Schweinehund

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃvaɪ̯nəˌhʊnt ]

Silbentrennung

Einzahl:Schweinehund
Mehrzahl:Schweinehunde

Definition bzw. Bedeutung

  • In Formulierungen wie „innerer Schweinehund“: einer Person innewohnender Antrieb, der diese Person dazu drängt, sich nicht richtig zu verhalten.

  • Schimpfwort: abwertende Bezeichnung einer Person, vielfach mit der Konnotation, sie verhalte sich nicht regelgerecht

Begriffsursprung

Seit 19. Jahrhundert in der Studentensprache als Schimpfwort

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Schweinehunddie Schweinehunde
Genitivdes Schweinehundes/​Schweinehundsder Schweinehunde
Dativdem Schweinehund/​Schweinehundeden Schweinehunden
Akkusativden Schweinehunddie Schweinehunde

Anderes Wort für Schwei­ne­hund (Synonyme)

Affenarsch (derb):
umgangssprachlich, grob, pejorativ: ein Mensch mit inakzeptablem Verhalten
umgangssprachlich, grob: das Gesäß eines Affen (häufig auffällig rot)
Arschloch (derb):
vulgär: After
vulgär: Schimpfwort
Drecksack (derb):
derb, abwertend: Mensch, der von anderen als widerlich oder gemein wahrgenommen wird
veraltet, nur im Plural: Früchte des Speierlings
Dreckskerl (ugs.):
widerlicher, hinterhältiger Mann
Flachwichser (derb):
vulgär, beleidigend: eine unangenehme männliche Person
Hackfresse (derb):
derb, umgangssprachlich: hässliches Gesicht, hässliche Visage
Hund (derb):
ein Förderwagen (meist auf Gleisen)
ein Kartenspiel, welches vor allem in Schlesien verbreitet, stark mit dem polnischen Kartenspiel Turak verwandt und im deutschsprachigen Raum nicht sehr bekannt ist
Hundesohn
Hurensohn (derb):
männlicher Nachkomme einer Prostituierten; uneheliches Kind
Kackbratze (derb):
umgangssprachlich, derb, abwertend, Schimpfwort: eine unattraktive Person, meist eine Frau, beschreibt aber auch ein Kind oder einen Mann
Kackstiefel (derb)
Mistkerl:
Schimpfwort: gemeiner, verachtenswerter Mann
Mistschwein (derb)
Sack (derb):
das Skrotum, der Hodensack
Mann, Mensch, Kerl
Sackgesicht (derb):
Person mit einem unansehnlichen Gesicht
Saubeutel (vulg.)
Sauhund (derb):
abwertend, aber oft auch mit einem anerkennenden Unterton: hinterhältiger Mensch
Jagdhund für die Wildschweinjagd
Sausack (derb)
Scheißkerl (derb):
widerlicher, erbärmlicher Mann
Schuft:
gemeiner, niederträchtiger Mensch
Schwein (derb):
(meist in Verbindung mit haben und ohne Artikel) Glück; positiver Situationszufall (siehe auch Redewendung: Schwein haben)
kurz und synonym für: Schweinefleisch, Schweinernes
Stück Scheiße (vulg.)
Wichser (vulg.):
männliche Person
männliche Person, welche masturbiert

Redensarten & Redewendungen

  • den inneren Schweinehund überwinden

Beispielsätze

  • Der ist ein großer Schweinehund, dem je der Sinn für Heine schwund. (Erich Mühsam, Schüttelreime, z.n. Projekt Gutenberg)

  • "Äh! Sie sind der Jehirnfatzke Hiram Witt?! Äh! -- Schweinehund! Stillje--stann! Hände an die Hosennaht!" (Gustav Meyrink, Das verdunstete Gehirn, z.n. Projekt Gutenberg)

  • Die Human- und die Veterinärmedizin sind bei uns gut ausgebaut, aber wer behandelt eigentlich den inneren Schweinehund?

  • Tötet diesen Schweinehund und schmeißt ihn in den Fluss!

  • Maßhalten ist die Domestizierung des inneren Schweinehundes.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dafür stellt man einen Timer auf die Zeitspanne, die der innere Schweinehund mitspielt - aber maximal auf eine Stunde.

  • Ohne diese Challenge hätte mein Schweinehund gesiegt, und jeder Tag wäre wieder schlechtes Wetter gewesen.

  • Immerhin müssen sie mittlerweile im Alltag mit dem inneren Schweinehund kämpfen.

  • Die Nazis seien Schweinehunde, die Wehrmacht wolle eigentlich aufgeben, wisse aber nicht wie.

  • Aber ich glaube, für dich war es nicht schwer, den inneren Schweinehund zu überwinden.

