

brav:

Biederkeit äußernd

Gehorsam zeigend

friedlich:

eine gewaltlose Lebenseinstellung besitzend

gehoben: beschaulich, leise seiend

gutmütig (z.B. Pferd):

den Charakter von jemanden oder das Wesen von etwas beschreibend

sanft:

bei Stoffen: weich, flexibel

sehr ruhig; ohne Kraftaufwand; zart

seelenruhig:

mit großer, unerschütterlicher Ruhe und Geduld

zahm:

Äußerungen: nicht streng, gemäßigt

Menschen: willig, gehorchend, Befehle befolgend

frömmlerisch (abwertend):

auf übertriebene Weise Frömmigkeit vorgebend

gottergeben:

bereit, Gott zu dienen

gottesfürchtig:

stark im Glauben an Gott, ihn achtend und seine Gebote beachtend

gottgefällig:

in der Art und Weise wie Gott es will

arglos:

nichts Böses ahnend; harmlos; treuherzig; blauäugig; unschuldig; ohne Argwohn

gutgläubig:

in gutem Glauben; mit der positiven Überzeugung über die Redlichkeit/Legitimität/Rechtmäßigkeit von etwas

mit einer positiven, vertrauensvollen Einstellung gegenüber anderen Menschen, manchmal sogar mit der Tendenz, naiv oder leichtgläubig zu sein

harmlos:

keine Steigerung möglich: völlig unschädlich und ungefährlich, frei von Aggressionen

ohne größere schädliche Wirkungen oder schlimme Folgen

im guten Glauben, dass

in gutem Glauben

kindsköpfig

leichtgläubig:

ungewöhnlich schnell und auf unkritische Weise bereit, Dinge, die von anderen behauptet werden, als wahr zu akzeptieren und dadurch leicht zu täuschen

naiv:

Literaturwissenschaft: gänzlich im Einklang mit der Natur sowie der Wirklichkeit stehend

meist abwertend: über wenig Erfahrung und/oder Sachkenntnis verfügen und daher nicht sehr scharfsinnig erscheinend

nimmt alles für bare Münze

treudoof (ironisierend):

naiv hilfsbereit oder diensteifrig, ohne zu merken, dass man ausgenutzt wird

treuherzig:

so, dass man offen, arglos und gutgläubig ist / handelt

undistanziert

vertrauensselig:

schnell bereit, jemandem (blindes) Vertrauen zu schenken

gläubig:

theologisch: eine religiöse Anschauung vertretend; an Gott oder Götter glaubend; gnostisch

vertrauensvoll

religiös:

die Religion betreffend

stark von der Religion, vom Glauben beeinflusst

religiös orientiert

spirituell:

auf den religiösen Bereich bezogen

auf die menschliche Gedankenwelt bezogen, nur in der Vorstellung vorhanden

vom Glauben erfüllt (geh.)

Gegenteil von fromm (Antonyme)

athe­is­tisch:

die Lehre des Atheismus vertretend, den Atheismus betreffend: Auffassung, dass es keinen Gott gibt

auf­säs­sig:

sich Anweisungen widersetzend, meist aus Trotz oder um zu provozieren

gott­los:

ohne Gott, ohne Gottesglauben

so, dass es Gott und seine Gebote missachtet; im religiösen Sinne unmoralisch

sä­ku­lar:

alle hundert Jahre wiederkehrend

außergewöhnlich

stör­risch:

sich einer Aufgabe, einem Befehl oder einer Zielvorgabe verweigern oder ihr starken Widerstand bieten

widersetzlich

Redensarten & Redewendungen

• dich mach ich noch fromm

Beispielsätze

• Sag vor ihm ja nichts gegen den Pfarrer, er ist nämlich fromm!

• Sie hat ihren Hund ertappt und gleich ausgeschimpft, da wurde er ganz fromm.

• Meine Großmutter war eine fromme Frau.

• Meine Großeltern sind fromme Katholiken.

• Meine Eltern sind fromme Katholiken.

• Tom ist sehr fromm.

• Ach, mög doch fromm ich bleiben, Dein Diener allezeit, die Tyrannei vertreiben, die mir das Herz entzweit.

• Dass ich doch fromm mag bleiben, Euer Diener zu jeder Stund’, die Tyrannei vertreiben, die mir mein Herz verwund’t.

• So möge fromm ich bleiben, Euch dienen jederstund, die Tyrannei vertreiben, die mir das Herz macht wund.

• Als Kaiser Rotbart lobesam zum Heil’gen Land gezogen kam, da musst’ er mit dem frommen Heer durch ein Gebirge, wüst und leer.

• Sei nicht zu fromm, und übertreib es nicht mit deiner Weisheit!

• Das alles ist nur ein frommer Wunsch.

• Nichts macht so fromm wie die Angst.

• Arm und fromm beisammen gab's nur bei Josef im Stall.

• Jedes Weib will lieber schön als fromm sein.

• Einsiedler sind nicht alle so fromm, wie sie sich stellen.

• Gute Worte, Zaum und Sporen machen das Pferd fromm.

• Dort, wo fromme Leute sind, kann man gut wohnen.

• Die künftigen Herren machen die vorigen fromm.

• Es ist gut wohnen, wo fromme Leute sind.

Häufige Wortkombinationen

• ein frommer Christ, Muslim, Jude, …, eine fromme Witwe
• ein frommes Pferd, (einen Menschen, ein Tier) fromm machen
• eine fromme Einstellung haben, fromm eingestellt sein, fromm tun
• eine fromme Frau, ein frommer Mann, eine fromme Tat
• fromm und brav
• fromm und getreu, ein frommer Wunsch
• fromme Lüge – Lüge, mit der der Lügner nützen will

Wortbildungen

• Fröm­mig­keit
• Frommer
• Unfrömmigkeit

Übergeordnete Begriffe

• gläu­big

Untergeordnete Begriffe

• kirchenfromm
• lamm­fromm

Übersetzungen

• Englisch:
  • docile
  • godly
  • pious
  • piously
  • religious
  • devotional
• Esperanto: pia
• Französisch: dévot
• Kurmandschi: abid
• Neugriechisch:
  • θρήσκος (thrískos)
  • ευσεβής (efsevís)
  • ευλαβής (evlavís)
• Polnisch: pobożny
• Portugiesisch: religioso
• Rumänisch:
  • pios
  • religios
  • evlavios
• Spanisch:
  • devoto
  • piadoso
• Ungarisch:
  • ájtatos
  • jámbor

Was reimt sich auf fromm?

• Somme
• ROM
• Tom
• vom
• Meck­pomm

Wortaufbau

Worthäufigkeit