Speichel

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃpaɪ̯çl̩ ]

Silbentrennung

Speichel

Definition bzw. Bedeutung

Mundflüssigkeit: Sekret der Speicheldrüsen

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch speichel, althochdeutsch speihhilla, germanisch *spaikl-, dem germanisch *speiw-a- „speien“ zugrunde liegt; das Wort ist seit dem 9. Jahrhundert belegt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Speichel
Genitivdes Speichels
Dativdem Speichel
Akkusativden Speichel

Anderes Wort für Spei­chel (Synonyme)

Sabber (ugs.):
umgangssprachlich: aus dem Mund fließender Speichel
Saliva
Spucke (ugs.):
Sekret einer Speicheldrüse

Beispielsätze

  • Ihm lief der Speichel aus den Mundwinkeln.

  • Das Virus kann über den Speichel übertragen werden.

  • Ein Haus mit Speichel gebaut , fällt unter Nebel auseinander.

  • Schaum kann der Speichel oder der Schweiß eines erregten Tieres oder eines Wahnsinnigen sein.

  • Obwohl ein Speichellecker Speichel leckt und ein Arschkriecher in Ärsche kriecht, bezeichnen beide Ausdrücke den gleichen Menschenschlag.

  • Wissenschaftler der Universität Harvard haben die Menge männlichen Hormons im Speichel von 58 ledigen und verheirateten Männern mit oder ohne Kinder gemessen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auch Speichel kann gegen Schmerzen und Schwellungen helfen, am besten mit Zucker vermischt.

  • Das habe aber einen anderen Grund: „Kaugummi-Kauen erhöht den Speichelfluss, die Virusmenge im Speichel wird also verdünnt“, erklärt er.

  • Das geschieht aufgrund von Bakterien, die sich an den Zähnen und im Speichel festhalten.

  • Der Speichel wird sehr viel früher in die Wunde übertragen und kann dann von da den Körper befallen.

  • Dafür suchten Experten die nähere Umgebung nach Kotspuren, Speichel am Zelt oder Haaren des Tieres ab.

  • Bluttests liefern laut Figueroa häufiger richtige Ergebnisse als die Untersuchung von Speichel.

  • Bei einem zehn Sekunden dauernden Zungenkuss etwa wird nicht nur Speichel, sondern auch rund 80 Millionen Bakterien übertragen.

  • Ähnlich wie der verdunstende Schweiß die Haut kühlt, sorgt der verdunstende Speichel in Zunge und Rachenraum für Abkühlung.

  • So fördert er unteren anderem die Bildung von Speichel sowie Magensaft und gilt als hungerstillend.

  • Dabei verdunstet der Speichel auf der Zungenoberfläche und schafft Kühlung.

  • Ich sandte meinen Speichel dorthin und bekam dafür einen Onlinezugang zu meinem Genom.

  • Offenbar verändert der Speichel der Raupe die Zusammensetzung der vom Kohl ausgesendeten Duftstoffe, wie Poelman schreibt.

  • Da der Erreger vor allem durch Speichel übertragen wird, bezeichnet man das Pfeiffersche Drüsenfieber auch als Kusskrankheit.

  • Schmidt untersuchte den Stress, indem sie die Herzschläge und die Mengen des Stresshormons Cortisol im Speichel analysierte.

  • Besonders strenggläubige Moslems weigern sich während des Fastenmonats sogar, den eigenen Speichel zu schlucken.

  • Dafür müssen allerdings zwei Voraussetzungen gegeben sein: Der Speichel muss reichlich fließen und an die Zähne herankommen.

  • Das Nest ist eine flache Mulde aus Schlammklümpchen, mit Speichel zusammengekittet und mit Hälmchen ausgelegt.

  • Schlafmangel lässt sich im Speichel nachweisen.

  • Damit das Blut ihrer Opfer nicht gerinnt, enthält der Speichel der kleinen Vampire nämlich eine besondere Substanz: das Enzym Desmoteplase.

