abluchsen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈapˌlʊksn̩ ]

Silbentrennung

abluchsen

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) vom Verb luchsen mit dem Präfix ab-.

Konjugation

  • Präsens: luchse ab, du luchst ab, er/sie/es luchst ab
  • Präteritum: ich luchs­te ab
  • Konjunktiv II: ich luchs­te ab
  • Imperativ: luchs ab! / luchse ab! (Einzahl), luchst ab! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ab­ge­luchst
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ab­luch­sen (Synonyme)

abjagen (ugs.):
reflexiv, umgangssprachlich: sich besonders beeilen, alle Kräfte einsetzen, um etwas noch rechtzeitig zu schaffen
transitiv, übertragen: jemandem etwas (durch Hartnäckigkeit, Können, Tricks oder Ähnliches) wegnehmen
abknapsen (ugs.)
abknöpfen (ugs.):
ein Kleidungsstück durch Lösen der Knöpfe abnehmen
jemandem etwas wegnehmen
abnehmen:
eine Aufgabe oder einen Gegenstand von jemand anderem übernehmen
kleiner oder weniger werden
abräumen:
Abraum entfernen
alle Kegel/Pins durch Werfen von Kugeln umstoßen
abringen (ugs.):
etwas (von jemandem) durch Beharrlichkeit und intensive Bemühung erhalten oder erlangen
sich zwingen, etwas zu sagen oder zu tun
abzwacken (ugs.):
einen kleinen Teil von etwas (ohnehin schon Knappem) für einen anderen (eigenen) Zweck wegnehmen
etwas kneifend abtrennen; abkneifen
(sich) aneignen:
etwas an sich nehmen, das einem nicht gehört
etwas durch Lernen, Üben erwerben
das Wasser abgraben (ugs.)
deprivieren (geh., lat.)
entreißen:
(jemandem) einen Gegenstand gewaltsam durch kräftiges/ruckartiges Ziehen wegnehmen
übertragen: jemandem etwas (Abstraktes) wegnehmen
entwenden:
sich etwas unrechtmäßig aneignen
entziehen:
einer Verpflichtung nicht nachkommen; so handeln, dass man die Konsequenzen einer Tat nicht tragen muss
etwas entfernen, die Anzahl oder Menge von etwas verringern
fortnehmen:
etwas (oder jemanden) wegnehmen, entfernen
jemandem etwas (oder jemanden), was dieser hat, wegnehmen, es sich (vorübergehend) aneignen
herunternehmen:
einen Wert (normalerweise: der eine Belastung ausdrückt) senken
etwas, das sich höher befindet, von oben nach unten bewegen (meist ein Transport mit der Hand)
mitnehmen:
behalten, zu seinem Besitz machen (beispielsweise kostenlose Ware)
jemanden oder etwas so stark belasten, dass es negative Folgen hat
wegnehmen:
etwas von dem Ort entfernen, an dem es liegt/steht
für sich beanspruchen
wegschnappen (ugs.):
schnell etwas nehmen (schnappen), was auch jemand anderes gerne hätte
(jemandem etwas) abspenstig machen
(jemandem etwas) aus dem Kreuz leiern (ugs.)
(jemandem etwas) entsteißen (ugs.)
(sich) etwas erschmeicheln
(so lange) belatschern (bis) (ugs.)
(jemandem etwas) abschmeicheln:
etwas erhalten/erzielen, indem man (wahre oder auch erlogene) Freundlichkeiten ausspricht, jemandem schmeichelt
(jemandem etwas) abschwatzen:
jemandem so lange zureden, bis er etwas weggibt/verkauft, was er eigentlich behalten möchte

Weitere mögliche Alternativen für ab­luch­sen

abgewinnen:
transitiv, mit Dativ- und Akkusativobjekt, übertragen: etwas Positives aus jemandem oder einer Sache herausholen, etwa ein Gefühl oder eine Geste der Zuneigung, einen Vorteil erlangen oder hervorkehren
transitiv, mit Dativ- und Akkusativobjekt: durch gewisse Anstrengungen jemandem abnehmen, auf Kosten eines anderen erhalten
abhandeln:
ein Thema in einem Vortrag oder einer Publikation bearbeiten, vorstellen
mit jemandem über etwas verhandeln, sprechen, mit dem Ziel, dass man von ihm etwas bekommt
abkupfern:
negative Konnotation: ein Plagiat / eine Kopie ohne Erlaubnis erstellen
ablisten
anzapfen:
etwas (Telefon-, Wasserleitung, Computer) so manipulieren, dass etwas unbemerkt mitgehört/mitgelesen/mitgenutzt werden kann
etwas durch einen Stich öffnen, so dass der Inhalt herausfließen kann (besonders ein Fass)
ausspionieren:
etwas unentdeckt durch heimliches Nachforschen in Erfahrung bringen
über eine Person durch heimliches Nachforschen etwas (Geheimes) in Erfahrung bringen, wobei der Betroffene es selbst nicht bemerkt
sich aneignen

