einbüßen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈaɪ̯nˌbyːsn̩]

Silbentrennung

einßen

Definition bzw. Bedeutung

  • an etwas einbüßen: den Verlust eines Teils von etwas erleiden

  • den Verlust von etwas erleiden

Begriffsursprung

Das Erbwort in der Bedeutung verlieren, eigentlich zusetzen, stammt aus dem 15. Jahrhundert vom frühneuhochdeutschen Handwerkerwort ein püßen „einflicken, einfügen“ und ist eine Ableitung zu mittelhochdeutsch büeʒen „bessern, wieder gutmachen, vergüten“

Alternative Schreibweise

  • einbüssen

Konjugation

  • Präsens: büße ein, du büßt ein, er/sie/es büßt ein
  • Präteritum: ich büß­te ein
  • Konjunktiv II: ich büß­te ein
  • Imperativ: büß ein! / büße ein! (Einzahl), büßt ein! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ein­ge­büßt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ein­bü­ßen (Synonyme)

verlieren:
einen Wetteinsatz abgeben müssen, weil man nicht gewonnen hat
etwas irgendwo hinlegen und es später nicht mehr wiederfinden
verlustig gehen
verscherzen (ugs.):
reflexiv: sich durch eigene Schuld um etwas bringen, durch eigenes Fehlverhalten etwas verlieren
verwirken:
Privilegien, Ansprüche, Rechte, Vertrauen und Ähnliches durch eigenes Zutun, durch eigene Schuld verlieren

Sinnverwandte Wörter

ab­neh­men:
eine Aufgabe oder einen Gegenstand von jemand anderem übernehmen
kleiner oder weniger werden
min­dern:
eine Zahlung kürzen (oft wegen Mängeln der Leistung)
etwas kleiner, weniger machen; bewirken, dass etwas geringer wird

Beispielsätze

  • Die Europäische Gemeinschaft (EG) hat 1982 mit dem Austritt Grönlands einen erheblichen Teil ihres damaligen Territoriums eingebüßt.

  • Ich habe nur einen Zahn eingebüßt.

  • Warum hat dieser so bedeutende Tag an Bedeutung eingebüßt?

  • Der Satz stammt von GuidoW und er hat nichts von seiner Aktualität eingebüßt.

  • Es ist ziemlich interessant zu sehen, dass Mercedes heute offensichtlich etwas Macht eingebüßt hat.

  • Tom hat sehr an Ansehen eingebüßt, nachdem seine Betrügereien ans Licht kamen.

  • Durch den Unfall hatte er seine Sehfähigkeit eingebüßt.

  • Er hatte sein Leben eingebüßt.

  • Im Krieg habe ich meinen Arm eingebüßt.

  • Bei der Aktion habe ich meinen Arm eingebüßt.

  • Die Kirche hat sehr viel an Glaubwürdigkeit eingebüßt.

  • Was haben wir denn schon eingebüßt?

  • Tom hat bei der Schlägerei ein Paar Zähne eingebüßt.

  • Johannes ertrug geduldig, seinen Platz an Toms Seite an Maria eingebüßt zu haben, und gab Toms wild entflammtem Herzen Zeit, ein wenig abzukühlen.

  • Tom hat seine Fähigkeit zu sprechen infolge eines Luftröhrenschnittes vollends eingebüßt.

  • Seit dem sind vierzig Jahre vergangen, doch unser Verhältnis hat nichts von seiner anfänglichen Faszination eingebüßt.

  • Tom hat beim Versuch, Maria zu retten, das Leben eingebüßt.

  • Traditionen haben ihren Sinn eingebüßt.

  • Die Wirtschaft unseres Landes hat fast dreißig Prozent ihrer Leistungsfähigkeit eingebüßt.

  • Er hat sein Sehvermögen infolge eines Unfalls eingebüßt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auch muss der Konzern den Verlust von Exklusivitätsrechten an zwei seiner ertragsreichsten Pharmaprodukte einbüßen.

  • Aber auch im Verein hat Michael Preetz an Rückhalt eingebüßt.

  • Bis zu einem ganzen Zentimeter kann er bei einer Erektion einbüßen, wenn man regelmäßig zum Glimmstängel greift.

  • Annähernd zwei Drittel des Gesamtumsatzes stammen aus den USA und Kanada, andere Weltregionen haben beim Umsatz an Bedeutung eingebüßt.

  • Angaité, die Sprache ihres Volkes, hat sie nach der Vertreibung eingebüßt.

  • Ab 2019 werde die Bautätigkeit in Deutschland an Schwung einbüßen: «Es wird aber keinen dramatischen Rückfall geben.»

  • Aktuelle Fernsehumfragen zeigen, dass die Arbeitspartei infolge von Herzogs Manöver zwischen sieben und elf Mandate einbüßen würde.

