bezeichnen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bəˈt͡saɪ̯çnən ]

Silbentrennung

bezeichnen

Definition bzw. Bedeutung

  • eine Sache ausmachen, für etwas typisch sein

  • in bestimmter Weise kennzeichnen; durch ein Symbol erkennbar machen

  • jemandem oder etwas einen Namen geben, jemanden benennen

Begriffsursprung

Althochdeutsch pizeichanan Ableitung von zeichnen mit dem Präfix be-.

Konjugation

  • Präsens: bezeichne, du bezeichnest, er/sie/es be­zeich­net
  • Präteritum: ich be­zeich­ne­te
  • Konjunktiv II: ich be­zeich­ne­te
  • Imperativ: bezeichne! (Einzahl), be­zeich­net! (Mehrzahl)
  • Partizip II: be­zeich­net
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für be­zeich­nen (Synonyme)

anzeigen:
transitiv
transitiv: Auskunft über den Stand von etwas geben
darstellen:
die Rolle von jemandem, etwas spielen
einen chemischen Stoff synthetisieren
signifizieren
titulieren:
einen (Zahlungs-)Anspruch gerichtlich oder notariell und rechtsverbindlich feststellen
etwas, insbesondere einem Kunstwerk, Buch oder Aufsatz einen Titel geben, mit einer Überschrift versehen
(den) Namen haben
(den) Namen tragen
(der) Name ist
(der) Name lautet
(die) Bezeichnung (…) tragen
(sich jemanden) als etwas vorstellen müssen (lit.) (geh.)
angesprochen werden (können) als
bezeichnet werden als
figurieren (als):
als Person (Figur) mit einer bestimmten Rolle auftreten
mit Ausschmückungen (Figuren) versehen
firmieren (unter):
einen bestimmten Firmennamen benutzen und mit diesem unterzeichnen
fungieren (als):
wirken (als), sich betätigen (als), (als etwas) dienen
genannt werden
heißen:
einen bestimmten Sinn haben
es heißt: es gilt
man nennt (ihn)
(sich) nennen:
als etwas bezeichnen
eine Person oder ein Ding mit Namen erwähnen
(sich) schimpfen (ugs.):
(einer anderen Person) seinen Ärger kundtun
jemanden, sich oder etwas auf eine bestimmte Weise benennen
benamsen (ugs.):
benennen
benennen:
beim Namen nennen; den (richtigen) Namen von etwas sagen
etwas einen Namen geben
dem Kind einen Namen geben (ugs., fig.)
einer Sache einen Namen geben

Weitere mögliche Alternativen für be­zeich­nen

charakterisieren:
‚etwas charakterisiert jemanden:‘ für jemanden typisch, kennzeichnend sein
kennzeichnen:
das Bezeichnete als typisch oder wesentlich durch etwas hervorheben, charakterisieren
mit Markierung, Symbol/Zeichen/Kennzeichen versehen
markieren:
bei einer Kostümprobe in der Oper seinen Part mehr sprechen als singen, um den Mitspielern den Einsatz vorzugeben
etwas durch sein Vorhandensein bezeichnen/beweisen und damit einen besonderen Moment hervorheben

Beispielsätze

  • Der Wanderweg war gut bezeichnet, man konnte sich kaum verlaufen.

  • Man kann sein Verhalten ruhig als Feigheit bezeichnen.

  • Sörens gestelzter Gang bezeichnet ihn.

  • Die Affäre bei VW kann man mit gutem Grund als Skandal bezeichnen.

  • Pinguine können sehr gut fliegen, allerdings nur unter Wasser, was man dann als „Schwimmen“ bezeichnet.

  • Wer andere Leute als Idioten bezeichnet, ist selbst nicht weit davon entfernt, einer zu sein.

  • Ein Verräter verdient es nicht, dass man ihn als Menschen bezeichnet.

  • Die Kardinalität der reellen Zahlen nennt man auch die Kardinalität des Kontinuums und bezeichnet sie mit dem Symbol ℵ₁.

  • Nach dem Roman „Agnes Grey“ von Anne Brontë galt es als undamenhaft, ein Pferd als Stute zu bezeichnen.

  • Marias anarchistische Ideen kann man als naiv bezeichnen.

  • Die Vermittlung eines Staates in einem Streit zwischen anderen Mächten wird als Mediation bezeichnet.

  • Maria hat mich als dumme Schlampe bezeichnet.

  • In Brasilien bezeichnet man Schuhe auch als Treter.

  • Die Absprachen zwischen Betriebsrat und Firmenleitung wurden von Teilen der Belegschaft als fauler Kompromiss bezeichnet.

  • Manche weisen Männer haben den Zorn als eine vorübergehende Geistesstörung bezeichnet.

  • Das kleine Häkchen unter dem c, das aus französischen Wörtern wie „leçon“ bekannt ist, bezeichnet man als Cedille.

  • Was man als Blindheit des Schicksals bezeichnet, ist in Wirklichkeit bloß die eigene Kurzsichtigkeit.

  • Historisch gesehen ist der Begriff Hurrikan zum Einsatz gekommen, um einen tropischen oder Wirbelsturm zu bezeichnen, der sich im karibischen Raum gebildet hat.

  • Verbraucherschützer bezeichnen diese Werbung als verwirrend.

