abringen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈapˌʁɪŋən ]

Silbentrennung

abringen

Definition bzw. Bedeutung

  • etwas (von jemandem) durch Beharrlichkeit und intensive Bemühung erhalten oder erlangen

  • sich zwingen, etwas zu sagen oder zu tun

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) des Verbs ringen mit dem Präfix ab-.

Konjugation

  • Präsens: ringe ab, du ringst ab, er/sie/es ringt ab
  • Präteritum: ich rang ab
  • Konjunktiv II: ich ränge ab
  • Imperativ: ring ab! / ringe ab! (Einzahl), ringt ab! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ab­ge­run­gen
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ab­rin­gen (Synonyme)

abjagen (ugs.):
reflexiv, umgangssprachlich: sich besonders beeilen, alle Kräfte einsetzen, um etwas noch rechtzeitig zu schaffen
transitiv, übertragen: jemandem etwas (durch Hartnäckigkeit, Können, Tricks oder Ähnliches) wegnehmen
abknapsen (ugs.)
abknöpfen (ugs.):
ein Kleidungsstück durch Lösen der Knöpfe abnehmen
jemandem etwas wegnehmen
abluchsen (ugs.):
durch genaue Beobachtung von jemandem lernen
jemandem mit Überredung oder List eine Leistung abringen
abnehmen:
eine Aufgabe oder einen Gegenstand von jemand anderem übernehmen
kleiner oder weniger werden
abräumen:
Abraum entfernen
alle Kegel/Pins durch Werfen von Kugeln umstoßen
abzwacken (ugs.):
einen kleinen Teil von etwas (ohnehin schon Knappem) für einen anderen (eigenen) Zweck wegnehmen
etwas kneifend abtrennen; abkneifen
(sich) aneignen:
etwas an sich nehmen, das einem nicht gehört
etwas durch Lernen, Üben erwerben
das Wasser abgraben (ugs.)
deprivieren (geh., lat.)
entreißen:
(jemandem) einen Gegenstand gewaltsam durch kräftiges/ruckartiges Ziehen wegnehmen
übertragen: jemandem etwas (Abstraktes) wegnehmen
entwenden:
sich etwas unrechtmäßig aneignen
entziehen:
einer Verpflichtung nicht nachkommen; so handeln, dass man die Konsequenzen einer Tat nicht tragen muss
etwas entfernen, die Anzahl oder Menge von etwas verringern
fortnehmen:
etwas (oder jemanden) wegnehmen, entfernen
jemandem etwas (oder jemanden), was dieser hat, wegnehmen, es sich (vorübergehend) aneignen
herunternehmen:
einen Wert (normalerweise: der eine Belastung ausdrückt) senken
etwas, das sich höher befindet, von oben nach unten bewegen (meist ein Transport mit der Hand)
mitnehmen:
behalten, zu seinem Besitz machen (beispielsweise kostenlose Ware)
jemanden oder etwas so stark belasten, dass es negative Folgen hat
wegnehmen:
etwas von dem Ort entfernen, an dem es liegt/steht
für sich beanspruchen
wegschnappen (ugs.):
schnell etwas nehmen (schnappen), was auch jemand anderes gerne hätte
(jemandem etwas) aus der Hand winden
(jemandem) entringen:
befreien
entreißen, befreien
(jemandem) entwinden:
jemandem etwas gewaltsam wegnehmen
sich aus einer Bedrängnis mühsam befreien
(jemandem etwas) abtrotzen:
durch intensives Bemühen, durch Beharrlichkeit (von jemandem) trotz Widerstand erhalten
(sich etwas) ertrotzen:
etwas erhalten, nachdem man unnachgiebig (trotzig) und mit Widerstand (Trotz) länger darum gekämpft hat

Weitere mögliche Alternativen für ab­rin­gen

abgewinnen:
transitiv, mit Dativ- und Akkusativobjekt, übertragen: etwas Positives aus jemandem oder einer Sache herausholen, etwa ein Gefühl oder eine Geste der Zuneigung, einen Vorteil erlangen oder hervorkehren
transitiv, mit Dativ- und Akkusativobjekt: durch gewisse Anstrengungen jemandem abnehmen, auf Kosten eines anderen erhalten
abnötigen:
von jemandem eine Leistung oder ein bestimmtes Verhalten erzwingen
abzwingen

Gegenteil von ab­rin­gen (Antonyme)

ent­beh­ren:
das Nichtvorhandensein einer Person bzw. einer Sache als persönlichen Mangel empfindend erdulden müssen
etwas für notwendig, vorteilhaft, passend, angenehm Erachtetes als fehlend, mangelnd empfinden; nicht besitzen
ver­lie­ren:
einen Wetteinsatz abgeben müssen, weil man nicht gewonnen hat
etwas irgendwo hinlegen und es später nicht mehr wiederfinden

Beispielsätze

Ich habe Tom das Versprechen abgerungen, nichts Maria zu sagen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Einen Gehaltsverzicht konnten sie ihren sehr gut bezahlten Spielern aber nur für eine sehr kurze Zeit abringen.