  • Speichel, der vielleicht an einem der gefundenen Schleifsteine klebe, könne noch nach 150 Jahren DNS-Stücke enthalten.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Albanisch:
    • pështymë (weiblich)
    • jargë (weiblich)
  • Bosnisch: пљувачка (pljuvačka) (weiblich)
  • Bulgarisch: слюнка (weiblich)
  • Dänisch: spyt (sächlich)
  • Englisch: spittle
  • Esperanto: salivo
  • Estnisch: sülg
  • Finnisch: sylki
  • Französisch: salive (weiblich)
  • Haitianisch: krache
  • Ido: salivo
  • Irisch: seile
  • Isländisch: munnvatn (sächlich)
  • Italienisch: saliva
  • Japanisch: 唾液
  • Kambodschanisch: ទឹកមាត់
  • Katalanisch: saliva (weiblich)
  • Krimtatarisch: silekiy
  • Kroatisch: pljuvačka (weiblich)
  • Latein:
    • saliva (weiblich)
    • sputamen (sächlich)
    • sputamentum (sächlich)
  • Lettisch: siekalas
  • Litauisch: seilė
  • Mazedonisch: плуканица (plukanica) (weiblich)
  • Neugriechisch:
    • σάλια (sália)
    • σάλιο (sálio) (sächlich)
  • Niederländisch: speeksel
  • Norwegisch: spytt (sächlich)
  • Novial:
    • salive
    • spute
  • Polnisch: ślina (weiblich)
  • Portugiesisch: saliva (weiblich)
  • Rumänisch: salivă
  • Russisch: слюна (weiblich)
  • Schottisch-Gälisch: seile
  • Schwedisch:
    • saliv
    • spott (sächlich)
  • Serbisch: пљувачка (pljuvačka) (weiblich)
  • Serbokroatisch: пљувачка (pljuvačka) (weiblich)
  • Slowakisch: slina (weiblich)
  • Slowenisch: slina (weiblich)
  • Spanisch: saliva (weiblich)
  • Tschechisch: slina (weiblich)
  • Türkisch: tükürük
  • Ukrainisch: слина (weiblich)
  • Ungarisch: nyál
  • Urdu: لعاب (männlich)
  • Volapük: salif
  • Walisisch: poer
  • Weißrussisch: сліна (slina) (weiblich)

Was reimt sich auf Spei­chel?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Spei­chel be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × C, 1 × H, 1 × I, 1 × L, 1 × P & 1 × S

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × P, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem I mög­lich.

Das Alphagramm von Spei­chel lautet: CEEHILPS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Pots­dam
  3. Essen
  4. Ingel­heim
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Essen
  8. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Paula
  3. Emil
  4. Ida
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Emil
  8. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Papa
  3. Echo
  4. India
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Echo
  8. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

Speichel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Spei­chel kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

aus­spu­cken:
Speichel aus dem Mund ausstoßen
be­gei­fern:
mit Speichel (Geifer) beschmutzen
be­sab­bern:
umgangssprachlich: (sich selbst, seine Kleidung oder andere Gegenstände) mit Speichel, Spucke schmutzig machen
gei­fern:
Speichel aus dem Mund fließen lassen
Ho­nig:
von Honigbienen hergestelltes Produkt aus Nektar oder Pflanzenlaussekreten und Speichel, das der Nahrungsversorgung dient
sab­bern:
Speichel aus dem Mund bzw. Maul fließen lassen
Spei­chel­drü­se:
Anatomie: Drüse im Mund oder am Ohr, die Speichel bildet und absondert
spei­cheln:
Speichel, Spucke absondern
trie­len:
Speichel aus dem Mund rinnen lassen
Xe­ro­s­to­mie:
Medizin: krankhaft trockene Mundschleimhaut und der Mundhöhle infolge von fehlender oder zu geringer Produktion von Speichel
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Speichel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Speichel. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8626276, 3883065, 2898044, 792052 & 6169. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. kn-online.de, 09.08.2023
  3. welt.de, 06.08.2022
  4. blick.ch, 11.05.2021
  5. brf.be, 03.08.2020
  6. stuttgarter-nachrichten.de, 03.05.2019
  7. aerzteblatt.de, 25.04.2018
  8. derstandard.at, 19.07.2017
  9. feedproxy.google.com, 26.08.2016
  10. openpr.de, 15.03.2015
  11. n-tv.de, 19.08.2014
  12. golem.de, 31.07.2013
  13. science.orf.at, 28.11.2012
  14. tagesspiegel.feedsportal.com, 02.08.2011
  15. uni-protokolle.de, 21.09.2010
  16. toomuchcookies.net, 06.09.2009
  17. tagesspiegel.de, 18.09.2008
  18. hier-leben.de, 20.10.2007
  19. handelsblatt.com, 12.12.2006
  20. berlinonline.de, 29.06.2005
  21. spiegel.de, 31.07.2004
  22. heise.de, 11.04.2003
  23. berlinonline.de, 10.07.2002
  24. Die Welt 2001
  25. Die Zeit (18/2000)
  26. Welt 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Berliner Zeitung 1996
  29. Stuttgarter Zeitung 1995