einfinden

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaɪ̯nˌfɪndn̩ ]

Silbentrennung

einfinden

Definition bzw. Bedeutung

  • sich in neuen Verhältnissen orientieren und lernen, wie etwas funktioniert

  • zu einer gewissen Zeit an einen bestimmten Ort kommen und dann dort sein

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb finden mit dem Derivatem ein-.

Konjugation

  • Präsens: finde ein, du findest ein, er/sie/es findet ein
  • Präteritum: ich fand ein
  • Konjunktiv II: ich fände ein
  • Imperativ: find ein! / finde ein! (Einzahl), findet ein! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ein­ge­fun­den
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ein­fin­den (Synonyme)

(in etwas) Einzug halten
(sich irgendwo) hinbemühen
(sich) blicken lassen (bei) (ugs.)
(sich) blicken lassen (ugs.)
andackeln (ugs.):
sich gemächlich nähern, energielos, etwas unbeholfen daherkommen
angeschoben kommen (ugs., salopp, variabel)
ankommen:
auf etwas ankommen: der entscheidende, wichtige Punkt sein
ein Ziel erreichen
anlangen:
etwas anfassen, auch speziell unsittlich berühren
etwas oder jemand anlangen: betreffen
anmarschiert kommen (ugs.)
anreisen (fachspr.):
an einem bestimmten Ort ankommen
mit einem Transportmittel an ein bestimmtes Ziel reisen
anrücken (fachspr., Jargon):
(mit mehreren Personen) zu einem Ort gehen
Einsatzkräfte vor Ort bringen
antanzen (ugs.)
antraben (ugs., salopp)
anwackeln (ugs.):
sich unsicher, unbeholfen nähern; unsicher, unbeholfen herankommen
auf der Bildfläche erscheinen (ugs.)
(irgendwo) aufkreuzen (ugs., Hauptform):
(bewusst als auch zufällig) vorbeigehen; ankommen; da sein; sein örtliches Ziel erreichen
gegen den Wind segeln
aufschlagen (ugs., fig., scherzhaft-ironisch):
alte Taustücke aufdrehen und auszupfen, um den Hanf zum Kalfatern oder zu anderen Zwecken zu verwenden
an einem Ort ankommen, einen Ort erreichen
auftauchen (ugs.):
(Erinnerungen, …) einem wieder bewusst werden
(Probleme, Fragen, …) unerwartet auftreten
(sich irgendwohin) bemühen (geh., förmlich):
reflexiv, mit um: jemandem zu gefallen versuchen
reflexiv, mit um: sich um jemanden kümmern
dazu kommen
dazu stoßen
einlangen (österr.):
eintreffen, ankommen
(irgendwo) einschweben (ugs., fig., ironisch)
(sich) einstellen:
etwas (eine Tätigkeit) nicht mehr ausüben
jemanden als Arbeitnehmer aufnehmen
eintreffen:
ankommen, oft: nach einer Reise am geplanten Ziel ankommen
real werden, oft über eine Befürchtung oder Vorhersage
erreichen:
eine Verbindung zu jemandem herstellen
zu einem Ziel gelangen; seine Wünsche durchsetzen
erscheinen:
an einen bestimmten Ort kommen und dort sein
auf/für jemanden in einer gewissen Weise wirken/aussehen
(sich irgendwo) herbemühen (förmlich)
herkommen:
in Richtung auf die sprechende Person kommen
stammen, abstammen, herstammen, den Ausgangspunkt/Ursprung haben, die Quelle/Herkunft haben, von daher kommen
hinzustoßen
im Anflug sein (ugs., fig.)
im Anmarsch sein (ugs., fig.)
(sich) nähern:
eine Sache in naher Zeit erreicht haben
etwas näher heranbringen an etwas
nahen:
sich zu einer Sache bewegen
zeitlich an die Gegenwart heranrücken
um die Ecke kommen (ugs., fig.)

Sinnverwandte Wörter

an­tre­ten:
den Spurt beschleunigen
durch Betätigen des Anlassers den Motor starten
auf­lau­fen:
anwachsen, sich ansammeln, anhäufen
aufgehen, anwachsen
ein­füh­len:
nachempfinden, sich in etwas hineinversetzen, zum Beispiel auch, was jemand in einer Situation denkt oder fühlt
hi­n­ein­fin­den:
den Weg kennen oder gehen, der in das Innere führt
etwas akzeptieren, darin heimisch werden, damit vertraut werden
ori­en­tie­ren:
sich erkundigen (oder informieren)
sich oder etwas ausrichten
ver­sam­meln:
Personen um sich scharen, zusammenziehen
sich an einem Ort treffen (sammeln)
warm­wer­den:
sich an etwas oder jemanden gewöhnen; jemanden oder etwas schätzen lernen
zu­recht­fin­den:
Dinge/Situationen/Erfahrungen verstehen und damit oder darin zurechtkommen

Gegenteil von ein­fin­den (Antonyme)

kri­ti­sie­ren:
fachlich beurteilen, besprechen, beschreiben
nicht einverstanden sein, heftig widersprechen
schwän­zen:
umgangssprachlich: etwas schwänzen: eine Veranstaltung oder ein Treffen trotz Verpflichtung nicht besuchen
weg­ge­hen:
ausgehen, ein Lokal oder eine Diskothek aufsuchen
sich entfernen; einen Ort verlassen

Beispielsätze

  • Bitte finden Sie sich nach dem Frühstück in der Bibliothek im ersten Stock ein.

