aufstecken

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯fˌʃtɛkn̩ ]

Silbentrennung

aufstecken

Definition bzw. Bedeutung

  • ein Teil, das eine Öffnung/Vorwölbung/Einbuchtung hat, auf ein Teil mit dem Gegenstück drücken

  • einen gewissen Gesichtsausdruck zeigen

  • etwas für sich gewinnen

  • nicht mehr weitermachen, sich geschlagen geben

  • über Haare, Stoffe: hochnehmen und mit Nadeln befestigen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb stecken mit dem Derivatem auf-.

Konjugation

  • Präsens: stecke auf, du steckst auf, er/sie/es steckt auf
  • Präteritum: ich steck­te auf
  • Konjunktiv II: ich steck­te auf
  • Imperativ: steck auf! / stecke auf! (Einzahl), steckt auf! (Mehrzahl)
  • Partizip II: auf­ge­steckt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für auf­ste­cken (Synonyme)

(das) Feld räumen (müssen) (fig.)
(das) Handtuch schmeißen (ugs., fig.)
(das) Handtuch werfen (ugs., fig.)
(den) (ganzen) Bettel hinschmeißen (ugs.)
(den) (ganzen) Bettel hinwerfen (ugs.)
(den) (ganzen) Kram hinschmeißen (ugs.)
(den) (ganzen) Krempel hinschmeißen (ugs.)
(die) Brocken hinschmeißen (ugs.)
(die) Brocken hinwerfen (ugs.)
(die) Flinte ins Korn werfen (ugs., fig.)
(die) Hoffnung verlieren
(die) Segel streichen (ugs.)
(die) Waffen strecken (fig.)
(einen) Rückzieher machen
(es mit/bei etwas) bewenden lassen
(etwas) auf sich beruhen lassen
(sich dem) Schicksal ergeben
(sich dem) Schicksal fügen
(sich) ins Bockshorn jagen lassen (ugs.)
abbrechen (ugs.):
aufhören, verstummen
durch Krafteinwirkung abgetrennt werden
(sich mit etwas) abfinden:
einen Schaden mittels Gleichwertigem ausgleichen
sich zufrieden geben, etwas akzeptieren
(es) aufgeben:
auch intransitiv: etwas Sinnloses beenden, aufhören, einstellen; etwas beenden, obwohl der Sinn im Weitermachen besteht
etwas bei jemandem aufgeben: jemandem etwas zur Beförderung oder Bearbeitung übergeben
aufhören zu kämpfen
(sich) beugen:
(ein Wort) deklinieren, abwandeln
(Licht oder andere Wellen) ablenken
den Kopf hängen lassen (ugs., fig.)
den Mut sinken lassen
den Mut verlieren
den Schwanz einziehen (ugs., fig.)
die weiße Fahne hissen (ugs., fig.)
(sich) einmotten (lassen) (ugs.):
etwas für längere Zeit außer Betrieb nehmen
etwas mit einem Mittel zum Schutz gegen Motten einpacken
einpacken (können) (ugs., fig.):
etwas in eine Hülle oder einen Behälter tun oder mit einem besonderen Papier umwickeln
hinschmeißen (ugs.):
(etwas) irgendwohin werfen, in die Richtung von jemandem oder etwas werfen (schmeißen)
plötzlich keine Lust mehr auf etwas haben und nicht mehr weitermachen oder durch äußere Umstände gezwungen sein, etwas aufzugeben, nicht mehr weiterzumachen
hoffnungslos sein
in den Sack hauen (ugs.)
kapitulieren:
einen Kampf aufgeben, die eigene Niederlage eingestehen
klein beigeben
nicht mehr an sich glauben
nicht weiter versuchen
nicht weiterverfolgen
nicht weiterversuchen
passen:
angemessen sein, sich eignen, harmonieren; besonders bei Kleidung: gute Passform haben
Ball über eine Distanz weitergeben
passen müssen
resignieren:
auf etwas eigentlich Gewünschtes, das unerreichbar zu sein scheint, widerwillig verzichten
(sich) schicken (in) (geh., veraltet):
(aus)reichen
den sittlichen Maßstäben entsprechen
schmeißen (ugs., fig.):
etwas aufgeben, misslingen lassen
etwas erfolgreich durchführen
schwarzsehen (ugs.):
fernsehen, ohne Rundfunkgebühren bezahlt zu haben
für die Zukunft negative Erwartungen haben
(sich) geschlagen geben
(etwas) stecken (ugs.):
an einem bestimmten Ort sein
etwas in etwas anderes hineindrücken oder einfügen
(sich) verlorengeben
verzagen (geh.):
entmutigt aufgeben, die Hoffnung / die Zuversicht verlieren
verzweifeln:
die Hoffnung verlieren, keinen Ausweg wissen
zurückrudern (ugs., fig.):
im Boot mit der Hilfe von Paddeln/Rudern an den Ausgangsort zurückkehren
im Gespräch seine Position aufgeben

