begraben

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bəˈɡʁaːbn̩ ]

Silbentrennung

begraben

Definition bzw. Bedeutung

  • einen Gedanken aufgeben, verwerfen

  • einen Verstorbenen beisetzen, beerdigen

Konjugation

  • Präsens: begrabe, du begräbst, er/sie/es begräbt
  • Präteritum: ich be­grub
  • Konjunktiv II: ich begrübe
  • Imperativ: begrab/​begrabe! (Einzahl), begrabt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: be­gra­ben
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für be­gra­ben (Synonyme)

(jemandem) die letzte Ehre erweisen (geh.)
aufgeben:
auch intransitiv: etwas Sinnloses beenden, aufhören, einstellen; etwas beenden, obwohl der Sinn im Weitermachen besteht
etwas bei jemandem aufgeben: jemandem etwas zur Beförderung oder Bearbeitung übergeben
beerdigen:
einen Verstorbenen in der Erde (meist in einem Sarg) begraben, beisetzen
beisetzen:
etwas hinzufügen
zu Grabe tragen, bestatten
bestatten:
einen Verstorbenen beerdigen, einen Leichnam beisetzen
das letzte Aufgebot bestellen (fig., selten)
das letzte Geleit geben
unter die Erde bringen (derb)
vergessen:
(lange) nicht mehr bekannt/beachtet/wahrgenommen, für längere Zeit ganz und gar aus dem Sinn gekommen
in Moment/bestimmter Situation nicht daran gedacht, nicht daran erinnert
verlochen (fachspr., archäologisch)
verscharren (derb):
etwas im Erdboden verbergen, indem dieser oberflächlich geöffnet wird und dann der Gegenstand notdürftig mit Erde bedeckt wird
heimlich und meist rechtswidrig eine Leiche beisetzen
verwerfen:
(nach reiflicher Überlegung) etwas aufgeben, nicht weiter verfolgen, weil es als nicht mehr annehmbar, brauchbar, durchführbar, geeignet, tauglich, realisierbar oder dergleichen befunden wird
ablehnen, zurückweisen, weil die geforderte Berechtigung fehlt
zu Grabe tragen
zur letzten Ruhe betten (geh.)

Gegenteil von be­gra­ben (Antonyme)

aus­gra­ben:
eine Vertiefung durch Graben herstellen
Knollengemüse ernten, besonders Kartoffeln
ex­hu­mie­ren:
einen beerdigten Leichnam wieder ausgraben

Redensarten & Redewendungen

  • da liegt der Hund begraben
  • das Kriegsbeil begraben
  • den Ball unter sich begraben

Beispielsätze

  • Du begräbst den Hamster und ich das Meerschweinchen.

  • Ich begrub die Leiche in der Erde.

  • Wir müssen die Toten begraben.

  • Die Idee kannst Du gleich wieder begraben.

  • Wann starb Händel, und wo wurde er begraben?

  • Tom hat seinen Hund hinter der Scheune begraben.

  • Möchtet ihr sehen, wo Tom begraben liegt?

  • Sie begrub ihren Sohn.

  • Du kannst die Wahrheit nicht begraben.

  • Die Wiener wollten sich lieber unter Ruinen begraben lassen als kapitulieren.

  • Er ist in Tubiret geboren, und dort ist er auch begraben.

  • Der Pharao wurde lebendig begraben.

  • Der Tod begrub hier einen reichen Besitz, aber noch eine schönere Hoffnung.

  • Im Frieden begraben Söhne die Väter, doch im Krieg Väter die Söhne.

  • In jeden Quark begräbt er seine Nase.

  • Tom ist auf diesem Friedhof begraben.

  • Tom ließ sich mit seinen Geldsäcken begraben.

  • Tom ist in Australien begraben.

  • Tom wurde neben seiner Frau begraben.

  • Tom wurde am Montag begraben.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Bei der Wahl bricht Franziskus die jahrhundertealte Tradition – er will nicht im Petersdom begraben werden!

  • Aber die Pläne vom Softeis-Stand hat er noch lange nicht begraben.

  • Auf Nachfrage von RTL erklärt die Sängerin jedoch, dass ein Bekannter von ihr auf dem Friedhof begraben sei.

  • Auf dem Friedhof Zehlendorf (ein anderer als der Waldfriedhof Zehlendorf) wurde Götz George („Tatort“/Schimanski) begraben.

  • Alle wollen sie diesem heiligen Ort, an dem der Überlieferung nach Jesus gekreuzigt wurde und begraben liegt, möglichst nahe sein.

  • Auch Topsprinter Marcel Kittel musste seine ohnehin geringen Hoffnungen schon frühzeitig begraben.

