Untiefe

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʊnˌtiːfə ]

Silbentrennung

Einzahl:Untiefe
Mehrzahl:Untiefen

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

  • Ableitung zu dem Substantiv „Tiefe“ mit dem verneinenden Präfix (Derivatem) „un-“

  • Althochdeutsch untiufī, belegt seit dem 10. Jahrhundert belegt seit dem Ende des 18. Jahrhunderts

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Untiefedie Untiefen
Genitivdie Untiefeder Untiefen
Dativder Untiefeden Untiefen
Akkusativdie Untiefedie Untiefen

Anderes Wort für Un­tie­fe (Synonyme)

Blindschäre:
Untiefe; Schäre, die auch bei Ebbe ganz unterhalb des Wasserspiegels liegt
Furt:
durchfahrbare Stelle eines Flusses, Flussübergang an einer flachen (aber nicht sumpfigen) Stelle des Gewässers
Sandbank:
Geografie: eine Ablagerung von Sand oder Kies am Grund von Meeren und Flüssen, die wenigstens zeitweise aus dem Wasser ragt, gebildet durch die Tide und Strömung
seichte Stelle

Beispielsätze

  • Die Schifffahrt muss immer auch auf Untiefen achten.

  • Viele Schiffe sind schon in den Untiefen der Ozeane spurlos verschwunden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Nur das Umschalten zwischen den Autofokus-Modi braucht oft einen Ausflug in die Untiefen des Kameramenüs – das kostet Zeit.

  • Doch sein früherer Sicherheitsberater leuchtet noch andere Untiefen aus: den verheerenden Opportunismus von Leuten wie ihm.

  • Das ist gerade in unserem mit menschlichen Untiefen verbundenen Beruf sehr viel wert.

  • Der Waldboden ist vom Regen ganz aufgeweicht, aus kleinen Pfützen sind riskante Untiefen geworden.

  • Eine spinnerte Idee, die natürlich den Untiefen des Romans nicht gerecht wird, ihnen auch gar nicht gerecht werden will.

  • Das Gepäckabteil ist so tief, dass es lange Arme braucht, will man seine Koffer aus den Untiefen des Schlunds herausangeln.

  • Was sich wirklich abgespielt hat in den Untiefen dieses Falls – es wird wohl niemals ans Licht kommen.

  • Die Besucher, die ihr Dosimeter anstecken, das die Strahlenbelastung aufzeichnet, kramen in den Untiefen ihrer Allgemeinbildung.

  • Von der Freiheit, sich in diesen Tiefen und Untiefen rettungslos zu verlieren.

  • Kurskorrektur dringend erforderlich: Paul Panzer lotet mit feinem Humor die Untiefen der Gesellschaft aus.

  • Paris (BoerseGo.de) -Trotz eines starken Exports schlingert Frankreich immer weiter in die Untiefen einer negativen Außenhandelsbilanz.

  • So wenig wie Untiefen Tiefen sind, sind Unkosten Kosten.

  • Und überall hat er ein bisschen dazugelernt, wo die Untiefen der staatlichen Buchführung lauern und vor allem, wie man sie umschifft.

  • "Die Förde ist eng und hat viel Untiefen", erklärte Meeresbiologe Thilo Maack.

  • Sie werden plötzlich völlig neu gesehen: Was einst in den Untiefen der Sendeschemata verloren ging, erhält Werkgestalt.

  • Er sucht, man sieht es seinem Gesicht an, verzweifelt in den Untiefen seines Gedächtnisses nach dem Namen seines Gegenübers.

  • Da der Tanker SPD auf Untiefen zulaufe, müsse Müntefering für eine Richtungsänderung sorgen.

  • Die Untiefen des politischen Geschäfts kennt er aus vielen Jahren eigener Tätigkeit in der SPD.

  • Vorbei die Zeiten, da breite Gräben die Goethe-Universität von den Untiefen der Frankfurter Gesellschaft trennten.

  • Er meidet die Untiefen der Rührseligkeit und balanciert seine szenischen Zuspitzungen bemerkenswert aus.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Un­tie­fe be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × F, 1 × I, 1 × N, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × N, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem N und ers­ten E mög­lich. Im Plu­ral Un­tie­fen nach dem ers­ten N und ers­ten E.

Das Alphagramm von Un­tie­fe lautet: EEFINTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Tü­bin­gen
  4. Ingel­heim
  5. Essen
  6. Frank­furt
  7. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Theo­dor
  4. Ida
  5. Emil
  6. Fried­rich
  7. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Tango
  4. India
  5. Echo
  6. Fox­trot
  7. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort Un­tie­fe (Sin­gu­lar) bzw. 11 Punkte für Un­tie­fen (Plural).

Untiefe

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Un­tie­fe kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Leit­feu­er:
Seefahrtzeichen: Einzelfeuer, das durch Sektoren verschiedener Kennungen eine Hafeneinfahrt oder einen freien Seeraum zwischen Untiefen bezeichnet

Buchtitel

  • Aachener Untiefen Ingrid Davis | ISBN: 978-3-95441-459-8
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Untiefe. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Untiefe. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995. ISBN 3-423-03358-4
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