Satyr

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈzaːtʏʁ ]

Silbentrennung

Einzahl:Satyr
Mehrzahl:Satyrn

Definition bzw. Bedeutung

  • altgriechische Sage: ein lüsterner, bockgestaltiger Waldgeist, der häufig als Begleiter des Gottes Dionysos auftritt

  • Bildungssprachlich, selten: ein über die Maßen lüsterner Mann.

Begriffsursprung

Im 17. Jahrhundert von lateinisch Satyrus übernommen, das auf griechisch Σάτυρος zurückgeht.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Satyrdie Satyrn
Genitivdes Satyrs/​Satyrnder Satyrn
Dativdem Satyr/​Satyrnden Satyrn
Akkusativden Satyr/​Satyrndie Satyrn

Anderes Wort für Sa­tyr (Synonyme)

Erotomane (geh.):
Person, die auf erotische/sexuelle Reize wesentlich intensiver als andere reagiert
geiler Bock (derb)
Hurenbock (derb):
abwertend: Mann, der ein ausschweifendes sexuelles Leben führt
immer nur an das eine denken (ugs.)
immer nur das eine wollen (ugs.)
Lüstling:
beleidigend: Mann, der sich über das normale Maß hinaus geschlechtlichen Begierden hingibt, unter Umständen bis dahin, Frauen deretwegen sogar sexuell zu belästigen
Lustmolch (ugs.):
umgangssprachlich, scherzhaft: Mann oder Frau, der oder die sich über das normale Maß hinaus geschlechtlichen Begierden hingibt
nur Weiber im Kopf haben (ugs.)
Sex-Maniac
Sexbesessener
Sexmaniac
Sexmonster (ugs.)
Sexsüchtiger
Sexverrückter

Beispielsätze

  • Der Müller von nebenan ist so ein richtiger Satyr.

  • Die Satyrn treten in dem Dionysos-Gefolge neben Mänaden und Silenen auf.

  • Tom ist ein Satyr.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Weingarten mit Satyr: Die Vase, gefunden im etruskischen Vulci, zeugt von der frühen Verbreitung des Weins.

  • Sie findet sich sowohl auf der Standfläche der Drei Satyrn als auch im Mittelgrund von Michelangelos Kentaurenschlacht.

  • Dort gab es Zwitterwesen, Satyrn, halb Mensch, halb Tier.

  • Denn der Satyr ist das schlechte Gewissen der Kunst, ihr unerlöstes Ich, das sie heimsucht, wenn im Saal die Lichter ausgehen.

  • Satyrn sind sie, Naturgeister mit wüster Phantasie, die nie auch nur am Fuße des griechischen Götterberges Olymp ruhen dürften.

Wortbildungen

Übersetzungen

  • Isländisch: satýri (männlich)

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Sa­tyr be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × R, 1 × S, 1 × T & 1 × Y

  • Vokale: 1 × A, 1 × Y
  • Konsonanten: 1 × R, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem A mög­lich. Im Plu­ral Sa­tyrn an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Sa­tyr lautet: ARSTY

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Aachen
  3. Tü­bin­gen
  4. Ypsi­lon
  5. Ros­tock

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Anton
  3. Theo­dor
  4. Ysi­lon
  5. Richard

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Alfa
  3. Tango
  4. Yan­kee
  5. Romeo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort Sa­tyr (Sin­gu­lar) bzw. 15 Punkte für Sa­tyrn (Plural).

Satyr

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Sa­tyr kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Sa­tyr­ge­sicht:
Gesicht eines Satyrs
Gesicht, das dem eines Satyrs ähnelt, an einen Satyr erinnert
Sa­tyr­spiel:
altgriechisches Theater: humoristisches Schlussspiel der altgriechischen Tetralogie und Theaterevent von drei Tragödien und dem abschließenden Satyrspiel, das die schwer lastende Stimmung der dreitägigen Tragödienaufführungen durch einen Chor aus Satyrn aufhellen sollte
Thyr­sos­stab:
altgriechische Mythologie: in einem Pinienzapfen auslaufender mit Efeu und Weinlaub umwundener Stab, der als Attribut von Dionysos und seinen Begleitern, den Mänaden und den Satyrn, getragen wird
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Satyr. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Satyr. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 3291488. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  2. derstandard.at, 04.06.2013
  3. zeit.de, 01.08.2010
  4. spiegel.de, 19.04.2006
  5. sueddeutsche.de, 26.04.2002
  6. Berliner Zeitung 1997