einschneiden

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈaɪ̯nˌʃnaɪ̯dn̩]

Silbentrennung

einschneiden

Definition bzw. Bedeutung

  • ein Gefäß mit Nahrungsmitteln anfüllen, die man während des Füllens in kleine Teile stückelt

  • einen tiefen/bleibenden Eindruck machen, eine Zäsur markieren

  • mit etwas Scharfem (zum Beispiel einem Messer) einen Schnitt in etwas machen

  • so eng/straff sitzen, dass das Material darunter tief eingedrückt wird

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb schneiden mit dem Derivatem ein-

Konjugation

  • Präsens: schneide ein, du schneidest ein, er/sie/es schneidet ein
  • Präteritum: ich schnitt ein
  • Konjunktiv II: ich schnitte ein
  • Imperativ: schneid ein! / schneide ein! (Einzahl), schneidet ein! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ein­ge­schnit­ten
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ein­schnei­den (Synonyme)

einfeilen
einkerben:
eine Aussparung (Kerbe) in etwas schneiden/sägen; eine Vertiefung/Scharte/Falte schaffen
einritzen:
mit etwas Scharfem die Oberfläche einschneiden/öffnen/abkratzen
einschnitzen
kerben:
eine Kerbe formen
schneiden:
ein Produkt durch Tätigkeiten formen oder gestalten, die ein schneidendes Zerteilen oder Entfernen wie unter [1–4] umfassen
eine Straßenkurve unzulässig abkürzen
schnitzen:
Holz oder ähnlich weiche Materialien mit einem Messer bearbeiten
zerteilen:
in Stücke zerlegen
sich auflösen, auseinandergehen

Sinnverwandte Wörter

auf­schnei­den:
etwas in Stücke zerteilen
etwas mit einem Schneidewerkzeug öffnen
be­las­ten:
bewirken, dass etwas eine störende oder schädliche Wirkung auf etwas hat
jemandem oder etwas eine Last durch finanzielle Mittel auferlegen
ein­drü­cken:
mit Kraft in einen Körper eindringen, so dass seine Oberfläche beschädigt wird
mit Kraft in einen Körper eindringen, so dass seine Oberfläche zerstört wird
ein­grei­fen:
als ein herausstehendes Teil in die passende Öffnung eines anderen Teils hineingleiten
eine Handlung oder Entwicklung (an der man nicht direkt beteiligt ist) lenken, stören oder stoppen
inzisieren
mar­kie­ren:
bei einer Kostümprobe in der Oper seinen Part mehr sprechen als singen, um den Mitspielern den Einsatz vorzugeben
etwas durch sein Vorhandensein bezeichnen/beweisen und damit einen besonderen Moment hervorheben
re­vo­lu­ti­o­nie­ren:
an einer Bewegung zum Umsturz in den politischen Gefügen (Revolution) teilnehmen
Menschen auf einen Umsturz vorbereiten, sie dafür begeistern
schnet­zeln:
meist über Fleisch: mit einem Messer in feine Streifen schneiden
schnib­beln:
mit dem Messer in kleine Teile zerteilen
stü­ckeln:
aus mehreren kleinen Teilen zusammensetzen (weil ein größeres/geeignetes Teil nicht zur Verfügung steht)
ein Teil in mehrere kleinere Teile aufteilen
ver­än­dern:
den Arbeitsplatz wechseln
etwas in seiner Art oder Beschaffenheit ändern
zu­sam­men­drü­cken:
ein Ding in seiner Größe/Ausdehnung kleiner oder flacher pressen
zwei Dinge aneinanderpressen

Gegenteil von ein­schnei­den (Antonyme)

aufliegen
vo­r­ü­ber­ge­hen:
(ein Ereignis oder relevanten Umstand absichtlich oder unabsichtlich) nicht beachten, ignorieren, nicht zur Kenntnis nehmen
sich auf etwas/jemanden zubewegen und gleich wieder entfernen; an/vor etwas oder jemandem vorbeigehen
zu­nä­hen:
eine Wunde oder Gewebe mit einer chirurgischen Naht verschließen
Stoff oder Gewebe mit einer Naht verschließen

Beispielsätze

  • Die Tragegurte des Rucksackes schneiden tief in die Schultern ein.

  • In die Haut der Entenbrust schneiden wir kleine Karrees ein.

  • Sie können den Stoff auch 10–12 cm weit einschneiden.