Gegenteil von ab­luch­sen (Antonyme)

auf­schwat­zen:
jemandem so lange zureden, bis er etwas nimmt/kauft, was er eigentlich nicht möchte
be­leh­ren:
jemandem (manchmal auch ungefragt und selbstgefällig von oben herab) eine Information (Lehre, Belehrung) geben, um ihn in seinem (irrigen, falschen) Denken und Handeln zu verändern
jemandem eine wichtige Information geben
un­ter­wei­sen:
jemandem Fertigkeiten, Kenntnisse vermitteln

Beispielsätze

Er hat mir zehn Dollar abgeluchst.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Tatsächlich handelte es sich aber um Betrüger, die der Frau unter einem Vorwand über 1800 Euro abluchsen konnten.

  • Und diese Tabellenführung werden Gladbach-Fans ganz sicher nicht den Kölnern abluchsen wollen.

  • Herrlicher Lupfer von Amos Pieper auf Jens Stage, doch der Däne lässt sich den Ball dann im Zweikampf von Felix Agu abluchsen.

  • Sehr gut wäre es, wenn diese 3 Parteien den linken Parteien, der CDU und der FDP viele Stimmen abluchsen würden.

  • Die US-Bank denkt, dass (-0,4%) künftig Marktanteile abluchsen wird.

  • Aber auch die Innsbrucker lassen sich in der Offensivzone die Scheibe abluchsen.

  • Als HR-V soll er Opel Mokka und Co. möglichst viele Kunden abluchsen.

  • Die tiefe Stimmbeteiligung von 38,7 Prozent spricht nicht dafür, dass Humbel Philipp Müller viele Stimmen abgeluchst hat.

  • Meier selbst hatte ihn im vergangenen Jahr mit einem 1054-Kilogramm-Kürbis der amerikanischen Konkurrenz abgeluchst.

  • Besonders der Linken hat sie Wähler abgeluchst.

  • Hätten wir Ivan doch bloß eine Schaufel abgeluchst.

  • Doch in der 8. Minute liess sich Di Nardo den Ball abluchsen und Ndzomo konnte mit einem 25-Meter-Sonntagsschuss Nyon in Führung schiessen.

  • Niemand will Thyssen Krupp den Stahl im automotive abluchsen.

  • So hat man mir eine haeusliche Hoheit nach der Anderen abgeluchst und dafuer die in der Kueche und am Staubsauger uebertragen.

  • Den Hund dem Frauchen abluchsen und nach/in Afghanistan "befördern".

  • Den Rekord als ältester Spieler wird ihm sicher so schnell keiner abluchsen.

  • Dann packt er den Bürgermeister, der ihm den Hof abluchsen wollte, am Kragen.

  • Dass man den Rechtsextremen die Wähler abluchsen wolle, "ohne den Weg rechtsextremer Parolen zu gehen" (Gysi).

  • Am Bund mit den Autoschlüsseln, den er seinem Papa abgeluchst hatte, fand der Sprößling auch den Tresorschlüssel des Waffenschranks.

Häufige Wortkombinationen

  • jemandem ein Geheimnis abluchsen
  • jemandem Geld abluchsen

Wortbildungen

  • abgeluchst
  • Abluchsen
  • abluchsend

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Anagramme

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm ab­luch­sen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × B, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem B und H mög­lich.

Das Alphagramm von ab­luch­sen lautet: ABCEHLNSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Ber­lin
  3. Leip­zig
  4. Unna
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Salz­wedel
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Berta
  3. Lud­wig
  4. Ulrich
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Samuel
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Bravo
  3. Lima
  4. Uni­form
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Sierra
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

abluchsen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ab­luch­sen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: abluchsen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: abluchsen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1825950. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. tlz.de, 30.08.2023
  2. rp-online.de, 03.07.2023
  3. az-online.de, 05.07.2022
  4. focus.de, 24.04.2022
  5. cash.ch, 25.06.2020
  6. boerse-online.de, 20.10.2016
  7. welt.de, 12.02.2015
  8. nzz.ch, 22.11.2015
  9. blick.ch, 12.10.2015
  10. sz.de, 15.09.2014
  11. feedsportal.com, 02.03.2012
  12. derbund.ch, 21.08.2011
  13. de.nachrichten.yahoo.com, 01.10.2011
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  18. fr-aktuell.de, 06.08.2005
  19. Süddeutsche Zeitung 1996