Frömmigkeit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈfʁœmɪçkaɪ̯t]

Silbentrennung

Frömmigkeit

Definition bzw. Bedeutung

Haltung einer Person, die an Gott glaubt und entsprechend handelt.

Begriffsursprung

  • Mittelhochdeutsch vrümecheit, spätalthochdeutsch frumicheit „Tüchtigkeit, Tapferkeit“; die religiöse Bedeutung der Wortgruppe um das Adjektiv fromm „nützlich, brauchbar; tüchtig, tapfer“ entwickelt sich erst ab dem 15. Jahrhundert.

  • strukturell: Ableitung vom Adjektiv fromm mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -igkeit (plus Umlaut)

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Frömmigkeit
Genitivdie Frömmigkeit
Dativder Frömmigkeit
Akkusativdie Frömmigkeit

Anderes Wort für Fröm­mig­keit (Synonyme)

Gläubigkeit
Gottergebenheit
Gottesfurcht:
Ehrfurcht gegenüber Gott
Gottgläubigkeit

Beispielsätze

  • Wären die Seelen so vieler Menschen trunken vor Frömmigkeit wie bis ins 19. Jahrhundert, wäre Johannes Nepomuk ein zeitgemäßer Heiliger.

  • Manche Geschehnisse im Kloster würde man wohl heute unter Psychose verbuchen und nicht als besonderen Ausdruck von Frömmigkeit.

  • Luitgard hatte eine tiefe Frömmigkeit und in dieser eine Begegnung mit Jesus.

  • Von „normaler“ Frömmigkeit über zwanghafte Ideologisierung bis zum gewaltbereiten Fundamentalismus sind die Übergänge fließend.

  • Gandhis Frömmigkeit kann er gut imitieren, seine Weisheit geht ihm allerdings ab.

  • Auch das ist ein Erweis von Frömmigkeit und so gesehen sogar ein missionarischer Impuls.

  • Anschließend wird die religiöse Askese dargestellt, die besonders im Hinduismus als Gipfel der Frömmigkeit betrachtet wird.

  • Anderen gelte sie als "Grundkonstante christlicher Frömmigkeit", die alle Gläubigen erleben sollten.

  • Seine Verbindung von Engagement und Frömmigkeit habe Bruder Roger zu einem glaubwürdigen Zeugen christlichen Lebens gemacht.

  • Der "Papst der Banken", wie er wegen seiner Machtfülle und Frömmigkeit auch genannt wurde, hielt sich für allmächtig, für unantastbar.

  • Entscheidend ist aber der Ruf von Frömmigkeit und Weisheit, den sie genießen.

  • Es ist nicht leicht mit der Frömmigkeit, gern schweift Dikmen deswegen von ihr ab.

  • Gott sei zum letzten Tabu geworden, öffentliche Frömmigkeit peinlich.

  • Ich nehme ihnen diese Frömmigkeit nicht ab, auch nicht den neuen Kult um Beerdigungen, Sechs-Wochen-Ämter und überhaupt: ihre Toten.

  • Seine tiefe Frömmigkeit ist eine schöne Zugabe.

  • Die Ordensfrau, die 1938 starb, hatte einst die Hinwendung zu einer besonderen, auf Gottes Erbarmen konzentrierten Frömmigkeit gepredigt.

  • Da kam es zur Auktion, der von den Baslern beauftragte Agent versagte, und das meiste wurde zerstreut, Sternenstaub der alten Frömmigkeit.

  • Frauen im Staatsdienst dürfen kein Kopftuch und keine langen Röcke trage - Zeichen von Frömmigkeit.

  • In Indiana, der Heimat des Botschafters, ist tiefe Frömmigkeit Teil des gesellschaftlichen Grundverständnisses.

  • Patriarch Pavle ist ein vom Alter gebeugter Mann. Seine persönliche, in vielen Mönchsjahren gehärtete Frömmigkeit steht außer Frage.

  • Hinter solch' konsequenter Frömmigkeit kann auch Schas nicht zurück stehen.

  • An Frömmigkeit läßt sich Carstens von keinem überbieten.

  • Dennoch war er skeptisch gegenüber dem Ideal nazarenischer Frömmigkeit.

  • Die Menschen der Region bescheinigten den Deutschen Frömmigkeit, Fleiß, Nächstenliebe und vorbildliche Sozialarbeit.

  • Sind die Leipziger deshalb reserviert gegenüber dieser geballten Ladung Frömmigkeit?

  • Die Parteifahnen sind grün wie die Farbe des Propheten, und SDA-Politiker stellen eine innige Frömmigkeit zur Schau.

  • Sie wettern gegen falsche Frömmigkeit, Korruption, geheimes Laster und vor allem den Pakt des Königshauses mit dem Westen.

  • Müßte es sie nicht nachdenklich stimmen über ihr Bild von den Gemeinden und von Frömmigkeit?

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Neugriechisch:
    • ευσέβεια (efsévia) (weiblich)
    • ευλάβεια (evlávia) (weiblich)
  • Polnisch:
    • pobożność (weiblich)
    • bogobojność (weiblich)
  • Schwedisch: andlighet

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Fröm­mig­keit be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 2 × M, 1 × E, 1 × F, 1 × G, 1 × K, 1 × Ö, 1 × R & 1 × T

  • Vokale: 2 × I, 1 × E, 1 × Ö
  • Konsonanten: 2 × M, 1 × F, 1 × G, 1 × K, 1 × R, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ö

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten M und G mög­lich.

Das Alphagramm von Fröm­mig­keit lautet: EFGIIKMMÖRT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Ros­tock
  3. Umlaut-Offen­bach
  4. Mün­chen
  5. Mün­chen
  6. Ingel­heim
  7. Gos­lar
  8. Köln
  9. Essen
  10. Ingel­heim
  11. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Richard
  3. Öko­nom
  4. Martha
  5. Martha
  6. Ida
  7. Gus­tav
  8. Kauf­mann
  9. Emil
  10. Ida
  11. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Romeo
  3. Oscar
  4. Echo
  5. Mike
  6. Mike
  7. India
  8. Golf
  9. Kilo
  10. Echo
  11. India
  12. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 29 Punkte für das Wort.

Frömmigkeit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Fröm­mig­keit kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

bi­gott:
übertrieben glaubenseifrig, frömmelnd, seine Frömmigkeit überzogen präsentierend
De­vo­ti­on:
Demut, Frömmigkeit
Fröm­me­lei:
Äußerung, Handlung, der eine als unangenehm empfundene, übertriebene Frömmigkeit zugrunde liegt
überzogene, demonstrativ zur Schau getragene Frömmigkeit
frömm­le­risch:
auf übertriebene Weise Frömmigkeit vorgebend

Buchtitel

  • Die Frömmigkeit der Schafe Gesuino Némus | ISBN: 978-3-96161-154-6
  • Frömmigkeit und Glück Heinrich Bedford-Strohm | ISBN: 978-3-53262-871-3
  • Hölderlin. Weltbild und Frömmigkeit Romano Guardini | ISBN: 978-3-78671-949-6
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Frömmigkeit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Frömmigkeit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
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  15. archiv.tagesspiegel.de, 19.03.2003
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  19. sz, 24.10.2001
  20. sz, 22.09.2001
  21. Welt 1999
  22. Berliner Zeitung 1999
  23. Berliner Zeitung 1998
  24. Welt 1997
  25. Berliner Zeitung 1997
  26. Welt 1996
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Welt 1995