  • Heute wird der Weißkohl für das Sauerkraut eingeschnitten.

  • Oma nahm immer Schmalz und schnitt auch Äpfel in den Rotkohl ein.

  • Dieses Unwetter war für alle Inselbewohner ein einschneidendes Erlebnis.

  • Das Bündchen an den Ärmeln ist zu eng, es schneidet ein.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • In der Wohnung in der Nähe von Moskau hätten die Schamanen unter anderem seine Haut eingeschnitten und Krötengift in die Wunden geträufelt.

  • Zudem werde die bayerische Brezn vor dem Backen nicht eingeschnitten, sondern „reiße rustikal auf“.

  • Schmalseite in der Mitte ca. 1½ cm tief einschneiden.

  • Bisherigen Ermittlungen zufolge hatten die Männer die Plane des Auflieger eingeschnitten und waren so in den Laderaum geklettert.

  • Die Haut der Entenbrüste mit einem scharfen Messer rautenförmig einschneiden, mit Salz und Pfeffer würzen.

  • Süß, aber herzhaft wird es mit gefüllten Datteln: Dazu werden die Früchte vorsichtig eingeschnitten und entsteint.

  • Nun wird der Hang eingeschnitten, um den Radius der Straße zu vergrößern und zu entschärfen.

  • Nun an der Querlinie entlang in Spitzen einschneiden und auseinander nehmen.

  • Durch ultrakurze Pulse im Bereich eines billiardsten Teiles einer Sekunde werden feinste Muster dreidimensional in die Linse eingeschnitten.

  • Pro Teller eine Chorizoscheibe bis zum Mittelpunkt einschneiden, daraus eine Tüte formen und oben in den Nudelsalatgipfel stecken.

  • Allerdings wolle man nicht tiefer ins Programm einschneiden.

  • Diese sind fransenförmig tief eingeschnitten.

  • Das hat sich tief in die Territorialmentalität eingeschnitten.

  • Sie schäumt hier so stark wie ein Gebirgsfluss und hat sich in ein von sanften Hügeln umschlossenes Tal eingeschnitten.

  • Ich spüre den Schmerz in den Schultern, wenn sich die Träger einschneiden.

  • Dieser entstand in der Eiszeit als Abflußrinne, die sich teilweise über 50 Meter tief in die Landschaft eingeschnitten hat.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Anagramme

  • einschneiend

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ein­schnei­den be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 3 × N, 2 × I, 1 × C, 1 × D, 1 × H & 1 × S

  • Vokale: 3 × E, 2 × I
  • Konsonanten: 3 × N, 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und zwei­ten I mög­lich.

Das Alphagramm von ein­schnei­den lautet: CDEEEHIINNNS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ingel­heim
  3. Nürn­berg
  4. Salz­wedel
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Nürn­berg
  8. Essen
  9. Ingel­heim
  10. Düssel­dorf
  11. Essen
  12. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Ida
  3. Nord­pol
  4. Samuel
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Nord­pol
  8. Emil
  9. Ida
  10. Dora
  11. Emil
  12. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. India
  3. Novem­ber
  4. Sierra
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Novem­ber
  8. Echo
  9. India
  10. Delta
  11. Echo
  12. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

einschneiden

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ein­schnei­den kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

gra­vie­ren:
etwas (Bilder, Ornamente, Wörter, Zeichen) in hartes Material oder Stein mit speziellem Werkzeug einschneiden
etwas mit eingeschnittenen Verzierungen (Gravierungen) versehen
ku­piert:
eingeschnitten, zerfurcht
schröp­fen:
Speisefisch quer zur Grätenrichtung einschneiden
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: einschneiden. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: einschneiden. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. n-tv.de, 01.09.2022
  2. merkur.de, 25.08.2022
  3. landbote.ch, 05.02.2021
  4. rnz.de, 25.05.2020
  5. luzernerzeitung.ch, 19.12.2020
  6. gamestar.de, 29.12.2016
  7. pz-news.de, 03.11.2014
  8. frag-mutti.de, 24.02.2012
  9. pressetext.com, 04.03.2010
  10. blogg.zeit.de, 18.07.2007
  11. frankenpost.de, 24.11.2005
  12. archiv.tagesspiegel.de, 11.04.2004
  13. archiv.tagesspiegel.de, 08.09.2004
  14. archiv.tagesspiegel.de, 29.11.2004
  15. BILD 2000
  16. TAZ 1997