  • 2622 Föderationsratschefin: Kiew büßt Verwaltungshebel im Land einKiew hat die Verwaltungshebel im Land im Grunde genommen eingebüßt.

  • Als nächstes werden auch die Afrikanischen Ländern auf Basis von Yuan handeln und der USD wird an Wichtigkeit vieles einbüßen müssen.

  • Am Dienstag hatte der Leitindex der Eurozone rund zweieinhalb Prozent eingebüßt.

  • Bis zuletzt hat John Updike an Menschenkenntnis und Erzählfreude nichts eingebüßt.

  • Den Reiz und auch den Kultstatus hat das Spiel bis heute nicht eingebüßt.

  • Je leichter, desto besser", sagt Ariane Friedrich, "nur darf man seine Kraft nicht einbüßen.

  • Die beiden großen US-Anleihenversicherer haben ihre Topbonität eingebüßt.

  • Die Aktie habe bis Juli vergangenen Jahres 70% ihres Wertes einbüßen müssen.

  • Die Aktie von Berkshire Hathaway hat in den vergangenen zwölf Monaten 2,4 Prozent an Wert eingebüßt.

  • In den letzten drei Monaten haben die Dell-Aktien fast ein Viertel ihres Wertes eingebüßt.

  • Dass die Dinge ihre Ordnung haben und der Mensch auch, ohne dass sie beide deshalb an Schönheit oder Sinn einbüßen, ist hier eine Regel.

  • Die USA haben gegenüber dem modernen Völkerrecht eine wesentliche imperiale Kraft eingebüßt.

  • In der Wochenbilanz hat der Dow 1,9 Prozent eingebüßt, der S&P 1,2 Prozent und der Nasdaq 3,4 Prozent.

  • Bis heute hat der Nemax 50 seit seinem Höchststand im März vergangenen Jahres mehr als 75 Prozent eingebüßt.

  • Am Nachmittag hatte der Nemax 50 rund fünf Prozent gegenüber dem Vortag eingebüßt.

  • In Deutschland ist vor allem die Plastik-Branche betroffen etwa 60 Millionen Mark sollen hier eingebüßt werden.

  • Bereits während der Präsenzbörse hatte der Dax in Frankfurt 56,15 auf 5 088,13 Punkte eingebüßt.

  • Diese Tiere hatten durchschnittlich 15 Prozent ihrer Knochenmasse eingebüßt.

  • Rekordhalter ist der Gletscher "Sulzenau Ferner" in den Stubaier Alpen, der gleich 104,4 Meter seiner Eiszunge eingebüßt hat.

  • Die Sommernacht ist vollständig erobert - und hat dabei alle Pracht eingebüßt.

Häufige Wortkombinationen

  • an Einfluss/Qualität/Wert einbüßen

Wortbildungen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ein­bü­ßen be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × N, 1 × B, 1 × I, 1 × ẞ & 1 × Ü

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × Ü
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × B, 1 × 
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und Ü mög­lich.

Das Alphagramm von ein­bü­ßen lautet: BEEINNẞÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ingel­heim
  3. Nürn­berg
  4. Ber­lin
  5. Umlaut-Unna
  6. Es­zett
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Ida
  3. Nord­pol
  4. Berta
  5. Über­mut
  6. Es­zett
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. India
  3. Novem­ber
  4. Bravo
  5. Uni­form
  6. Echo
  7. Sierra
  8. Sierra
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

einbüssen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ein­bü­ßen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­schwim­men:
durch Schwimmen einbüßen, verringern
aus­lei­ern:
seine Funktion (zum Beispiel Dehnbarkeit) durch wiederholte Nutzung einbüßen
blu­ten:
viel von etwas Wichtigem herausgeben, einbüßen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: einbüßen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: einbüßen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10949221, 8659892, 8300895, 8300893, 8300892, 7866182, 7778266, 7653760, 7337490, 7325330, 7277856, 7074063, 7058312, 3141470, 3097546, 2866004, 2717363, 2597601, 1940605 & 1821895. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7
  3. finanznachrichten.de, 20.04.2022
  4. tagesspiegel.de, 25.01.2021
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  7. wochenblatt.cc, 11.12.2018
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  10. de.sputniknews.com, 16.04.2015
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  12. nachrichten.finanztreff.de, 29.08.2013
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  14. unterhaltung.t-online.de, 16.06.2010
  15. faz.net, 03.07.2009
  16. finanznachrichten.de, 06.06.2008
  17. stock-world.de, 23.03.2007
  18. welt.de, 07.03.2006
  19. welt.de, 02.11.2005
  20. Die Zeit (01/2004)
  21. heise.de, 07.06.2003
  22. ln-online.de, 26.05.2002
  23. bz, 11.01.2001
  24. Berliner Zeitung 2000
  25. Berliner Zeitung 1999
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Berliner Zeitung 1996
  29. Stuttgarter Zeitung 1995