Schnörkel

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʃnœʁkl̩]

Silbentrennung

Schnörkel (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

  • geschwungene Verzierung

  • schneckenförmige Verzierung der Geigen

Begriffsursprung

Das Wort ist neben anderen mit gleicher Bedeutung seit dem 16. Jahrhundert belegt. Weitere Herkunft unklar.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Schnörkeldie Schnörkel
Genitivdes Schnörkelsder Schnörkel
Dativdem Schnörkelden Schnörkeln
Akkusativden Schnörkeldie Schnörkel

Anderes Wort für Schnör­kel (Synonyme)

Chichi:
gekünsteltes oder affektiertes Benehmen/Verhalten
unnötige Verzierung/unnötiger Zierrat
Flitterkram:
schön aussehende, glitzernde, aber wertlose Dinge
Glitzer(kram) (ugs., abwertend):
feine metallisch glänzende Plättchen
Glanz; etwas, das glänzt
Kinkerlitzchen:
Albernheit, Unsinn; albernes Verhalten, das jemanden verärgert
unbedeutende Kleinigkeit, Nichtigkeit
Schnecke:
(hübsches, niedliches) Kind, besonders ein Mädchen
(in zahlreichen land- und wasserlebenden Arten vorkommendes) längliches Weichtier mit zwei Paar Fühlern am Kopf (wobei sich am Ende des oberen Paares die Augen befinden), auf dessen Rückenseite sich häufig ein zumeist spiralförmig gewundenes, aus Kalk bestehendes Gehäuse befindet und dessen landlebende Vertreter sich auf einer Spur selbst abgesonderten Schleims auf der bauchseitigen Kriechsohle sehr langsam fortbewegen
Tand:
Ansammlung nutzloser Gegenstände
Verzierungen

Beispielsätze

  • Bei dieser Geige war statt eines Schnörkels ein Engelskopf.

  • Der Bilderrahmen war voller Schnörkel.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Windows 7 war im Rückblick einfach "solid as a rock", ein Betriebssystem, mit dem man "einfach so" und ohne Schnörkel arbeiten konnte.

  • Das von Schnörkeln umgebene Monogramm des Nürnberger Künstlers erscheint plötzlich wie sein von Locken gerahmte Selbstporträt.

  • Deshalb versuchen wir, so wenig Schnörkel wie möglich in unsere Produkte einfließen zu lassen.

  • Er besinnt sich auf das Wesentliche und verzichtet auf Schnörkel und überflüssiges Beiwerk oder billige Show-Effekte.

  • Abbildung 2: Wer auf den Ctwm setzt, bekommt einen Fenstermanager ohne Schnörkel.

  • Dabei geht es keineswegs um Romantik im Stadtbild, nicht um Butzenscheiben und Schnörkel und idyllische Bächlein.

  • Die Fassaden unscheinbarer Bürogebäude sind mit barockisierenden Schnörkeln überklebt.

  • Das wissen die beiden mit Sicherheit ziemlich genau, nämlich einfach geradeaus nach vorn und ohne Schnörkel.

  • Das klassische, puristische «T» ohne Schnörkel beim Schnitt reduziert die Aussage auf das Wesentliche.

  • Der Bebbi markierte ohne grosse Schnörkel seinen neunten Treffer im 24. Einsatz.

  • Nie rotzig, nie hart und nie laut. Es muss ja schließlich Platz sein für Schnörkel aus dem Synthesizer.

  • Melodische Schnörkel und Verzierungen können ja auch von instrumentaler Meisterschaft zeugen.

  • "Wir haben versucht,,Maß für Maß' ohne große Schnörkel zu erzählen", sagt Hueck, der die Rolle des Lucio spielt.

  • Mit Letzterem sind üppige rosa-weiß-gelbliche Kreationen gemeint, überladen mit allerlei Schnörkeln.

  • Das Buch habe ihr gefallen, weil es "klar, gescheit, uneitel und ohne Schnörkel" sei.

  • Ein altes Schild mit gusseisernen Schnörkeln hängt neben der Tür.

  • Am Heck herrscht strenge Geradlinigkeit - bloß keine Schnörkel zum Abschluss.

