abheben

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈapˌheːbn̩ ]

Silbentrennung

abheben

Definition bzw. Bedeutung

  • auf etwas zielen, etwas meinen

  • den Telefonhörer abheben; ein Telefongespräch entgegennehmen

  • durch Kontrast auffallen, vor dem Hintergrund hervorstechen

  • einen Teil der Karten vom Stapel nehmen

  • etwas von etwas anderem, zum Beispiel auch einer Unterlage oder einem Unterteil, herunternehmen

  • Geld vom Konto nehmen

  • sich distanzieren, sich etwas Besseres dünken, die Bodenhaftung verlieren, Maß oder Verstand verlieren

  • sich vom Boden lösen

Konjugation

  • Präsens: hebe ab, du hebst ab, er/sie/es hebt ab
  • Präteritum: ich hob ab
  • Konjunktiv II: ich höbe ab
  • Imperativ: heb ab! / hebe ab! (Einzahl), hebt ab! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ab­ge­ho­ben
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ab­he­ben (Synonyme)

(den) Hörer abnehmen
(den) Hörer aufnehmen
(ein) Gespräch annehmen
(einen) Anruf entgegennehmen
ans Telefon gehen
(d)rangehen (ugs.)
(den) Bezug zur Realität verlieren
(die) Bodenhaftung verlieren (fig.)
(jemandem) zu Kopf steigen (Erfolg, Ruhm) (fig.)
(sich) in die Lüfte erheben
starten:
einen Motor zum Laufen bringen
einen Vorgang beginnen
(sich) positiv absetzen (von)
(sich) wohltuend abheben (von) (floskelhaft)
aus der Menge herausragen (fig., variabel)
(sich) auszeichnen (durch):
etwas (Waren, Artikeln) mit einem Preisetikett versehen
etwas zum Satz fertig machen, indem typografische Zusatzinformationen gemacht werden
etwas Besonderes sein
glänzen (mit etwas):
eine hervorragende Leistung erbringen, brillieren, sich durch etwas hervortun
eine reflektierende Oberfläche haben, schimmern; schillern
herausstechen
hervorstechen:
deutlich anders (meist im positiven Sinne) sein als der Rest, die Aufmerksamkeit erregen
wie eine Spitze herausragen
(sich) auszahlen lassen

Sinnverwandte Wörter

ab­neh­men:
eine Aufgabe oder einen Gegenstand von jemand anderem übernehmen
kleiner oder weniger werden
auf­he­ben:
ein Verbot oder eine Beschränkung abschaffen
etwas behalten bzw. nicht wegwerfen
aus­flip­pen:
sich außerhalb der Normen begeben, Wohlverhalten und Anpassung aufgeben
starke Gefühle der Begeisterung oder Freude sichtlich ausleben
aus­zah­len:
jemandem einen ihm zustehenden Geldbetrag zahlen
jemanden durch eine einmalige Zahlung entschädigen, sodass kein Anspruch mehr von ihm auf etwas besteht
be­he­ben:
einen Schaden, einen Fehler beseitigen
Geld von einem Konto abbuchen, abheben
hoch­he­ben:
etwas von unten nach oben bewegen (meistens mit der Hand)
über­schnap­pen:
den normalen (sonoren) Klang verlieren, hoch, vielleicht auch schrill werden
plötzlich eine andere Haltung annehmen, die für die Umgebung nicht nachvollziehbar ist, verrückt werden

Gegenteil von ab­he­ben (Antonyme)

auf dem Teppich bleiben
ein­zah­len:
Bargeld bei einem Geldinstitut (Bank, Sparkasse oder Ähnliches) abgeben, um es auf einem Konto verbuchen zu lassen
lan­den:
aus der Luft wieder auf die Erde gelangen (meist mit einem Flugzeug)
Menschen oder Material an Land bringen

Beispielsätze

  • Pia hat gegeben. Wer hebt ab?

  • Gestern sagte mir Kollege Bartleby, er zöge es vor, die vom Chef aufgetragenen Kopien lieber nicht anzufertigen. Er war ja schon immer etwas eigen, aber jetzt hebt er wohl völlig ab!

  • Kannst du mal den Deckel vom Topf abheben?

  • Wir müssen dringend etwas Geld abheben.

  • Das Flugzeug hebt ab, wenn es die nötige Geschwindigkeit erreich hat.

  • Wie ich ihm dann meine Meinung dazu sagte, meinte er, ich würde Symptome von «kognitiver Dissonanz» zeigen, stell dir das vor! Das ist doch bloß wieder so ein abgehobenes Geschwätz eines studierten Klugscheißers!

  • Die Ruhe die sie ausstrahlt, hebt sich wohltiend von der Hektik der anderen ab.

  • Der Kragen hebt sich wesentlich besser ab, wenn er noch etwas heller ist.

  • Frau Schulz ist auf der Zwei, mögen Sie bitte abheben?

  • Nun verstehe ich, Sie heben auf die finanzielle Belastung ab!