  • Auf alten Fotos, die Nabil Gasmi gemacht hat, sind Teile der Kulissen eingestürzt und unter meterhohem Sand begraben.

  • Aber jetzt an der Regierung hat sie den Gesetzentwurf begraben.

  • Artikel drucken An Instapaper senden Vermisster Bruder kann nach 86 Jahren begraben werden.

  • Allerdings hat die Bundesregierung die Idee der steuerlichen Forschungsförderung während der Koalitionsverhandlungen begraben.

  • Auch 68 Jahre nach dem 2. Weltkrieg sind die Gedanken an eine Revanche nicht vollkommen begraben.

  • Nach einem Schnitzer nach Kurve 15 musste der zu langsam gestartete WM-Dritte seine Medaillenchancen endgültig begraben.

  • Alberto Contador (Sp) muss mit 4:44 Minuten Rückstand alle Chancen auf die Titelverteidigung begraben.

  • Die Zeitung «Republica» berichtete am Mittwoch, im Distrikt Bajura seien am Vortag vier Häuser unter den Erdmassen begraben worden.

  • Dabei sind am 3. März zwei Menschen in einem Trümmerkrater neben der 28 Meter tiefen U-Bahnbaugrube am Kölner Waidmarkt begraben worden.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf be­gra­ben?

Anagramme

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb be­gra­ben be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × B, 2 × E, 1 × A, 1 × G, 1 × N & 1 × R

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 2 × B, 1 × G, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und A mög­lich.

Das Alphagramm von be­gra­ben lautet: ABBEEGNR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Gos­lar
  4. Ros­tock
  5. Aachen
  6. Ber­lin
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Gus­tav
  4. Richard
  5. Anton
  6. Berta
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Golf
  4. Romeo
  5. Alfa
  6. Bravo
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

begraben

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort be­gra­ben kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist stei­gend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Be­gräb­nis­stät­te:
Stelle, wo jemand begraben liegt
Ke­no­taph:
ein Grabmal, zur Erinnerung an einen Verstorbenen, der dort aber nicht begraben ist; Scheingrab
Kriegs­grä­ber­stät­te:
Ort, an dem im Krieg getötete Menschen (meist Soldaten) begraben wurden
So­dom:
mythische Stadt in der Bibel, durch Gott unter einem Regen aus Feuer und Schwefel begraben, „weil sie der Sünde anheimgefallen war“
Ta­phe­pho­bie:
Angst davor lebendig begraben zu werden
tel­ben:
graben, begraben

Buchtitel

  • Hier liegt Bitterkeit begraben Cynthia Fleury | ISBN: 978-3-51858-795-9
  • Nichts bleibt begraben Harlan Coben | ISBN: 978-3-44249-351-7
  • Wo der Hund begraben liegt Beate Vera | ISBN: 978-3-89773-738-9

Film- & Serientitel

  • Buried Alive – Lebendig begraben (Film, 2007)
  • Buried – Lebend begraben (Film, 2010)
  • Der Hund begraben (Film, 2016)
  • Der Wien-Krimi: Blind ermittelt – Lebendig begraben (Fernsehfilm, 2021)
  • Himalaya Extrem – Unter Lawinen begraben (Fernsehfilm, 1997)
  • Koma – Lebendig begraben (Fernsehfilm, 1997)
  • Lebendig begraben (Film, 1962)
  • Tot & begraben (Film, 1981)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: begraben. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: begraben. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12121194, 12115056, 12015447, 11950127, 11549716, 11236144, 11223954, 10769217, 9444220, 8286017, 8227930, 8055381, 8047497, 7330141, 7071596 & 7071591. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. promiflash.de, 17.12.2023
  2. blick.ch, 19.02.2022
  3. derwesten.de, 19.05.2021
  4. berliner-kurier.de, 28.10.2020
  5. derstandard.at, 30.10.2019
  6. handelsblatt.com, 01.05.2018
  7. klatsch-tratsch.de, 14.08.2017
  8. freitag.de, 25.04.2016
  9. kurier.at, 09.01.2015
  10. welt.de, 03.07.2014
  11. focus.de, 02.08.2013
  12. thueringer-allgemeine.de, 07.01.2012
  13. heute.at, 22.07.2011
  14. wz-newsline.de, 11.08.2010
  15. wdr.de, 18.03.2009
  16. derwesten.de, 16.05.2008
  17. dvd-palace.de, 30.09.2007
  18. handelsblatt.com, 24.08.2006
  19. welt.de, 10.08.2005
  20. sz, 14.01.2002
  21. Die Welt 2001
  22. Berliner Zeitung 2000
  23. Welt 1998
  24. TAZ 1997
  25. Rhein-Neckar Zeitung, 26.08.1996