  • Jan Philipp Burgard zum G-20-Gipfel: „Minimalziel des Westens: Russland ein Bekenntnis gegen Atomwaffen-Einsatz abringen

  • Dabei hat man den Streckenbesitzern das Versprechen abgerungen, den Abschnitt von Kurve 2 bis Kurve 10 alsbald mit neuem Asphalt zu belegen.

  • Bemerkenswerter Weise merkte Pastor Storck auch an, dass er der „Nacht der Solidarität“ durchaus auch positive Seiten abringen könne.

  • Die Menschen dort haben Kopenhagen erst kürzlich mehr Selbstbestimmung abgerungen.

  • Doch am Ende sieht es nicht so aus, als habe Maas seinem Kollegen Zugeständnisse abringen können.

  • Denn die Stadt hat dem Investor das Versprechen abgerungen, auch den heute eher unansehnlichen Parkplatz neu und ansprechend zu gestalten.

  • Das Urteil wird hier wohl kaum jemand vom rechten Weg abringen.

  • Sämtlicher Fortschritt musste diesen Ewiggestrigen mühsam mit teils großen Opfern abgerungen werden.

  • Zuvor hätten die Kurden den Dschihadisten beachtliche Territorien abgerungen, wie die Nachrichtenagentur AFP meldete.

  • Dafür sollte diese ihrer Assistentin ein Zeitbudget abringen.

  • Das einzig gute, das ich dieser Tatsache abringen kann ist, dass vielleicht andere Politiker diesen Schlags abgeschreckt werden.

  • Jede Annäherung wird dem anderen abgerungen, jedes Nachgeben kommt völlig unerwartet.

  • Als weiteren Erfolg konnte der Verein der Gemeinde einen Betriebskostenzuschuss in Höhe von 3000 Euro pro Jahr abringen.

  • Alten ausgedruckten Charts hätte man mit links Gewinn abgerungen, also los geht’s mit dem ersten CFD-Account.

  • Obdachlose haben der französischen Regierung das Versprechen abgerungen, ein einklagbares Recht auf Wohnung einzuführen.

  • Dieses Versprechen muß er Kahn abringen", sagte Netzer.

  • Daß so den großen Veranstaltern doch wieder Zugeständnisse an die ProTour abgerungen werden, will Holczer nicht ausschließen.

  • Früher hätte ihm ein Eier werfender Demonstrant wohl kaum mehr als ein Achselzucken abgerungen.

  • Den "Zauberberg" nahm ich mit für einen bibliophilen Freund, dachte, dass ich ihm damit ein Schmunzeln abringen könnte.

Häufige Wortkombinationen

  • dem Meer Land abringen; jemandem die Erlaubnis, ein Versprechen, ein Zugeständnis, eine Zusage abringen
  • sich: ein Lächeln, eine Entschuldigung, einen Entschluss abringen

Wortbildungen

  • abgerungen
  • Abringen
  • abringend

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ab­rin­gen be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × A, 1 × B, 1 × E, 1 × G, 1 × I & 1 × R

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × B, 1 × G, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem B und ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von ab­rin­gen lautet: ABEGINNR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Ber­lin
  3. Ros­tock
  4. Ingel­heim
  5. Nürn­berg
  6. Gos­lar
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Berta
  3. Richard
  4. Ida
  5. Nord­pol
  6. Gus­tav
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Bravo
  3. Romeo
  4. India
  5. Novem­ber
  6. Golf
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

abringen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ab­rin­gen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­kämp­fen:
sich selbst etwas unter Mühe abringen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: abringen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: abringen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2935531. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. nd-aktuell.de, 21.03.2023
  2. welt.de, 13.11.2022
  3. motorsport-total.com, 27.10.2021
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  5. msn.com, 16.08.2019
  6. tagesspiegel.de, 14.09.2018
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  13. bernerzeitung.ch, 05.04.2010
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