asozial

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈazoˌt͡si̯aːl ]

Silbentrennung

asozial

Definition bzw. Bedeutung

  • die Gemeinschaft beschädigend

  • in ärmlichen oder verwahrlosten Verhältnissen lebend

  • nicht fähig oder nicht willig, in einer Gemeinschaft bzw. Gesellschaft zu leben und eines solchen Gutes zu tun

  • untiefes geistiges, kulturelles Niveau besitzend; unbedarft und ungesittet

Begriffsursprung

Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem ursprünglich griechischen Präfix a- („un-“, „gegen“) von sozial abgeleitet

Steigerung (Komparation)

  1. asozial (Positiv)
  2. asozialer (Komparativ)
  3. am asozialsten (Superlativ)

Anderes Wort für aso­zi­al (Synonyme)

asi (ugs.)
assig (ugs.)
böse:
moralisch falsch, nicht gut; bösartig
schädlich oder gefährlich
dissozial:
unfähig, sich in die bestehende Gesellschaft einzuordnen
frevelhaft:
gehoben: so, dass es anstößig und zu verurteilen ist
gegen die Gesellschaft
gemein:
dem anderen übelwollend, fies, schofel
eine Eigenschaft habend, die mehreren gemeinsam ist
gemeinschaftsfeindlich
gemeinschaftsfremd
gemeinschaftsschädlich
gemeinschaftsunfähig
gesellschaftsschädigend
gesellschaftsschädlich
kriminell:
straffällig, einer Straftat schuldig
primitiv:
nicht ausgereift
niveaulos
proletenhaft:
wie ein Prolet verhaltend
prollig:
abwertend: in der Art und Weise eines Prolls
ruchlos:
ohne Skrupel, niederträchtig
schändlich:
in sehr negativer Art und Weise
Schande bringend
unsozial:
nicht fähig oder nicht willig, in einer Gemeinschaft zu leben und einer solchen Gutes zu tun
verbrecherisch:
derart moralisch inakzeptabel, dass es wie ein Verbrechen wirkt
keine Hemmungen habend, Straftaten zu begehen

Gegenteil von aso­zi­al (Antonyme)

Al­t­ru­is­mus:
gehoben: Selbstlosigkeit, Menschenliebe, Uneigennützigkeit
so­zi­al:
die Gesellschaft betreffend, menschliches Miteinander betreffend
hilfsbereit, mitmenschlich denkend

Beispielsätze

  • Die junge Landpomeranze verhielt sich als Neue gegenüber dem älteren Mitarbeiter asozial, indem sie ihn ungefragt duzte und später unerlaubt seinen Rucksack durchwühlte.

  • Die asoziale Nachbarschaft stiegen unerlaubt aus purer gestörten Neugierde in die Wohnung des menschenscheuen Nachbarn ein, damit zeigte die respektlose Nachbarschaft ihren Charaktermangel auf.

  • Sie ist asozial.

  • Tom ist sehr asozial.

  • Tom hasst die Menschen nicht, er ist bloß asozial.

  • Sein asoziales Benehmen isolierte ihn.

  • Er ist asozial.

  • Der Freund von Yumi ist ein bisschen asozial.

  • Ich bin vielleicht asozial, aber das heißt nicht, dass ich nicht mit Leuten rede.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Polizei sprach von „asozialem Verhalten“.

  • Einer ihrer (mehreren) Väter nennt sie gar asozial, "abgöttlich", ein Flittchen, eine Drogensüchtige sei sie.

  • "Hart asozial", wie Louis in einer Mischung aus Erschütterung und Respekt vor so viel Prollcourage kundtat.

  • Auch die Formulierung „asoziale Touristen“ kritisierte er als völlig unangemessen.

  • Die Gegendemonstranten zum AfD-Parteitag nennt er in seiner Vorstellungsrede wahlweise „linker Straßenmob“ oder „asoziale Gestalten“.

  • Da das auch bei Masern bestimmten Ideologieimmanenten egal ist, ist auch diese ein Vorstufe asozialen Handels, das Nichtimpfen.

  • In Deutschland gibt es offiziell über acht Billionen Euro Vermögen bzw. Geld im Überfluss asozial ungleich verteilt.

  • Angesichts Ihrer zutiefst asozialen Mentalität hat das wohl eher mit Ihnen zu tun.

  • Das neue Gebührenmodell ist asozial, unzeitgemäss, verfassungswidrig und dient letztlich nur einem Unternehmen: SRF.

  • Die Kameraden, die des Lesens mächtig waren, wussten, was sie mit diesen „asozialen Elementen der linken Szene“ tun sollten.

  • Das ist asozial und missfällt der Mehrzahl der Menschen, bei allen durchaus guten sonstigen Ansätzen der Partei.

  • Der Mann zog über die Frau her und alle hängten sich dran, wie "asozial" die Frau doch sei, weil sie soviele Kinder hätte.

  • Das Verhalten der Frau ist un-, wenn nicht asozial.

  • Dieses zutiefst asoziale Vorgehen der Koalition darf nicht Gesetzeskraft erlangen.

  • Dem gegen das Geschichtsbewusstsein noch ein Geschichtsunterbewusstsein hämmert, und es hämmert: Auch Wohlstandssicherung ist asozial.

  • Die Angst, diese zu verlieren, macht ihr Handeln asozial und intolerant.

  • Konsequente Absage an die staatlich subventionierte Refeudalisierung durch die Herrschaften bei Springer Co! Dieser Wettbewerb ist asozial.

  • Im Mittelpunkt stehen asoziale, verrohte Junkies und Alkis.

  • Oder Rempeleien, jemandem nicht die Tür aufhalten, asoziale Grundhaltungen, wo man keinen gebührenden Respekt an den Tag legt.

  • Ein Mensch, der bis an die Grenzen der Liebe geht, ist vielleicht asozial, aber nicht destruktiv.

Häufige Wortkombinationen

  • mit Präposition: am asozialsten
  • mit Substantiv: asozialer Egoist/Mensch

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf aso­zi­al?

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv aso­zi­al be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 1 × I, 1 × L, 1 × O, 1 × S & 1 × Z

  • Vokale: 2 × A, 1 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × S, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem O und I mög­lich.

Das Alphagramm von aso­zi­al lautet: AAILOSZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Salz­wedel
  3. Offen­bach
  4. Zwickau
  5. Ingel­heim
  6. Aachen
  7. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Samuel
  3. Otto
  4. Zacharias
  5. Ida
  6. Anton
  7. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Sierra
  3. Oscar
  4. Zulu
  5. India
  6. Alfa
  7. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

asozial

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort aso­zi­al kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

as­si:
jugendsprachlich abwertend: kurz für asozial, schmutzig
Kropp­zeug:
abwertend für soziale Gruppen, die als kriminell oder asozial angesehen werden; Pack
Zo­res:
landschaftlich: eine als asozial, verbrecherisch (oder ähnlich) angesehene Gruppe von Menschen, die aufgrund dessen verachtet und abgelehnt wird

Häufige Rechtschreibfehler

  • assozial
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: asozial. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: asozial. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7712259, 6983735, 4849822, 3456130, 892493, 753512 & 157. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. faz.net, 05.03.2023
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  21. Die Zeit (32/2004)
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  23. DIE WELT 2000
  24. Junge Welt 1999
  25. Tagesspiegel 1998
  26. Welt 1997
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Die Zeit 1995