begatten

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bəˈɡatn̩ ]

Silbentrennung

begatten

Definition bzw. Bedeutung

  • reflexiv, meist in Bezug auf Tiere: die geschlechtliche Vereinigung miteinander vollziehen

  • transitiv, in Bezug auf männliche (meistens tierische) Individuen: den Geschlechtsverkehr mit einem weiblichen Individuum (zumeist derselben Art) vollziehen

  • veraltet, transitiv: verheiraten, vermählen

Begriffsursprung

Im 17. Jahrhundert zu gleichbedeutend gatten von mittelhochdeutsch gaten „zusammenkommen, vereinigen, sich aneinanderfügen, sich ineinanderfügen“

Konjugation

  • Präsens: begatte, du begattest, er/sie/es be­gat­tet
  • Präteritum: ich be­gat­te­te
  • Konjunktiv II: ich be­gat­te­te
  • Imperativ: begatte! (Einzahl), be­gat­tet! (Mehrzahl)
  • Partizip II: be­gat­tet
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für be­gat­ten (Synonyme)

(den) Lachs buttern (derb, regional)
(ein) Rohr verlegen (derb, regional)
(eine) Nummer schieben (derb)
(mit jemandem) geschlechtlich verkehren (fachspr., Amtsdeutsch, distanzsprachlich)
(mit jemandem) Geschlechtsverkehr haben (fachspr., Amtsdeutsch, distanzsprachlich)
(mit jemandem) im Bett landen (ugs.)
(mit jemandem) intim werden
(mit jemandem) Sex haben (ugs., Hauptform)
(mit jemandem) zugange sein (ugs., scherzhaft, verhüllend)
(miteinander) in die Kiste springen (ugs.)
(seinen) ehelichen Pflichten nachkommen (fachspr., juristisch, religiös)
aufspringen:
eine Kuh/Stute begatten
meist durch Trockenheit: von alleine bersten
beischlafen:
Geschlechtsverkehr/Beischlaf haben, miteinander schlafen
beiwohnen:
an einem Ereignis persönlich teilnehmen
mit jemandem Geschlechtsverkehr haben
(jemanden) belegen (fachspr., Jägersprache, biologisch):
einen Platz, Rang belegen: einen Platz, Rang einnehmen
etwas belegen: den Beweis für etwas erbringen
beschälen:
durch einen Zuchthengst begatten, decken lassen
(jemanden) beschlafen (geh., veraltet):
eine Entscheidung eine Nacht lang hinauszögern
mit jemandem schlafen, Geschlechtsverkehr haben
bespringen:
sich nach dem Sprung am Rücken des (weiblichen) Tieres festhalten, um den Akt der Begattung durchzuführen
besteigen:
auf einem Reittier Platz nehmen
den Geschlechtsakt vollführen (bei Tieren)
bimsen (derb):
auf jemanden einschlagen
etwas mit einem Bimsstein bearbeiten
(jemanden) bumsen (ugs.):
Geschlechtsverkehr ausüben
lautmalend für das Entstehen eines dumpfen, dröhnenden, von einem Aufprall hervorgerufenen, knallartigen Geräusches
(jemanden) decken (fachspr., Jägersprache, biologisch):
(Dach) mit der wasserabweisenden Außenschicht versehen
(Tisch) mit Tischdecke (oder auch nicht), Geschirr und Besteck fürs Essen vorbereiten
den Beischlaf vollziehen (fachspr., Amtsdeutsch)
einen wegstecken (derb)
erkennen (geh., biblisch):
biblischer und literarischer Sprachgebrauch: begatten, Geschlechtsverkehr haben
etwas oder jemanden so deutlich wahrnehmen, dass man weiß, was oder wer es ist (im Sinne von etwas wiedererkennen)
es kommt zum Geschlechtsverkehr (fachspr., Amtsdeutsch)
es kommt zum GV (fachspr., Amtsdeutsch)
ficken (vulg.):
hin- und herbewegen, reiben
Soldatensprache, Jugendsprache, transitiv: jemanden hart rannehmen
(jemanden) flachlegen (derb):
jemanden dazu bringen, mit der veranlassenden Person zu schlafen, mit ihr Geschlechtsverkehr zu haben
salopp: jemanden zusammenschlagen, jemanden bewusstlos schlagen, jemanden zu Boden strecken
gatten:
eine Einheit, ein Paar bilden
(jemanden) knallen (derb):
Ärger geben
brennen, wenn die Sonne stark scheint
knattern (derb):
ein knallendes Geräusch stoßartig und in kurzen Intervallen erzeugen
kohabitieren (geh., sehr selten):
als Parteien miteinander arbeiten, ohne allzuviele programmatische Berührungspunkte zu haben
Geschlechtsverkehr ausüben
koitieren (fachspr., medizinisch):
den Koitus vollziehen; Geschlechtsverkehr haben
kopulieren (fachspr., fig.):
(mit einem Bindewort) verbinden
den Geschlechtsakt vollziehen
Liebe machen (selten, verhüllend)
mausen (ugs., regional):
landschaftlich, vulgär: Geschlechtsverkehr (Koitus) durchführen
umgangssprachlich: etwas entwenden, stehlen, klauen
nageln (derb):
ein charakteristisches, klopfendes Geräusch verursachen
eine Frau beschlafen
paaren:
den Geschlechtsakt ausüben, kopulieren (bei Tieren, bei Menschen: umgangssprachlich, abwertend)
zu einem Paar zusammenstellen, zusammenführen, zusammenfügen (bei Dingen)
pimpern (derb):
umgangssprachlich, vulgär: koitieren
poppen (ugs.):
die Form verändern, das Wort wird bei der Veränderung eines Lebensmittels durch Hitze und Druck verwendet, wie es zum Beispiel bei der Herstellung von Popcorn geschieht
Effekt haben, gut sein
pudern (vulg., österr.):
koitieren
Puder auftragen
(jemanden) rammeln (derb):
Fachsprache der Jäger, besonders bei Hasen und Kaninchen: sich paaren
Geschlechtsverkehr haben
(mit jemandem) schlafen (Hauptform):
Geschlechtsverkehr ausüben
sich im Schlaf befinden, in reflexiver Verwendung auch: auf gewisse Art und Weise den Schlaf verbringen können, durch das Schlafen eine gewisse Verfassung erlangen
schnackseln (ugs.):
süddeutsch, österreichisch koitieren, kopulieren, Geschlechtsverkehr haben
Sex machen (Kindersprache)
sich (körperlich) lieben
(es mit jemandem) treiben (ugs., verhüllend):
(Blech) in eine bestimmte Form hämmern
(Blüten und so weiter, auch medizinisch) physiologische Reaktionen hervorbringen
treten:
begatten
ein Pedalfahrzeug mit den Füßen antreiben
(sich mit jemandem) vergnügen (verhüllend):
Freude machen/erzeugen
Spaß haben, sich die Zeit vertreiben, sich eine Freude machen
verheiraten:
die Ehe eingehen
eine sehr enge, abhängige Bindung eingehen
Verkehr haben (fachspr., Amtsdeutsch)
(sich mit jemandem) verlustieren (geh., veraltet):
sich auf angenehme, vergnügte Art die Zeit vertreiben; Freude, Spaß, Vergnügen an etwas oder jemandem finden
vermählen:
sich heiraten
verheiraten
(jemanden) vernaschen (ugs., scherzhaft):
genüsslich und komplett aufessen; verputzen
jemanden geschickt ausspielen; jemanden mit Leichtigkeit/ohne Schwierigkeiten besiegen
vögeln (ugs., salopp):
salopp: den Geschlechtsakt vollziehen
stark veraltet bzw. untergegangen: aus dem Vogelflug weissagen

