erlahmen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɛɐ̯ˈlaːmən ]

Silbentrennung

erlahmen

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Ableitung vom Verb lahmen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) er-.

Konjugation

  • Präsens: erlahme, du erlahmst, er/sie/es er­lahmt
  • Präteritum: ich er­lahm­te
  • Konjunktiv II: ich er­lahm­te
  • Imperativ: erlahm/​erlahme! (Einzahl), er­lahmt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: er­lahmt
  • Hilfsverb: sein

Anderes Wort für er­lah­men (Synonyme)

(die) Kraft verlieren
Ermüdungserscheinungen zeigen
lahmen:
aufgrund einer Verletzung, Behinderung ungleichmäßig gehen; übertragen: nicht recht vorankommen (Wirtschaft, Konsum, Konjunktur)
müde werden
nachlassen:
(eine Leine, ein Seil, Zügel) entspannen
bezogen auf Pachten, Mieten, Schulden: erlassen, auf Rechte/Forderungen verzichten
schlechter werden
schwächeln (ugs.):
Schwäche zeigen; nicht die gewohnte Stärke aufweisen
schwächer werden
sich verschlechtern
abbauen:
(vor allem auch übertragen) verringern, beseitigen; mindern von Hindernissen, die Prozesse behindern
bauliche und andere (auch zeitweilig errichteten) technische oder künstliche Anlagen, Einrichtungen, Aufbauten und Ähnliches beseitigen, zurückbauen
abkacken (derb):
umgangssprachlich, derb, Hilfsverb haben: den Stuhlgang ausscheiden
umgangssprachlich, derb, Hilfsverb sein: einen Schwächeanfall nach Cannabiskonsum erleiden
ans Ende seiner Kräfte kommen
die Kräfte verlieren
ermatten:
glanzlos (matt) werden
in der Kraft nachlassen, müde (matt) werden
ermüden:
Hilfsverb „haben“: müde, schläfrig machen
Hilfsverb „sein“: müde, schläfrig werden
erschlaffen:
intransitiv: die Kraft verlieren, müde werden
transitiv: jemandes Kraft abziehen, verringern; jemanden müde machen
kraftlos werden
nicht mehr (weiter) können
schlapp machen
schlappmachen:
(eine körperliche Aktivität) nicht weiter durchhalten, sondern aufgeben
versagen:
jemandem oder sich selbst etwas nicht gönnen/geben
nicht so funktionieren, wie es geplant war oder üblich ist
ins Stocken geraten
ins Stocken kommen
nicht weiterkommen (ugs.)
stagnieren:
auf gleichem Niveau bleiben; sich nicht weiterentwickeln
intransitiv, Gewässer: nicht fließen, nicht zirkulieren
stillstehen:
aufhören, sich zu bewegen oder (von Maschinen) zu arbeiten
beim Stehen aufhören, sich zu bewegen; (fast) regungslos dastehen
stocken:
durch Feuchtigkeit Schaden nehmen
eine Flüssigkeit wird fest

Sinnverwandte Wörter

ab­neh­men:
eine Aufgabe oder einen Gegenstand von jemand anderem übernehmen
kleiner oder weniger werden
ein­frie­ren:
durch Absenken der Temperatur unter den Gefrierpunkt haltbar machen
durch Gefrieren der flüssigen Bestandteile unbrauchbar werden
ent­kräf­ten:
eine Theorie, einen Vorwurf, eine Anschuldigung widerlegen
jemandem oder etwas die Kraft nehmen, kraftlos machen
re­du­zie­ren:
auf den Normalwert umrechnen
durch Einkochen eine mehr oder weniger dickflüssige Konsistenz erreichen
ver­min­dern:
kleiner/weniger/geringer machen
zu­rück­ge­hen:
den Punkt, von dem man aufgebrochen ist, wieder aufsuchen
herstammen aus

Gegenteil von er­lah­men (Antonyme)

er­star­ken:
an Kraft, Umfang, Bedeutung zunehmen (stärker werden)
zu­neh­men:
Gewicht: schwerer oder dicker werden
größer werden

Beispielsätze

  • Heute ist Tatoeba langsamer als eine erlahmte Schnecke bei Gegenwind.