  • Wer nicht wenigstens eine Fremdsprache beherrscht, muss es sich gefallen lassen, als ungebildet bezeichnet zu werden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber als Quälix würde ich mich deshalb nicht gleich bezeichnen.

  • Als «absurd» bezeichnete Bukele das in seinem Tweet.

  • Abgeordneter Christoph Kainz (VP) bezeichnete die Corona-Pandemie als die „größte Gesundheitskrise seit 100 Jahren“.

  • Aaron selbst bezeichnet sich im Netz als Single.

  • Aber das hier kann man nur als ungerechtfertigte Abzocke Münchner Eltern bezeichnen.

  • Aber nach ein paar Winter-Unfällen setzt vielleicht ein Vorgang ein, den manche als "Denken" bezeichnen?

  • Aber die „Kleinheit“ bezeichnet nicht mehr seine tatsächlichen Ressourcen, sondern sein Weltbild.

  • Aber das als Angebot zu bezeichnen?

  • Abbott-Kritiker Simpkins bezeichnete 39 Stimmen für die Absetzung des Regierungschefs als "starke Botschaft".

  • Wirtschaft Professor Klaus Töpfer bezeichnet Entwicklung als bemerkenswert "Alles in allem geht es uns wirklich gut."

  • Aber gleich die Benschen als Lügner oder mit Dachschaden zu bezeichnen ist mehr als billig.

  • Für Siegler, der sich früher selbst als Apple Fanboy bezeichnete, ist das ein lächerliches und überflüssiges Vorgehen Googles.

  • Aber den politischen Gegner als Filzlaus bezeichnen, das geht dann, was?

  • Ein Anrufer hat die Telefonseelsorge einmal als heißen Draht in kalten Stunden bezeichnet.

  • Amerikaner bezeichnen alte Rostlauben als "Clunkers".

Wortbildungen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb be­zeich­nen be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × N, 1 × B, 1 × C, 1 × H, 1 × I & 1 × Z

  • Vokale: 3 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × B, 1 × C, 1 × H, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und H mög­lich.

Das Alphagramm von be­zeich­nen lautet: BCEEEHINNZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Zwickau
  4. Essen
  5. Ingel­heim
  6. Chem­nitz
  7. Ham­burg
  8. Nürn­berg
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Zacharias
  4. Emil
  5. Ida
  6. Cäsar
  7. Hein­reich
  8. Nord­pol
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Zulu
  4. Echo
  5. India
  6. Char­lie
  7. Hotel
  8. Novem­ber
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort.

bezeichnen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort be­zeich­nen kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ap­pel­la­ti­vum:
Linguistik: gleichbedeutend mit Nomen appellativum; lateinische Bezeichnung für Gattungsname. Im Gegensatz von Eigennamen bezeichnen Appellativa Mengen gleichartiger Gegenstände.
Exo­tis­mus:
Sprachwissenschaft: eine Gruppe von Lehnwörtern, die Dinge und Gewohnheiten bezeichnen, die nur in der Kultur der Gebersprache verbreitet sind
Fan­art:
Bild über ein Buch, ein Film oder anderes, gezeichnet von einem Fan. Mittlerweile werden im Internet auch ganz normale, nicht an bestimmte Geschichte hängende Bilder als Fanarts bezeichnet.
Fir­men­be­zeich­nung:
Wörter, Zahlen und/oder Sonderzeichen, die ein Unternehmen bezeichnen
Me­r­o­nym:
Ausdruck, der zu einem anderen Ausdruck in der Relation "ist Teil von" steht, der also einen Teil bezeichnet, von dem der andere das Ganze bezeichnet
Plau­en:
Stadt in Sachsen, Deutschland; wird als Hauptstadt des Vogtlandes bezeichnet, Kreisstadt des Vogtlandkreises
Po­si­ti­ons­sys­tem:
Zahlensystem, bei dem die Position der Ziffern deren jeweiligen Wert bezeichnet
Sep­pu­ku:
Seppuku bezeichnet eine extrem ritualisierte Art der männlichen Selbsttötung, die etwa ab der Mitte des 12. Jahrhunderts in Japan vor allem innerhalb der Kaste der Samurai verbreitet war.
Wind­ro­se:
die Einteilung des Horizontkreises in Himmelsrichtungen, nach denen die Winde bezeichnet werden. Meistens unterteilt man die Zwischenräume zwischen den vier Hauptrichtungen Nord, Ost, Süd und West noch dreimal in jeweils gleichgroße Teile, so dass man 32 Windrichtungen unterscheiden kann.
Zu­fall:
plötzliche, deutliche Veränderung der Gesundheit, die nicht näher bezeichnet werden kann

Buchtitel

  • Warum ich mich nicht als schwul bezeichne Daniel C. Mattson | ISBN: 978-3-94793-117-0
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: bezeichnen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: bezeichnen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12416130, 12391830, 8384600, 8210770, 8050960, 7927100, 5171960, 4683000, 3219850, 2896410, 2849910, 2672200, 2429910, 2356540, 1087120 & 834020. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  25. Rhein-Neckar Zeitung, 10.03.1998
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  27. Stuttgarter Zeitung 1996
  28. Stuttgarter Zeitung 1995