bummeln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈbʊml̩n ]

Silbentrennung

bummeln

Definition bzw. Bedeutung

  • einkaufen gehen, durch die Geschäfte ziehen

  • etwas sehr langsam tun

  • langsam spazieren gehen

  • nichts weiterbringen, nichts tun

Begriffsursprung

Niederdeutsch ursprünglich „hin und her schwanken“, „baumeln“

Konjugation

  • Präsens: bummle, du bummelst, er/sie/es bummelt
  • Präteritum: ich bum­mel­te
  • Konjunktiv II: ich bum­mel­te
  • Imperativ: bummle/​bummel! (Einzahl), bummelt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­bum­melt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für bum­meln (Synonyme)

(es) langsam angehen lassen
(he)rumtrödeln (ugs.)
(sich) lange aufhalten mit (ugs.)
(sich) Zeit lassen
die Mühlen der (Justiz/Bürokratie/…) mahlen langsam
klüngeln (ugs., rheinisch, veraltend):
etwas langsamer als nötig tun
innerhalb einer relativ kleinen Gruppe gegenseitig Vorteile verschaffen
langsam sein
sandeln (ugs., österr.)
trödeln:
eine Handlung sehr langsam ausführen, so dass sie sich unnötig in die Länge zieht; Zeit verschwenden
Kaufen und Verkaufen von alten Sachen; mit Trödel handeln
vertändeln:
leichthin vergeuden, verlieren (Zeit, Geld, den Ball, eine Chance oder Ähnliches)
(Zeit) vertrödeln:
Zeit ungenützt verbringen; Zeit vergeuden
vor sich hin trödeln (variabel)
zögern:
etwas aufschieben, nicht sofort tun
tändeln:
etwas leichthin/oberflächlich/ohne Ernst tun, verspielt sein
mit jemandem flirten
tingeln:
als Künstler an verschiedenen Orten, meist kurz und ohne festes Engagement auftreten
in einer lockeren Art und ohne konkretes Ziel von Ort zu Ort ziehen
gemütlich gehen
langsam gehen
schlappen (ugs.)
schleichen:
lautlos gehen
nur langsam vorankommen
schlendern:
ohne bestimmtes Ziel locker und langsam umhergehen
trollen:
(in gemäßigtem Tempo) irgendwohin gehen, sich an einen bestimmten Ort begeben
sich (meist in eher unerfreuter Stimmung) von einem Ort entfernen, weggehen, sich wegbegeben
trotten:
langsam, lustlos, stumpfsinnig, schwerfällig, mit monotonem Schritt irgendwohin gehen
zotteln:
an etwas zerren oder es zerrend wegbewegen
in (verfilzten) Büscheln (Zotteln) herabhängen

Weitere mögliche Alternativen für bum­meln

auf der faulen Haut liegen
faulenzen:
nichts tun, es sich gutgehen lassen, faul sein
shoppen:
einen Geschäftsbummel machen

Gegenteil von bum­meln (Antonyme)

ei­len:
etwas eilt: etwas ist dringlich, schnell von Nöten
etwas schnell machen oder zügig erledigen
lau­fen:
(als Besitzer) in einer Liste, Kartei oder Ähnlichem eingetragen, registriert sein
dargeboten oder ausgestrahlt werden
ren­nen:
etwas häufig machen
sich schnell zu Fuß fortbewegen, schnell laufen

Beispielsätze

  • Statt zu studieren hat er die ganzen Jahre nur gebummelt.

  • Die beiden Freundinnen bummelten den ganzen Nachmittag in der Hamburger Innenstadt.

  • Wir bummeln ohne Ziel durch die Stadt.

  • Bummel nicht so! Wir müssen jetzt los!

  • Mutter ging bummeln.

  • Wir gehen heute in die Stadt bummeln.

  • Tom schaute sich Schaufenster, Autos und Frauen an, während er ziellos in der Innenstadt bummelte.

  • Die Wolken bummeln dahin, schweben, von Licht und Himmelsblau umgeben.

  • Wir gingen nach dem Essen bummeln.

  • Wer war das wunderschöne Mädchen, mit dem du durch das Einkaufszentrum gebummelt bist?

  • Ich bummelte durch die Straßen, um die Zeit totzuschlagen.

  • Mein liebster Zeitvertreib ist es, den Strand entlang zu bummeln.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Diesmal darf am historischen Herrenhaus vom 10. bis 12. November gebummelt werden.

  • Über den Scherzmarkt in Treysa bummeln zwischen den Jahren tausende Besucher.

  • Die Menschen seien froh, endlich mal wieder bummeln zu können.

  • Aber auch Tagesausflügler und Wohnmobilisten besichtigen den Schlossturm, bummeln durch die Altstadt und genießen das historische Ambiente.

  • Ach, was stänkern und lästern sie doch so gern, wenn die Eisbären südwärts bummeln gehen.

  • Es ist früher Nachmittag, die Leute bummeln.

  • Der Plan die Kinder dort bis 0900Uhr zu belassen, um nach Bändchenerhalt für ein Autogramm durch Köln zu bummeln, verlief jedoch anders.

  • Alternativ können die Gäste auch durch die Altstadt bummeln, bevor sie vom Bus wieder zurück zum Zug gebracht werden.

  • Durch fremde Gärten können Pflanzenliebhaber am Sonntag in Gotha bummeln.

  • Hand in Hand bummeln wir durch das Dorf, dem Anger zu.

  • Wer bummeln möchte, muß immer wieder durch Polizeiabsperrungen gehen.

  • Abseits im Kiez wird gebummelt.

  • Drei Paare sieht man, im Videoformat, auf der Straße bummeln und turteln.

  • Unter den Besuchern, die am Samstag bis Mitternacht bummeln konnten, seien auch viele Brandenburger und Touristen gewesen.

  • Doch als sie anschließend durch den Münsteraner Schlossgarten bummeln, schlägt die Stimmung um.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf bum­meln?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb bum­meln be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × M, 1 × B, 1 × E, 1 × L, 1 × N & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × M, 1 × B, 1 × L, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten M mög­lich.

Das Alphagramm von bum­meln lautet: BELMMNU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Unna
  3. Mün­chen
  4. Mün­chen
  5. Essen
  6. Leip­zig
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Ulrich
  3. Martha
  4. Martha
  5. Emil
  6. Lud­wig
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Uni­form
  3. Mike
  4. Mike
  5. Echo
  6. Lima
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

bummeln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort bum­meln kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

lot­tern:
schlendern, bummeln, sich herumtreiben
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: bummeln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: bummeln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10140272, 7361635, 6949180, 2769971, 2585803, 2345450, 691404 & 607248. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. kn-online.de, 07.11.2023
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  5. faz.net, 08.01.2014
  6. tagesspiegel.feedsportal.com, 01.10.2013
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  8. schaumburger-wochenblatt.de, 03.05.2008
  9. thueringer-allgemeine.de, 14.06.2007
  10. ngz-online.de, 14.09.2006
  11. abendblatt.de, 26.02.2005
  12. welt.de, 12.05.2003
  13. welt.de, 19.09.2002
  14. Die Welt 2001
  15. DIE WELT 2000
  16. BILD 2000
  17. Rhein-Neckar Zeitung, 05.10.1998
  18. TAZ 1997
  19. Berliner Zeitung 1996
  20. Süddeutsche Zeitung 1995