Sinnverwandte Wörter

an­brin­gen:
(ein Gerät, eine Maschine) starten, zum Laufen bringen, einschalten können
(Kleidung) anziehen können
an­ste­cken:
(ein mit einer Flüssigkeit gefülltes Behältnis) durch Anstich öffnen
bei jemandem ähnliche Reaktionen auslösen; leicht auf jemanden überwechseln
auf­drü­cken:
(ein Siegel, einen Stempel, eine Prägung) auf etwas anbringen
aus einer gewissen Machtposition heraus jemanden dazu zwingen, etwas Unerwünschtes zu ertragen, anzunehmen
auf­hö­ren:
mit einer Handlung oder Handlungsweise nicht weitermachen
stoppen, enden einer Sache
auf­mon­tie­ren:
ein technisches Gerät auf einem Anderen befestigen
aufstöpseln
auf­tür­men:
mehrere Dinge übereinanderlegen, so dass ein hoher Stapel (Turm) entsteht
sich mehren und zu einer hoch aufragenden Masse anwachsen
be­fes­ti­gen:
an etwas fest anbringen
beständig machen; wirkungsvoller machen
daraufdrücken
ein­set­zen:
ein Mittel oder ein Werkzeug bereitstellen oder verwenden
ein Teil passend zu einem Ganzen hinzufügen (zum Beispiel Pflanzen auf einem Areal eingraben; Fische in ein Gewässer, Wild in ein Revier einbringen)
er­rei­chen:
eine Verbindung zu jemandem herstellen
zu einem Ziel gelangen; seine Wünsche durchsetzen
ge­win­nen:
diesen unter beschriebenen, finanziellen oder materiellen Gewinn einbringen, erbringen
durch eigenen Aufwand, Einsatz, eigene Bemühung (und günstige Umstände) etwas Erstrebenswertes bzw. Wünschenswertes erlangen
hoch­bin­den:
etwas aus seiner natürlichen Position weiter nach oben nehmen und dort festbinden
hoch­ste­cken:
über ein Ziel: ambitioniert formulieren, herausfordernd gestalten
über Haar: mit Haarnadeln zu einer Hochfrisur/Hochsteckfrisur hochnehmen
mi­men:
schauspielerisch darstellen
übertragen, abwertend: vortäuschen, tun als ob
nach­ge­ben:
an Wert verlieren
einem Druck weichen, an Halt verlieren
raushängen lassen
schlapp­ma­chen:
(eine körperliche Aktivität) nicht weiter durchhalten, sondern aufgeben
über­strei­fen:
ein Bekleidungsstück zügig anziehen
etwas über einen Körperteil gleiten lassen
über­stül­pen:
auf jemanden/etwas daraufsetzen
jemandem etwas rücksichtslos oder gewaltsam aufzwingen
zu­rück­zie­hen:
(Truppen) wieder zum Ausgangsort verlegen
den Kontakt zu anderen Menschen abbrechen oder sich von anderen Menschen entfernen, um ungestört allein zu sein

Gegenteil von auf­ste­cken (Antonyme)

ab­zie­hen:
die Spülung einer Toilette betätigen
ein Messer, Klinge: durch Reibung schärfen
durch­bei­ßen:
mit den Zähnen zerkleinern, durchtrennen, durchdringen
sich mit Mühe, aber hartnäckig durch Schwierigkeiten kämpfen
lö­sen:
eine Aufgabe, ein Problem bewältigen
eine Fahrkarte, ein Ticket kaufen
ver­lie­ren:
einen Wetteinsatz abgeben müssen, weil man nicht gewonnen hat
etwas irgendwo hinlegen und es später nicht mehr wiederfinden

Beispielsätze

  • Wie, um alles in der Welt, ist es dir alleine gelungen, dein Haar so hübsch aufzustecken?

  • Es war immer sie, die die alten Kerzenreste entfernte, neue Kerzen aufsteckte und sie schließlich anzündete.

  • Bei Tage darf man kein Licht aufstecken.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Insgesamt 2800 Meter Lichterkabel wollen verlegt und 600 Schleifen in Rot und Gold aufgesteckt werden.

  • Union wirkt auf jeden Fall nicht so, als würden sie wegen des Gegentors aufstecken.

  • Wir haben nie aufgesteckt", sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier dem ZDF.

  • Altintop lobt: Haben nie aufgesteckt - 2. Liga - kickerZur Loginbox springenZur Navigation springen2.