  • Das Geheimrezept, um seinem inneren Schweinehund langfristig beizukommen?

  • Er hilft, schwierige Situationen zu meistern und den inneren Schweinehund zu überwinden.

  • Da freut sich nur der Schweinehund.

  • "Menschen sind Gewohnheitstiere, und der innere Schweinehund ist ein Schisshase", erklärt Sportpsychologe Christian Heiss.

  • Doch sie hat einen mächtigen Gegner: den inneren Schweinehund des Nutzers, der die schöne neue Welt im Netz nur zu gerne aufsucht.

  • Aber mit dem Schweinehund hast Du natürlich auch recht.

  • Dann gilt es noch, den inneren Schweinehund zu überwinden!

  • Doch meist bringt der innere Schweinehund den Elan schnell wieder zum Erliegen.

  • "Klar, ein Motivationsloch gibt's immer mal", sagt er, "doch man muss den inneren Schweinehund überwinden und einfach losgehen", sagt er.

  • Anfangs ging es um das Überwinden des inneren Schweinehundes.

  • Auch der innere Schweinehund will bekämpft werden, wenn man seine Träume erfüllen möchte.

  • Und so individuell verschieden wie die Menschen, so individuell verschieden sind auch die ihnen innewohnenden Schweinehunde.

  • In Times Mager plädiert Hilal Sezgin für die Einrichtung von Tagesstätten für die Schweinehunde von freiberuflichen Schreibtischtätern.

  • Schon ein paar Minuten reichen aus, um auf Monate den Inneren Schweinehund zum Hündchen mutieren zu lassen.

  • Hör mal, sagt mein innerer Schweinehund, am Samstag wird schönes Wetter.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Schwei­ne­hund be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × H, 2 × N, 1 × C, 1 × D, 1 × I, 1 × S, 1 × U & 1 × W

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × H, 2 × N, 1 × C, 1 × D, 1 × S, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem I und zwei­ten E mög­lich. Im Plu­ral Schwei­ne­hun­de zu­dem nach dem zwei­ten N.

Das Alphagramm von Schwei­ne­hund lautet: CDEEHHINNSUW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Wupper­tal
  5. Essen
  6. Ingel­heim
  7. Nürn­berg
  8. Essen
  9. Ham­burg
  10. Unna
  11. Nürn­berg
  12. Düssel­dorf

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Wil­helm
  5. Emil
  6. Ida
  7. Nord­pol
  8. Emil
  9. Hein­reich
  10. Ulrich
  11. Nord­pol
  12. Dora

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Whis­key
  5. Echo
  6. India
  7. Novem­ber
  8. Echo
  9. Hotel
  10. Uni­form
  11. Novem­ber
  12. Delta

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  9. ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort Schwei­ne­hund (Sin­gu­lar) bzw. 20 Punkte für Schwei­ne­hun­de (Plural).

Schweinehund

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Schwei­ne­hund kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Den inneren Schweinehund bändigen für Dummies Eva Kalbheim | ISBN: 978-3-52771-554-1
  • Gespräche mit dem inneren Schweinehund Frank Natho | ISBN: 978-3-52540-155-2
  • Günter, der innere Schweinehund Stefan Frädrich | ISBN: 978-3-86936-589-3
  • Günter, der innere Schweinehund, wird fit Stefan Frädrich, Ingo Buckert | ISBN: 978-3-89749-853-2
  • So zähmen Sie Ihren inneren Schweinehund Marco von Münchhausen | ISBN: 978-3-59351-229-7
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Schweinehund. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Schweinehund. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10756944, 10691409 & 5696314. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
  2. echo-online.de, 23.03.2023
  3. wn.de, 24.02.2022
  4. promiflash.de, 05.04.2021
  5. welt.de, 05.04.2020
  6. sueddeutsche.de, 23.10.2019
  7. shz.de, 31.01.2018
  8. bilanz.ch, 28.07.2017
  9. oz-online.de, 19.04.2016
  10. welt.de, 28.05.2015
  11. presseportal.de, 20.02.2014
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  14. ln-online.de, 08.01.2010
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  16. lr-online.de, 15.03.2008
  17. haz.de, 15.12.2007
  18. gea.de, 31.12.2006
  19. spiegel.de, 23.01.2005
  20. berlinonline.de, 12.10.2004
  21. sueddeutsche.de, 08.02.2003
  22. Rhein-Neckar Zeitung, 21.03.2002
  23. DIE WELT 2001
  24. Tagesspiegel 2000
  25. Welt 1999
  26. Rhein-Neckar Zeitung, 25.09.1998
  27. TAZ 1997
  28. Stuttgarter Zeitung 1996
  29. Berliner Zeitung 1995