auslesen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯sˌleːzn̩ ]

Silbentrennung

auslesen

Definition bzw. Bedeutung

  • (etwas) zu Ende lesen

  • aufhören, etwas zu lesen

  • Daten/Informationen von einem Speichermedium abrufen

  • etwas aus einer Menge desselben heraussuchen und entfernen (weil es unbrauchbar [geworden] ist)

  • jemanden oder etwas (aufgrund bestimmter [positiver] Eigenschaften) unter mehreren auswählen

Begriffsursprung

Ableitung vom Verb lesen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) aus-.

Konjugation

  • Präsens: lese aus, du liest aus, er/sie/es liest aus
  • Präteritum: ich las aus
  • Konjunktiv II: ich läse aus
  • Imperativ: lies aus! (Einzahl), lest aus! (Mehrzahl)
  • Partizip II: aus­ge­le­sen
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für aus­le­sen (Synonyme)

abscheiden (fachspr.):
intransitiv, veraltet, noch gehoben verhüllend (meist substantiviert), Hilfsverb sein: sterben
transitiv, Hilfsverb haben: von sich geben, absondern
absondern:
etwas abstoßen, von sich geben
etwas oder jemanden von etwas oder anderen isolieren
aussieben
aussondern:
aus einer bestimmten Menge (etwas Ungeeignetes, Unbrauchbares) heraussuchen und entfernen
aussortieren:
aus einer größeren Menge heraussuchen und gesondert beiseite tun
aus einer Menge entfernen, was unbrauchbar, ungeeignet oder untauglich ist
eliminieren:
etwas Vorhandenes entfernen
extrahieren:
transitiv, EDV: entpacken komprimierter Dateien; Erstellen eines Datensatzauszuges aus einer Datenbank
transitiv: etwas aus einer Mischung herausziehen
herausnehmen (ugs.):
etwas aus dem Inneren von etwas entfernen
etwas tun, für das man keine sichere Legitimation hat
selektieren:
aus einer Gruppe/Vielzahl nach gewissen Kriterien eine Auswahl treffen
separieren (fachspr.):
jemand oder etwas aus seinen Bezügen herauslösen
Stoffe, oftmals mit Hilfe eines Separators, voneinander trennen
(die) Spreu vom Weizen trennen (fig.)
auswählen:
sich für eine von mehreren Möglichkeiten entscheiden
ermitteln:
durch Nachforschung etwas herausfinden
etwas errechnen
herauspicken:
jemanden oder etwas aus einer größeren Menge auswählen und dabei von den anderen abgrenzen; heraussuchen
heraussuchen:
jemanden oder etwas aus einer größeren Menge auswählen und dabei von den anderen abgrenzen
selektionieren
sieben (ugs.):
die Kardinalzahl zwischen sechs und acht
kurz für: „sieben Uhr“ oder „neunzehn Uhr“
abfragen:
etwas durch Fragen erfahren
Prüfungsfragen stellen
abgreifen:
(mit der Hand) untersuchen
an Kontaktpunkten Signale oder Spannungen registrieren; feststellen, dass sie existieren

Gegenteil von aus­le­sen (Antonyme)

an­le­sen:
nur den Anfang eines Buches, einer Zeitschrift lesen
sich Wissen durch Lesen aneignen, sich etwas durch Lesen selbst beibringen

Beispielsätze

  • Wann willst du damit beginnen, diese USB-Sticks auszulesen?

  • Lass mich noch kurz auslesen, dann komme ich mit.

  • Das Personal unseres Hotels wurde sorgfältig ausgelesen.

  • Vor dem Einkochen sollte man faules Obst, Blätter und Ähnliches auslesen.

  • Die Messwerte lassen sich über die serielle Schnittstelle auslesen.

  • Hast du schon das Buch ausgelesen?

  • Maria hat dieses Buch nicht ausgelesen.

  • Sobald ich das Buch ausgelesen habe, leihe ich es dir.

  • Tom hat dieses Buch nicht ausgelesen.

