erliegen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɛɐ̯ˈliːɡn̩ ]

Silbentrennung

erliegen

Definition bzw. Bedeutung

  • an etwas sterben

  • etwas oder jemandem nicht widerstehen können, von etwas/jemandem überwältigt werden

  • hinterlegt sein

Konjugation

  • Präsens: erliege, du erliegst, er/sie/es erliegt
  • Präteritum: ich er­lag
  • Konjunktiv II: ich erläge
  • Imperativ: erlieg/​erliege! (Einzahl), erliegt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: er­le­gen
  • Hilfsverb: sein

Anderes Wort für er­lie­gen (Synonyme)

(sich) beugen:
(ein Wort) deklinieren, abwandeln
(Licht oder andere Wellen) ablenken
dahingerafft werden (von)
sterben an (Hauptform)
von seinem Leiden erlöst werden (verhüllend)
nachgeben:
an Wert verlieren
einem Druck weichen, an Halt verlieren
nicht durchhalten
nicht Nein sagen können
nicht standhalten können
nicht widerstehen können
schwach werden (ugs.)
weich werden (ugs.)

Weitere mögliche Alternativen für er­lie­gen

sterben:
aufhören zu leben
versterben:
aus einem lebendigen in einen toten Zustand wechseln
zum Opfer fallen

Gegenteil von er­lie­gen (Antonyme)

wi­der­ste­hen:
standhaft bleiben, einer Versuchung nicht erliegen
trotzen, sich widersetzen, nicht nachgeben, Widerstand leisten

Beispielsätze

  • Die entsprechende Urkunde erliegt im Landesarchiv.

  • Ich habe meinen Onkel mit bloßen Händen einen Skorpion erlegen sehen.

  • Du erliegst da einem logischen Fehler.

  • Welcher Geisteskranke bezahlt 70 000 Euro dafür, einen Elefanten zu erlegen?

  • Tom erlag der Versuchung.

  • Katzen erlegen, aus dem Haus gelassen, oft kleine Tiere.

  • Katzen erlegen oft kleine Tiere, wenn man sie aus dem Haus lässt.

  • Er ist seinen Verletzungen erlegen.

  • Tom erlag im Schlaf einem Herzinfarkt.

  • Tom erlag nie einer Versuchung.

  • Tom ist seinen Verletzungen erlegen.

  • Die Indianer von Kalifornien und Arizona nutzten in historischer Zeit nicht wiederkehrende Bumerangs, um damit Vögel und Kaninchen zu erlegen.

  • Tom erlag seinen Verletzungen.

  • Wir erliegen denselben Versuchungen.

  • Tom erlag einem mit einem Blasrohr abgeschossenen Giftpfeil.

  • Glücklicherweise bin ich der Psychose nie erlegen, die man Liebe nennt.

  • Er lag auf dem Boden und erlag dort wohl später seinen Verletzungen.

  • Von allen Frauen, deren Charme ich erlegen bin, habe ich hauptsächlich Augen und Stimme in Erinnerung.

  • Ganze Städte sind dem Feind erlegen.

  • Der Kommandeur erlag dem Gelbfieber.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Allerdings droht der Film immer wieder dem in fast jeder Szene ausgestellten Retrocharme der 60er- und 70er-Jahre zu erliegen.

  • Staunend stehen die Deutschen vor den flachen Großbild-Fernsehern und erliegen in großer Zahl dem "Will-ich-haben"-Effekt.

  • Man könnte fast dem Irrglauben erliegen und nicht alles für pure Heuchelei halten.

  • Das ist die Aufgabe der politischen Führung, wenn 'schwache Naturen nervlichen Belastungen' erliegen.

Übersetzungen

Was reimt sich auf er­lie­gen?

Anagramme

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb er­lie­gen be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 1 × G, 1 × I, 1 × L, 1 × N & 1 × R

  • Vokale: 3 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × L, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem R und zwei­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von er­lie­gen lautet: EEEGILNR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ros­tock
  3. Leip­zig
  4. Ingel­heim
  5. Essen
  6. Gos­lar
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Richard
  3. Lud­wig
  4. Ida
  5. Emil
  6. Gus­tav
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. Romeo
  3. Lima
  4. India
  5. Echo
  6. Golf
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

erliegen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort er­lie­gen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­fan­gen:
ein Tier, das angeschlossen wurde, mithilfe des Hirschfängers erlegen
du­b­lie­ren:
zwei Stück Wild mit direkt aufeinanderfolgenden Schüssen ohne Absetzen des Gewehrs erlegen
er­ja­gen:
in einer Falle fangen oder mit einer Waffe niederstrecken, im Rahmen einer Verfolgung (Jagd) erlegen
fan­gen:
ein Wildtier zur Strecke bringen, zu erlegen
ja­gen:
Jagd ausüben, Tier verfolgen und erlegen
rei­ßen:
ein Tier erlegen
schie­ßen:
erlegen
wi­der­ste­hen:
standhaft bleiben, einer Versuchung nicht erliegen
wür­gen:
einem Würgereiz erliegen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: erliegen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: erliegen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12243991, 11660539, 10750324, 9190711, 8413854, 8413853, 8312271, 7723332, 7637001, 7456755, 6972215, 6736306, 5961494, 5704678, 5288783, 2864024, 2765513, 2534118 & 2453927. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. derstandard.at, 09.08.2017
  2. welt.de, 02.09.2006
  3. sueddeutsche.de, 27.01.2004
  4. Süddeutsche Zeitung 1996