abdrücken

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈapˌdʁʏkn̩]

Silbentrennung

abdrücken

Definition bzw. Bedeutung

  • den Abzug einer Handfeuerwaffe betätigen

  • den Auslöser einer Fotokamera betätigen

  • den Strom einer Flüssigkeit oder eines Gases unterbrechen

  • etwas mit Druck weg bewegen

  • übertragen: etwas unterbinden

  • umgangssprachlich: Geld bewegen, zahlen; Schulden, Außenstände begleichen

  • umgangssprachlich: jemanden umarmen und küssen

Begriffsursprung

Zusammensetzung aus dem Präfix ab- und Verb drücken.

Konjugation

  • Präsens: drücke ab, du drückst ab, er/sie/es drückt ab
  • Präteritum: ich drück­te ab
  • Konjunktiv II: ich drück­te ab
  • Imperativ: drück ab! / drücke ab! (Einzahl), drückt ab! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ab­ge­drückt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ab­drü­cken (Synonyme)

(die) Zeche zahlen (für)
(eine) Zahlung leisten
(etwas) springen lassen (ugs.)
abführen (Steuern):
intransitiv: den Darminhalt entleeren, den Stuhlgang fördern
transitiv: jemanden polizeilich wegbringen, in Gewahrsam nehmen
ablatzen (ugs.)
auf den Tisch (des Hauses) blättern (ugs.)
aufkommen (für):
entstehen
in Gebrauch kommen oder Mode werden
ausgeben (für):
etwas (offiziell) bekanntgeben
etwas (zum Beispiel Geld) in den Umlauf geben
begleichen (Rechnung):
einer finanziellen Forderung nachkommen, einen geschuldeten Betrag entrichten
berappen (ugs.):
finanziell (eher unwillig) für etwas aufkommen
bestreiten (Geldbetrag):
(eine bestimmte Anzahl an Hennen) befruchten
entschieden erklären, dass etwas nicht zutreffe; etwas nachdrücklich in Abrede stellen
bezahlen (Hauptform):
eine Verbindlichkeit/Schuld begleichen; jemanden das Geld geben, das ihm zusteht
für etwas (zum Beispiel den Kauf einer Sache) Geld ausgeben
blechen (ugs.):
(widerwillig) für etwas mit Geld bezahlen
(für etwas) eintreten (Versicherung, Bürge) (fachspr.):
auf jemanden/etwas eintreten; Hilfsverb „haben:“ mit dem Fuß gegen eine Person oder ein Tier treten
eintreten in …; Hilfsverb „sein:“ einen Raum betreten
entrichten:
einen Geldbetrag zahlen
geben (für) (ugs.):
da sein; vorhanden sein
jemandem etwas reichen bzw. in die Nähe oder Hände legen
Geld in die Hand nehmen (für) (fachspr., Jargon, journalistisch, politisch)
hinblättern (ugs.)
latzen (ugs.):
Geld für eine Leistung oder Ware geben
lockermachen (Geldbetrag … für) (ugs.)
löhnen (ugs.):
Geld für etwas ausgeben
jemandem Lohn zahlen
prästieren (geh., lat.)
raushauen (ugs.)
rauspfeifen (ugs.)
(Schaden) regulieren:
einen Prozess steuern, ihn unter Kontrolle behalten
etwas nach einem vorgefassten Plan anlegen, organisieren
tief(er) in die Tasche greifen (ugs., fig.)
(die finanziellen Lasten) tragen (geh.):
bei weiblichen Säugetieren: trächtig sein
einen Namen tragen: benannt sein nach etwas/jemandem
verausgaben (für) (fachspr., Amtsdeutsch):
besonders Aktendeutsch: Geld im Tausch gegen Waren oder Leistungen weggeben (also nicht zur Erfüllung vorher bestehender Verpflichtungen)
Buchführung, fachsprachlich: als Ausgabe buchen
zahlen:
eine Gegenleistung für Erhaltenes abliefern, um einen Ausgleich herzustellen
Geld für eine Ware oder Leistung geben
den Abzug betätigen (geh.)
losballern (ugs.)

Weitere mögliche Alternativen für ab­drü­cken

abbinden:
allgemein: etwas von einem anderen Gegenstand lösen
Bauwesen: Bauhölzer zu einer Holzkonstruktion verbinden
abfeuern:
mit einer Waffe oder Ähnlichem einen Schuss abgeben
mit Wucht einen Ball schießen
abpressen:
Buchdruck: nach dem Heften und Beschneiden dann zusammenfügen, pressen
eine Öffnung, einen Durchgang eng machen und dadurch den Durchfluss oder Durchgang von etwas behindern
abschießen:
ein Projektil, eine Rakete/Granate, einen Pfeil (ein Geschoss) aus einer Waffe feuern
jemanden durch unlautere Praktiken, nicht ganz faire Methoden, aus der Position entfernen, die jemand innehat
abschnüren
abwürgen:
etwas Unbequemes schnell unterbinden
etwas unvermittelt zum Stillstand bringen
auslösen:
etwas in Gang/in Bewegung setzen
Lösegeld für eine Geisel zahlen
feuern:
heizen, ein Feuer machen und es unterhalten
mit Kraft werfen oder schmeißen
liebkosen:
streicheln, zu jemanden zärtlich sein
schießen:
(günstig) erwerben
(schnell) wachsen
wegdrücken:
etwas durch Tastendruck, Mausklick oder andere Techniken beenden oder verhindern
jemand oder etwas mit Kraftaufwand entfernen

Redensarten & Redewendungen

  • jemandem das Herz abdrücken
  • jemandem die Luft abdrücken

Beispielsätze

  • Er hat seine Freundin abgedrückt, nachdem er sie so lange nicht gesehen hat.