Beispielsätze

  • Dort drüben begatten sich zwei Hasen.

  • Alle meine Kinder sind wohl begattet.

  • Der Löwe begattet das Weibchen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Knapp 800 Tiere gilt es zu begatten.

  • Fliegende Kameras begleiten sie, verfolgt von paarungswütigen Drohnen, und fangen ein, wie die Königin in der Luft begattet wird.

  • Bis zu 80 Prozent der Mitglieder eines Volks sind begattet und könnten die Fortpflanzung übernehmen.

  • Jetzt warten die Käfer auf Temperaturen von über 17 Grad Celsius, um zu Tausenden auszuschwärmen, sich zu begatten und Eier abzulegen.

  • Wenn jetzt die Temperaturen auf 16,5 Grad Celsius steigen, schwärmen die Käfer zu Tausenden aus, um sich zu begatten und Eier abzulegen.

  • Ein anderer Pavian versucht, einen kleinen Geparden zu begatten.

  • Er schwafelt von göttlichem Funken und göttlicher Kraftquelle und einer Schöpfungsmelodie, die ihn hier begattet hätten.

  • Der 1,5 Tonnen schwere Bulle, der für ein Jahr ausgeliehen ist, soll die drei Artgenossinnen in Berlin begatten.

  • Einen Kleinwagen hätte dieser Koloss begatten können.

  • Schließlich mußten die alttestamentarischen Könige nach der Machtübernahme das königliche Harem in aller Öffentlichkeit begatten.

  • Besonders ein lüsterner Zwerg benimmt sich daneben: Er bezirzt die Männer mit Bier, um ihre Freundin alsdann ungefragt zu "begatten".

Übersetzungen

Was reimt sich auf be­gat­ten?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb be­gat­ten be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × T, 1 × A, 1 × B, 1 × G & 1 × N

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × B, 1 × G, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und ers­ten T mög­lich.

Das Alphagramm von be­gat­ten lautet: ABEEGNTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Gos­lar
  4. Aachen
  5. Tü­bin­gen
  6. Tü­bin­gen
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Gus­tav
  4. Anton
  5. Theo­dor
  6. Theo­dor
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Golf
  4. Alfa
  5. Tango
  6. Tango
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

begatten

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort be­gat­ten kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

be­de­cken:
begatten
Ga­m­er­ga­te:
begattete Arbeiterin, die Eier legt
kap­pen:
Geflügel begatten
kop­pen:
regional: von Hähnen: ein Huhn begatten
ver­knüp­fen:
Jägersprache: begatten
züch­ten:
sich fortpflanzen, sich paaren, begatten
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: begatten. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: begatten. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  2. wirtschaftsblatt.at, 16.11.2015
  3. zeit.de, 05.11.2012
  4. wissenschaft-online.de, 11.12.2009
  5. frankenpost.de, 05.05.2006
  6. frankenpost.de, 18.05.2006
  7. spiegel.de, 13.02.2004
  8. Die Zeit (25/2002)
  9. Berliner Zeitung 1999
  10. Welt 1999
  11. Tagesspiegel 1998
  12. Berliner Zeitung 1997