  • Er ist kein bulliger Verteidiger, spielt ohne Schnörkel, aber solide.

  • Wobei sich niemand wundern sollte, dass das gute Stück einsam auf dem Teller liegt; richtige Basken mögen keine Schnörkel.

  • Hamburg - Helden machen keine Schnörkel.

  • Diesen Schnörkel hatten Persikow und Hunderte seiner Studenten schon viele Male gesehen, der interessierte keinen, wozu auch.

  • Auch wenn Tänzer Schnörkel ziehen: hier gibt es nur Verlierer.

  • Seiner Ansicht nach wären weniger Schnörkel manchmal mehr.

  • Er spricht ohne viel Schnörkel, allerdings auch ohne viel zu sagen.

  • Wenn schon eine Brücke, dann eine, wie man sie heute bauen würde: modern, aus glatten Holzlatten, ohne Schnörkel, funktionell.

  • Der Begleittext, knapp und ohne Schnörkel, wird dem Minimalismus neue Anhänger bringen.

  • Klare Linien und schlanke Schnitte bestimmen das Bild, ohne Schnörkel und barocken Zierat.

  • Ein Programm ohne rhetorische Schnörkel, ohne auch nur einmal den Kopf beifallhaschend zu heben oder den Tonfall der Stimme zu ändern.

Häufige Wortkombinationen

  • ganz ohne Schnörkel

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Schnör­kel be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × N, 1 × Ö, 1 × R & 1 × S

  • Vokale: 1 × E, 1 × Ö
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × S
  • Umlaute: 1 × Ö

Eine Worttrennung ist nach dem R mög­lich.

Das Alphagramm von Schnör­kel lautet: CEHKLNÖRS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Nürn­berg
  5. Umlaut-Offen­bach
  6. Ros­tock
  7. Köln
  8. Essen
  9. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Nord­pol
  5. Öko­nom
  6. Richard
  7. Kauf­mann
  8. Emil
  9. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Novem­ber
  5. Oscar
  6. Echo
  7. Romeo
  8. Kilo
  9. Echo
  10. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 24 Punkte für das Wort.

Schnörkel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Schnör­kel kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Kra­kel:
umgangssprachlich: unleserliches, zittrig oder ungeschickt geschriebenes Zeichen, seltsam aussehender Schnörkel
Schnir­kel:
veraltet: Schnörkel
Schnör­ke­lig­keit:
Vorhandensein zahlreicher Schnörkel, vieler geschwungenen Verzierungen
Schnör­kel­haf­tig­keit:
Vorhandensein zahlreicher Schnörkel, vieler geschwungener Verzierungen
schnör­kel­haft:
mit zahlreichen Schnörkeln versehen; viele geschwungene Verzierungen aufweisend
Stren­ge:
von einem Stil: exakte Gestaltung ohne Schnörkel
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Schnörkel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Schnörkel. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. heise.de, 16.01.2020
  3. tagesspiegel.de, 19.09.2019
  4. faz.net, 13.11.2019
  5. cash.ch, 28.11.2016
  6. linux-community.de, 18.09.2014
  7. abendzeitung-muenchen.de, 26.01.2014
  8. nzz.ch, 20.07.2012
  9. fm4.orf.at, 19.03.2008
  10. mz-web.de, 15.07.2008
  11. blick.ch, 08.09.2007
  12. welt.de, 19.12.2006
  13. morgenweb.de, 03.07.2006
  14. archiv.tagesspiegel.de, 19.08.2005
  15. spiegel.de, 21.04.2005
  16. berlinonline.de, 14.05.2004
  17. Die Zeit (05/2004)
  18. spiegel.de, 22.05.2003
  19. sz, 13.02.2002
  20. sueddeutsche.de, 20.07.2002
  21. sueddeutsche.de, 27.09.2002
  22. Die Zeit (50/2001)
  23. DIE WELT 2000
  24. Berliner Zeitung 1999
  25. Tagesspiegel 1998
  26. Die Zeit 1996
  27. Süddeutsche Zeitung 1995
  28. Berliner Zeitung 1995