  • Hast du das Buch schon ausgelesen, das ich dir letzte Woche geliehen habe?

  • Wenn du das Buch ausgelesen hast, würde ich es gerne lesen.

  • Wenn du das Buch ausgelesen hast, würde ich es gern ausleihen.

  • Nachdem du das Buch ausgelesen hast, lege es an seinen Platz zurück.

  • Wenn du die Zeitung ausgelesen hast, gib sie bitte mir.

  • Ich kann dieses dicke Buch hier nicht in einer Woche auslesen.

  • Ich werde diesen Roman bald ausgelesen haben.

  • Das erste Mal in ihrem Leben hat Yuka ein Buch in englischer Sprache ausgelesen.

  • Wenn du das Buch ausgelesen hast, bring es in die Bibliothek zurück.

  • Wenn Sie das Buch ausgelesen haben, bringen Sie es in die Bibliothek zurück.

  • Bitte geben Sie das Buch zurück, sobald Sie es ausgelesen haben.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dadurch könnten weiterhin andere Anwendungen das Geheimnis zwar auslesen, aber es bleibt verschlüsselt und unbenutzbar.

  • Der Flugweg habe über Mittags Smartphone ausgelesen werden können, auf dem sich eine Navigationssoftware befand.

  • Auch ausgedruckt in Papierform können Menschen ihren QR-Code vorzeigen, der dann ausgelesen werden kann.

  • Dann wurde verlautbart, sie seien lädiert, der Iran könne sie nicht auslesen.

  • Bislang könnten allein Hersteller die Daten aus dem vernetzten Fahrzeug auslesen.

  • Allerdings habe man die geheimen Schlüssel der Ärzte auslesen können, hieß es bei Modzero.

  • Auch dieses kann die notwendigen Dateien aus der iPhone-Sicherung auslesen.

  • Externe Spezialisten hätten möglicherweise eine Methode gefunden, um die Daten auf dem iPhone auslesen zu können.

  • Die Malware könne auch alle Speicherinhalte auslesen, wodurch eben auch die Verschlüsselung des Betriebssystems ausgehebelt werde.

  • Ähnliches gilt für die Security-Funktionen, die verhindern, dass Memory-Pointer korrumpiert und unerlaubt Speicherinhalte auslesen.

  • Box lässt sich nun festlegen, welcher Nutzer beispielsweise Messdaten auslesen bzw. Geräte steuern darf.

  • Dann wird nur das kleinere DX-Format vom Sensor ausgelesen.

  • Dem Bericht zufolge konnte 1blu bislang nicht verifizieren, ob tatsächlich Passwörter ausgelesen wurden.

  • Damit kann der Profi die Eingaben über das mitgelieferte Overclocking-Tool "OC Guru" direkt auslesen.

  • Der Crawler, mit dem die sozialen Netzwerke der VZ-Gruppe ausgelesen wurden, stammt aus Erlangen.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb aus­le­sen be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × S, 1 × A, 1 × L, 1 × N & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × S, 1 × L, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten S und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von aus­le­sen lautet: AEELNSSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Leip­zig
  5. Essen
  6. Salz­wedel
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Lud­wig
  5. Emil
  6. Samuel
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Lima
  5. Echo
  6. Sierra
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

auslesen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort aus­le­sen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Kar­ten­le­ser:
Gerät, das die Informationen, die auf Karten gespeichert sind, auslesen kann
schie­ren:
etwas auslesen, ausscheiden
Wert:
die Belegung eines Speicherblockes bzw. einer Variable, die zur informationstechnischen Weiterverarbeitung ausgelesen oder geändert werden kann
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: auslesen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: auslesen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10673196, 10176679, 10145810, 9467662, 6575210, 3472243, 3394875, 3002361, 2355576, 2215452, 2110853, 1779975, 1514405, 1251405, 1251402 & 1251399. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  6. aerzteblatt.de, 30.10.2018
  7. pcwelt.de, 03.11.2017
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  24. DIE WELT 2000
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  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. TAZ 1995