  • Monate später begann ein neues Leben für Darius Baron, der trotz seiner schweren Behinderungen als junger Mann nicht aufstecken wollte.

  • Die Mannschaft hat nie aufgesteckt und hätte sich am Schluss das 3:3 verdient gehabt.

  • Wir wussten, dass die Iren alles reinwerfen, nie aufstecken.

  • Langenthal hat noch nicht aufgesteckt, Parade von Bäumle, er verhinderte den 1:1-Ausgleich.

  • Die Basis, auf die das Tablet aufgesteckt wird, trägt den Namen IdeaPad U1.

  • Bei der einzig übrig gebliebenen Kollegin vom Stern, die schnell und freundlich reagierte, habe ich mich dann bedankt und es aufgesteckt.

  • Entweder lässt sich ein elektronischer Sucher aufstecken oder er ist wie bei einigen Kameras von Panasonic oder Samsung schon eingebaut.

  • Schreiner will dennoch nicht aufstecken.

  • Der Montagsvogel wird am Freitag, 17. Juni, aufgesteckt.

  • Wird der USB-Stift wieder aufgesteckt, ordnet ihm Windows automatisch die gewählte Kennung zu.

  • Die Mannschaft hat sich sehr bemüht, nicht aufgesteckt.

  • Die Mannschaft hat nicht resigniert, aber aufgesteckt.

  • "Wir werden nicht aufstecken", sagte Funkel zwar tapfer, " aber es wäre fahrlässig, jetzt nicht an die zweite Liga zu denken."

  • Auf der anderen Seite, so Jara, müsse er die Moral der Profis loben, nach dem Rückstand nicht aufgesteckt, sondern weitergespielt zu haben.

  • Doch trotz der hohen Niederlage hat keiner aufgesteckt.

  • Ihr Kostüm ist sandsteinfarben, das Haar locker aufgesteckt.

Häufige Wortkombinationen

  • die Haare aufstecken, zu einem Knoten aufstecken
  • eine Miene aufstecken
  • einen Ring aufstecken

Übergeordnete Begriffe

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb auf­ste­cken be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × A, 1 × C, 1 × F, 1 × K, 1 × N, 1 × S, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × F, 1 × K, 1 × N, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem F und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von auf­ste­cken lautet: ACEEFKNSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Frank­furt
  4. Salz­wedel
  5. Tü­bin­gen
  6. Essen
  7. Chem­nitz
  8. Köln
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Fried­rich
  4. Samuel
  5. Theo­dor
  6. Emil
  7. Cäsar
  8. Kauf­mann
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Fox­trot
  4. Sierra
  5. Tango
  6. Echo
  7. Char­lie
  8. Kilo
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

aufstecken

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort auf­ste­cken kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ba­jo­nett:
eine Stoßwaffe mit Stahlklinge, die auf einen Gewehrschaft aufgesteckt wird
Bra­ten­spieß:
Stange aus Metall, auf die ein Tier oder ein Teil eines Tieres aufgesteckt wird, um es über dem offenen Feuer zuzubereiten
Gi­raf­fe:
Damenfrisur, bei der das Hinterhaar in einer oder mehreren großen Schleifen auf dem Scheitel aufgesteckt wurde
Gret­chen­fri­sur:
Frisur, bei der die Haare zu Zöpfen geflochten sind, welche zu einem Kranz aufgesteckt sind
Gretl­fri­sur:
bayrisch: Frisur, bei der die Haare zu Zöpfen geflochten sind, welche zu einem Kranz aufgesteckt sind
schnat­zen:
das Haar zur Krone aufstecken
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: aufstecken. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: aufstecken. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2214464. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. fr.de, 08.11.2023
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  3. braunschweiger-zeitung.de, 12.02.2019
  4. kicker.de, 09.04.2018
  5. wz.de, 29.09.2016
  6. derstandard.at, 11.11.2014
  7. kicker.de, 12.10.2013
  8. bernerzeitung.ch, 12.04.2012
  9. zdnet.feedsportal.com, 05.01.2011
  10. heise.de, 02.07.2010
  11. faz.net, 27.09.2010
  12. sport.orf.at, 23.08.2007
  13. abendblatt.de, 10.06.2005
  14. handelsblatt.com, 09.08.2005
  15. archiv.tagesspiegel.de, 10.02.2004
  16. fr-aktuell.de, 04.05.2004
  17. fr, 25.02.2002
  18. daily, 25.03.2002
  19. ln-online.de, 24.07.2002
  20. bz, 02.06.2001
  21. Rhein-Neckar Zeitung, 20.02.2000
  22. DIE WELT 2000
  23. Tagesspiegel 1998
  24. BILD 1997
  25. Berliner Zeitung 1995