  • Von welchem dieser zwei Konten möchten Sie Geld abheben?

  • Die Politik in Deutschland ist irgendwie abgehoben und nicht volksnah.

  • Ich habe eine Menge Geld dafür bezahlt, dass ich mein eigenes Geld abgehoben habe.

  • Man kann an diesem Geldautomaten nicht nur Geld abheben, sondern auch einzahlen.

  • Diejenigen, die sich am meisten von anderen abheben wollen, gleichen sich oft wie ein Ei dem anderen.

  • Ich muss Geld abheben.

  • Samis Flugzeug hat noch nicht abgehoben.

  • Haben wir schon abgehoben?

  • Ich sah fünf Flugzeuge abheben, als wären es Vögel.

  • Ich flitz mal eben was Geld abheben.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber es gibt auch Alternativen, die sich bewusst von der Masse abheben möchten.

  • Ab Sommer 2023 soll der Airbus A380 wieder ab München mit Passagieren abheben.

  • Am 20. Juli will er mit seinem Bruder Mark abheben.

  • Ab dem 15. Juni will die AUA wieder abheben.

  • Aber Tanzen und Musik lassen mich nicht vom Boden abheben.

  • Bereits in zwei Jahren will der Fahrdienst Uber abheben.

  • Alle zwei bis drei Wochen sollen die Falcon-9-Raketen des Unternehmens von vier eigenen Startrampen abheben.

  • Am Mittwoch soll die Rakete abheben, es wäre der erste Start von Russlands neuem Kosmodrom.

  • Aber die privaten Unternehmen stehen unter einer besonderen Beobachtung, weil sie sich mit besseren Leistungen abheben wollen.

  • Auch mit der Guthabenkarte kann man im Restaurant bezahlen, am Automaten Geld abheben oder im Internet shoppen.

  • Allerdings dürfen sie maximal 300 EUR am Tag abheben.

  • Im Mai 2011 ließ Bezos die nächsten Projekte abheben.

  • Ab Freitag dürfen die Flieger von Tiger Airways wieder abheben.

  • Verbraucherfreundliches Urteil: Kunden können ab sofort auch mit Visa-Kreditkarten anderer Banken bei Sparkassen Geld abheben.

  • Der A350 XWB soll nach Airbus-Plänen von 2013 an abheben.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Anagramme

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ab­he­ben be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × B, 2 × E, 1 × A, 1 × H & 1 × N

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 2 × B, 1 × H, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten B und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von ab­he­ben lautet: ABBEEHN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Ber­lin
  3. Ham­burg
  4. Essen
  5. Ber­lin
  6. Essen
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Berta
  3. Hein­reich
  4. Emil
  5. Berta
  6. Emil
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Bravo
  3. Hotel
  4. Echo
  5. Bravo
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

abheben

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ab­he­ben ent­spricht dem Sprach­niveau B1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­dre­hen:
auf einer Drehbank von einem rotierenden Werkstück aus Metall Späne abheben
ab­s­tra­hie­ren:
auf das Begriffliche zurückführen, das Allgemeine im Einzelnen erkennen und von ihm abheben, verallgemeinern, zum Begriff erheben
auf­sprin­gen:
über etwas Elastisches, wie zum Beispiel einen Ball: auf dem Boden aufkommen und wieder abheben
be­he­ben:
Geld von einem Konto abbuchen, abheben
dre­hen:
vom rotierenden Werkstück Späne abheben
Fe­der:
einer der Holzspäne, die an einem speziellen Holzscheit (dem sogenannten »Bart«) abgehoben wurden, der beim Feuermachen ganz nach unten gelegt wird und so als eine Art Zunder dient
für­nehm:
vom gemeinen Volk sich abhebend oder sich abheben wollend
he­r­aus­he­ben:
etwas oder jemanden abheben, unterscheiden
sich von etwas oder jemanden abheben, unterscheiden
Kre­dit­in­s­ti­tut:
Unternehmen für Finanzgeschäfte, bei der Kunden Geld einzahlen, abheben oder wechseln können
la­ckiert:
sich abgehoben verhaltend

Buchtitel

  • Voll abgehoben! Nina George, Jens J. Kramer | ISBN: 978-3-52250-780-6

Film- & Serientitel

  • Larry Gaye: Völlig abgehoben (Film, 2015)
  • Tierisch abgehoben (Dokuserie, 2016)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: abheben. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: abheben. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12041464, 11780483, 11289292, 10655152, 9712836, 7980376, 7252420, 7037051, 5664751 & 4926226. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. wp.de, 23.07.2023
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  3. ikz-online.de, 07.06.2021
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  5. faz.net, 23.08.2019
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  19. archiv.tagesspiegel.de, 11.06.2005
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  22. daily, 23.03.2002
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  24. literaturkritik.de 2000
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  26. Rhein-Neckar Zeitung, 14.10.1997
  27. Stuttgarter Zeitung 1996
  28. Stuttgarter Zeitung 1995