  • Drücke doch bitte den Ziegel etwas ab.

  • Es drückte mir fast die Luft ab.

  • Er drückte sich kräftig vom Beckenrand ab.

  • Bei dieser Kamera kann man nichts einstellen, man drückt einfach ab.

  • Die Diskussion darüber wurde förmlich abgedrückt.

  • Für deine drei Kinder musst du ganz schön was abdrücken, oder?

  • Ich hielt die Waffe in den Händen, aber ich habe nicht abgedrückt.

  • Hier herrscht eine solche Hitze, dass ich mich fühle, als würde mir jemand die Luft abdrücken.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Baldwin betonte: "Ich habe nicht abgedrückt."

  • Als das Opfer die Hand zu einer Abwehrbewegung erhoben habe, habe er abgedrückt.

  • Das wären rund 1,2 Millionen Euro mehr, als das Mode-Unternehmen Baltz 2013 an die Telekom abdrücken musste.

  • Drei Sekunden später habe er ein weiteres Mal abgedrückt und dabei auf den Kopf gezielt.

  • Allerdings wird sie nie abdrücken können.

  • Und wir müssen für diese Zensuranstalt noch Gebühren abdrücken…

  • Wer brutto monatlich nur 1.250 Euro verdient, las ich, der muss etwa für das private Europa-Gymnasium Berlin nur 149 Euro abdrücken.

  • Dass Spieler für die insgesamt vier geplanten Battlefield Hardline DLCs Geld abdrücken müssen, schmeckt nicht jedem.

  • Einmal abgedrückt hat die Herrenbergerin Helga Schmickl, als sie neulich bei Unterjesingen unterwegs war.

  • Für Die Staatsangehörigkeit von Malta muss man Geld abdrücken, in anderen Ländern muss man Geld mitbringen um überhaupt einreisen zu dürfen.

  • Einer habe mit dem Gewehr auf sein Bein gezielt und abgedrückt, erzählt Somandin.

  • ORF.at. "Und dann muss man im entscheidenden Moment abdrücken."

  • Gebt ihnen beiden zum Duell die Pistolen und hoffen wir, dass sie beide gleichzeitig abdrücken und treffen.

  • Damals wusstest du, in den nächsten 45 Minuten musst du alles geben, abdrücken.

  • Aus der Unternehmensteuer die Dinge raus, die Krisen verschärfend wirken und den Unternehmen die Luft abdrücken.

  • Und bei Webradios, die halt immer brav GEMA abdrücken, aber sonst nichts an Ansagen zwischen die Lieder schieben?

  • Zur Sicherheit habe er abgedrückt.

  • Schily, der Kerstens Qualitäten durchaus schätzt, müsse jetzt "nur noch abdrücken", heißt es gnadenlos.

  • Bevor er abdrücken kann, stürmen die Engel das Zimmer und es muss wieder verfolgt werden.

  • Er selbst kann wenigstens seinen gesamten Gewinn behalten, "ich muss nicht noch etwas an einen Geschäftsführer abdrücken".

  • Überall könnte er anlegen, abdrücken.

  • Die Frau habe den Kopf des Opfers vor die Mündung der Waffe gehalten, F. habe erneut abgedrückt.

  • Könnte er abdrücken, würden seine Kugeln ziemlich genau am Scheitelpunkt der Ellipse einschlagen, in die Nummer 261.

  • Nach Darstellung Böttchers hatte sich ein erster Schuss versehentlich gelöst, dann habe er wie von Sinnen immer weiter abgedrückt.

  • Möglicherweise habe im Mutterleib ein Huf des Jungen die Nabelschnur abgedrückt.

  • Er will sich vom Handschuh abdrücken und wird von den Lederriemen an seinen Beinen zurückgehalten.

  • Dabei soll der Ältere mit der Pistole herumgespielt, sie dann dem Jüngeren an den Hals gehalten und abgedrückt haben.

  • Stoßen sie auf Abneigung oder gar Widerstand, wird abgedrückt.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm ab­drü­cken be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × B, 1 × C, 1 × D, 1 × E, 1 × K, 1 × N, 1 × R & 1 × Ü

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × Ü
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × C, 1 × D, 1 × K, 1 × N, 1 × R
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem B und Ü mög­lich.

Das Alphagramm von ab­drü­cken lautet: ABCDEKNRÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Ber­lin
  3. Düssel­dorf
  4. Ros­tock
  5. Umlaut-Unna
  6. Chem­nitz
  7. Köln
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Berta
  3. Dora
  4. Richard
  5. Über­mut
  6. Cäsar
  7. Kauf­mann
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Bravo
  3. Delta
  4. Romeo
  5. Uni­form
  6. Echo
  7. Char­lie
  8. Kilo
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 22 Punkte für das Wort.

abdrücken

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ab­drü­cken ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: abdrücken. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: abdrücken. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 4259531 & 1384152. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  14. bernerzeitung.ch, 22.04.2010
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  27. Berliner Zeitung 1996
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