  • Er erlahmte durch den Sturz.

  • Der Liebe Wert beweist kein aufgespreiztes Wesen, wenn niemals sie erlahmt, dann war sie wohl erlesen!

  • Der anfängliche Schwung ist schon erlahmt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • "So erlahmt die ganze Wirtschaft, vom Konzern bis zum kleinen Mittelständler", sagte Söder.

  • Atalantas einst so gefürchtete Offensive erlahmte nach dem Gegentreffer völlig.

  • Nachdem diese Bemühungen zwischenzeitlich erlahmt seien, seien sie im August wieder verstärkt worden.

  • Alles in allem gibt es also keinen Grund, weswegen die Geschäfte bald erlahmen sollten.

  • Möglich macht all dies: der Erfindergeist des Menschen, der nie erlahmt.

  • Doch heute ist die Protestbewegung erlahmt.

  • In Boston und Philadelphia erlahmte das öffentliche Leben ebenso.

  • Danach ist das anfangs sehr gute österreichische Pressing komplett erlahmt, und Irland konnte eine halbe Stunde lang dominieren.

  • Die seit dem Tief bei 31,00 USD gestartete Erholungsbewegung erlahmt bereits wieder.

  • Ähnlich pauschal liesse sich behaupten, dass in Gesellschaften mit grossen Erbschaften die wirtschaftliche Dynamik erlahmt.

  • Der Vorsitzende ist erlahmt, die Autosuggestion hat nicht gereicht, um bei der Europa-Wahl eine Wendewunder herbeizureden.

  • Das Interesse der Deutschen an den Italienern erlahmt.

  • Das hat uns die EU klar vorgemacht, in der Schweiz sind wir völlig erlahmt.

  • Nach rund 15 Minuten erlahmte der Schwung, die zwei WM-Teilnehmer setzten vor allem auf Defensive.

  • Engagement gegen Hunger ist erlahmt

  • Zu spät, weil der Eifer erlahmt ist, die Europäische Union zu vertiefen.

  • Die wirtschaftlichen Aktivitäten erlahmen.

  • Kann Amerika in einem permanenten Alarmzustand leben, ohne zu erlahmen oder seine grundrechtliche Basis aufzuweichen?

  • Nach 30 Minuten war der Widerstand der Gäste erlahmt, auf dem Eis tat sich nicht mehr viel.

  • Wo die Chancen zum Genuss nicht erblickt werden, erlahmt der Wille, sinkt die Kompetenz.

Häufige Wortkombinationen

  • die Aufmerksamkeit, das Interesse erlahmt
  • die Kräfte erlahmen

Übergeordnete Begriffe

Was reimt sich auf er­lah­men?

Anagramme

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb er­lah­men be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × A, 1 × H, 1 × L, 1 × M, 1 × N & 1 × R

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 1 × H, 1 × L, 1 × M, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem R und H mög­lich.

Das Alphagramm von er­lah­men lautet: AEEHLMNR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ros­tock
  3. Leip­zig
  4. Aachen
  5. Ham­burg
  6. Mün­chen
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Richard
  3. Lud­wig
  4. Anton
  5. Hein­reich
  6. Martha
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. Romeo
  3. Lima
  4. Alfa
  5. Hotel
  6. Mike
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

erlahmen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort er­lah­men kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

tot­re­den:
so lange über eine Sache/Idee sprechen (reden), bis das Interesse daran erlahmt, verschwindet
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: erlahmen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: erlahmen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 6207956, 2369739, 2033018 & 1744062. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. infranken.de, 05.12.2023
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  3. faz.net, 29.09.2019
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  11. welt.de, 21.06.2009
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  21. sz, 05.12.2001
  22. DIE WELT 2000
  23. Welt 1999
  24. Die Zeit (52/1998)
  25. Berliner Zeitung 1997
  26. Süddeutsche Zeitung 1996
  27. Stuttgarter Zeitung 1995