  • Es war gar nicht so leicht, sich in Gepflogenheiten an einem Mädcheninternat einzufinden.

  • Warum haben Sie sich nicht eingefunden?

  • Eine kleine Gruppe von Touristen unterschiedlicher Nationalität hatte sich am Brunnen auf dem Marktplatz zu einem Stadtrundgang eingefunden.

  • Zur Kranzniederlegung hatten sich alle Abgeordneten eingefunden.

  • Es hatte sich eine größere Menschenmenge zu dem Konzert eingefunden, als wir erwartet hatten.

  • Machst du deine Sache mit Liebe, wird sich Geld auf die eine oder andere Weise einfinden.

  • Ich danke Ihnen, dass Sie sich zu dieser Sitzung eingefunden haben!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Am Einsatzort in Baldham hatte sich ein Großaufgebot an Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr eingefunden.

  • An den Domstufen hatten sich einige Menschen eingefunden, und das Eintreffen von Länderregierungschefs beobachtet.

  • Alle waren total nett, ich habe mich sehr schnell eingefunden.

  • Bislang seien 68 Krankentransporte erforderlich gewesen, 209 Personen hätten sich in der Anlaufstelle eingefunden.

  • Auf den Rängen der Commerzbank-Arena haben sich etwa 50.000 Zuschauer eingefunden.

  • Alles, was in der Bremer Gastronomie Rang und Namen hat, dürfte sich bei der beliebten Gastro Nacht in Halle 7 eingefunden haben.

  • Haben Sie schon einmal erlebt, dass sich potenzielle Spinner und Waffennarren im Verein einfinden, die eigentlich nur rumballern wollen?

  • Dafür hatte sich unangemeldet ein weiteres Mädchen eingefunden.

  • Gut 500 Menschen hatten sich im örtlichen Kulturzentrum eingefunden, unter ihnen auch Nierth.

  • Auch ein paar Deutsche hatten sich im Saal eingefunden; die jubelten laut.

  • Angespannte Situation in Kairo: Auf dem Tahrir-Platz haben sich bereits die ersten Mursi-Gegner eingefunden.

  • So hatten sich im Gemeinschaftsraum des Wohnheimes über 50 Studierende zum Internationalen Fest mit den Chinesen eingefunden.

  • Dutzende Reporter und Kamerateams haben sich bereits vor Ort eingefunden, um von der Rapid-PK zum Pacult-Rauswurf zu berichten.

  • Es sei ein besonderes Highlight, dass sich so viele Gäste eingefunden hätten.

  • Sieben Kamerateams und etwa 30 Journalisten haben sich im Presseraum eingefunden.

  • Cirka 200 Zuhörer hatten sich eingefunden, vor allem Studenten.

  • Wer das überprüfen will, sollte sich am 3. November in der Panorama-Bar des Techno-Clubs Berghain einfinden.

  • Rund 2000 Personen hatten sich am Morgen an dem von der deutschen Botschaft genannten Sammelplatz eingefunden.

  • Es ist damit zu rechnen, dass sich die Anhänger der "Initiative Berliner Bankenskandal" bereits zeitig vor dem Gericht einfinden werden.

  • Rund 45 000 hatten sich für den Empfang der Stars am Abend im alten Athener Olympiastadion von 1896 eingefunden.

Häufige Wortkombinationen

  • sich pünktlich einfinden

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ein­fin­den be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × N, 2 × E, 2 × I, 1 × D & 1 × F

  • Vokale: 2 × E, 2 × I
  • Konsonanten: 3 × N, 1 × D, 1 × F

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und zwei­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von ein­fin­den lautet: DEEFIINNN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ingel­heim
  3. Nürn­berg
  4. Frank­furt
  5. Ingel­heim
  6. Nürn­berg
  7. Düssel­dorf
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Ida
  3. Nord­pol
  4. Fried­rich
  5. Ida
  6. Nord­pol
  7. Dora
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. India
  3. Novem­ber
  4. Fox­trot
  5. India
  6. Novem­ber
  7. Delta
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

einfinden

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ein­fin­den kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: einfinden. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: einfinden. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9053382, 6923075, 3655105, 2492202, 1819589 & 1716883. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. merkur.de, 22.11.2023
  2. otz.de, 03.10.2022
  3. nrz.de, 07.01.2021
  4. ga.de, 06.10.2020
  5. t-online.de, 14.04.2019
  6. weser-kurier.de, 30.10.2018
  7. finanztreff.de, 29.05.2017
  8. schwarzwaelder-bote.de, 24.08.2016
  9. welt.de, 05.04.2015
  10. spiegel.de, 17.06.2014
  11. sueddeutsche.de, 26.07.2013
  12. schwaebische.de, 22.01.2012
  13. feedproxy.google.com, 12.04.2011
  14. schwaebische.de, 07.11.2010
  15. abendblatt.de, 31.07.2009
  16. taz.de, 19.11.2008
  17. tagesspiegel.de, 14.10.2007
  18. ksta.de, 20.07.2006
  19. archiv.tagesspiegel.de, 25.07.2005
  20. archiv.tagesspiegel.de, 07.07.2004
  21. welt.de, 19.08.2003
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  23. Die Welt 2001
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  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995