dissonant

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [dɪsoˈnant]

Silbentrennung

dissonant

Definition bzw. Bedeutung

  • nicht zusammenklingend

  • nicht zusammenpassend, unstimmig, mit Unstimmigkeiten

Begriffsursprung

Lehnwort von lateinisch dissonans, dem Partizip Präsens des Verbs dissonāre „verworren tönend; nicht übereinstimmen“

Steigerung (Komparation)

  1. dissonant (Positiv)
  2. dissonanter (Komparativ)
  3. am dissonantesten (Superlativ)

Anderes Wort für dis­so­nant (Synonyme)

nicht stimmig
nicht zusammenpassend
unharmonisch:
in Bezug auf Farben, Gerüche, Geschmäcker, Formen oder dergleichen nicht gut zueinander passend
nicht wohlklingend, keinen harmonischen Klang aufweisend

Gegenteil von dis­so­nant (Antonyme)

kon­so­nant:
zusammenklingend

Beispielsätze

  • Eine Sekunde ist dissonant, weil dieser Intervalle eine Frequenzen von 16:15 hat.

  • Unser letztes Gespräch hat ja leider sehr dissonant geendet.

  • Jazz, der dissonant klingt, muß nicht zwangsläufig Free Jazz sein.

  • Mozart gefällt mir nicht, ich brauche dissonante Töne.

  • Spiel doch Schubert oder Mozart und nicht diesen dissonanten Kram!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Und wir Drei haben oft extrem dissonante Meinungen und Haltungen, und die muss der eigene Narzissmus erst einmal aushalten können.

  • Heulende Glissandi, kreischendes Flageolett, dissonante Cluster – die „Hommage à R. Sch.“ ist ein Werk der Moderne.

  • Da hebt einer dissonant an, erklärt gleich das Ende und gibt doch nicht auf.

  • Mit dissonanten Assoziationsgewittern war Becker schon da ein unerhörter Neutöner.

  • Daran ändern ein paar dissonante Töne wie im Nestbashing schrilles schönes hamburg oder dem Auftaktstück rettung nicht viel.

  • Dann schichtet sich über dieses Fundament eine dissonant flirrende Schicht der Geigen.

  • Christoph Ehrhardt und Daniel Pilar waren auf den Spuren eines dissonanten Staats.

  • Und schon fährt ein dissonanter Bratschenakkord in die Brahmssche Liederseligkeit.

  • Ein polyphoner, dissonanter, französischer Rap (dem die Untertitel kaum zu folgen vermögen).

  • Wer sagt, dass Neue Musik dissonant sein muss?

  • Das EEG-Messgerät beginnt dissonant zu heulen, ein Zeichen, dass das Gehirn wie gewünscht krampft.

  • Dafür wird in den eigenen Reihen umso dissonanter und schriller durcheinander geredet.

  • Und gerät bald selbst in ein dissonantes Spiel mit dem Regime, als er der Gefangenen verfällt.

  • Notfalls half eine züchtige kleine Pause, ein unmittelbares, dissonantes Aufeinanderprallen zu verhindern.

  • Die Opposition reagiert hingegen mit einem vielstimmigen, dissonanten Chor.

  • Der leicht dissonante Doppelschlag der alten Kirchenglocken gibt um Zwei das Signal zum Aufbruch.

  • Ein Pianist spielt in sich versunken sanft dissonante Akkorde und leise angedeutete Melodien.

  • Und die klingt roher und dissonanter denn je, nicht zum Verzeihen aufgelegt.

  • Seine Monotonie, seine dissonanten Kadenzen verstärkten die Melancholie der Zeit ins Unerträgliche.

  • Berlin-Mitte wird ein verrückter Dschungel dissonanter Baustile.

  • Sie bringt seltsame, klare und dissonante Töne hervor, sie singt sie hoch und runter, in langgezogenen Aaahs und Haahs.

  • Allzu virtuos spielt er mittlerweile die Rhetorik der falschen Designtöne und dissonanten Kunstgriffe aus.

  • Gitarrist Simon Jeffes hob es aus der Taufe, als Hirngeburt eines vom dissonanten Avantgardismus enttäuschten Musikstudenten.

  • Am Ende des Schlagabtauschs verschwimmen alle dissonanten Bilder in einem orgiastischen Blutbad.

  • Vielleicht verlieren seine "späten" Werke etwas an dissonanter Kraft.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf dis­so­nant?

Anagramme

  • Indossant

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv dis­so­nant be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 2 × S, 1 × A, 1 × D, 1 × I, 1 × O & 1 × T

  • Vokale: 1 × A, 1 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × N, 2 × S, 1 × D, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten S und O mög­lich.

Das Alphagramm von dis­so­nant lautet: ADINNOSST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Düssel­dorf
  2. Ingel­heim
  3. Salz­wedel
  4. Salz­wedel
  5. Offen­bach
  6. Nürn­berg
  7. Aachen
  8. Nürn­berg
  9. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Dora
  2. Ida
  3. Samuel
  4. Samuel
  5. Otto
  6. Nord­pol
  7. Anton
  8. Nord­pol
  9. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Delta
  2. India
  3. Sierra
  4. Sierra
  5. Oscar
  6. Novem­ber
  7. Alfa
  8. Novem­ber
  9. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

dissonant

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort dis­so­nant kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: dissonant. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: dissonant. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11200155. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7
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  12. Die Zeit (12/2004)
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  14. welt.de, 09.08.2003
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  16. DIE WELT 2001
  17. sz, 06.10.2001
  18. DIE WELT 2000
  19. Die Zeit (27/1998)
  20. Welt 1998
  21. Berliner Zeitung 1998
  22. Süddeutsche Zeitung 1996
  23. Stuttgarter Zeitung 1996
  24. Stuttgarter Zeitung 1995