Rotz

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ʁɔt͡s ]

Silbentrennung

Rotz

Definition bzw. Bedeutung

  • bakterielle Infektion bei Unpaarhufern, vor allem bei Pferden

  • schleimartiges Nasensekret

  • Zeug, unleidige Sache

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch ro(t)z, althochdeutsch roz, westgermanisch *hruta- „Rotz“, belegt seit dem 8. Jahrhundert

Alternative Schreibweise

  • Rotze (Nbf.)

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Rotz
Genitivdes Rotzes
Dativdem Rotz
Akkusativden Rotz

Anderes Wort für Rotz (Synonyme)

Butzen (ugs.):
Bergmannssprache: Mineralmasse im Gestein, die unregelmäßig geformt ist
Buchdruckerwesen: Farbklecks, zu große Menge von Farbe auf einem Buchstaben
Nasenschleim:
ein Sekret der Nasenschleimhaut
Nasensekret:
schleimige oder trockene Ausscheidung des Geruchsorgans
Popel (ugs.):
armseliger Mensch
dicker Nasenschleim, verhärtetes Nasensekret
Schnodder (derb):
von der Nase abgesonderter Schleim
Hautwurm
Malleus (lat.)
Mürde

Weitere mögliche Alternativen für Rotz

Käse:
ein festes Milchprodukt
Quark, vor allem in Verbindungen wie Käsekuchen, Käsetorte
Mist:
als Schimpfwort bzw. Fluch verwendeter Ausdruck
Scheiß:
vulgärer Kraftausdruck: Sache, Ding, unangenehme Verhaltensweise oder Situation (meist: über die man sich gerade aufregt)

Redensarten & Redewendungen

  • Rotz und Wasser heulen

Beispielsätze

  • Ich war dermaßen erkältet, ich hatte hohes Fieber und der Rotz lief in Strömen.

  • Was ist denn das für ein Rotz?

  • Mein Pferd hatte Rotz, deshalb mussten wir es einschläfern lassen.

  • Die Behandlung von an Rotz erkrankten Tieren ist aussichtslos und verboten. Sie werden sofort getötet.

  • Rotz kann auf den Menschen übergehen und dann auch tödlich sein.

  • Er putzte sich den Rotz mit einem Taschentuch von der Nase.

  • Als es beim dritten Mal wieder nicht funktioniert hat, habe ich den ganzen Rotz einfach in die Tonne gehauen.

  • Wisch dir den Rotz ab und schnäuz dich einmal ordentlich!

  • Rotz floss in Strömen.

  • Er wischte sich den Rotz mit dem Ärmel ab.

  • Er wischte sich den Rotz in ein Taschentuch.

  • Er hat sich den Rotz an den Ärmel geschmiert.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Rotz in die Luft, wer fängt es auf?

  • Wer soll sich den Rotz ohne Zuschauer überhaupt anschauen?

  • Hab mich auf Kandor gefreut und stattdessen so ein Rotz.

  • Rotz wird von einem Bakterium verursacht, das vor allem Einhufer wie Esel oder Pferde befällt.

  • MS hat es abgelehnt, weil das PSN der letzte Rotz war.

  • Aber im Turnen bei den Olympischen Spielen ist ein glatte Eins der perfekte Grund, Rotz und Wasser zu heulen und aus der Halle zu rennen.

  • Die Gitarren, den Rotz, den Dreck und die Jugend.

  • Solange die Sendung Kohle abwirft, und das tut sie definity noch, wird der Rotz wieter produziert.

  • Angesichts der Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung habe sie „Rotz und Wasser geheult.

  • Das tränenglänzende Kind aus dem Zug saß am Tisch neben der Kasse und schnaubte Rotz und Spucke auf seinen Cheeseburger.

  • Aber das Winfuture jeden "Rotz" als News bringen muß, spottet jeder Beschreibung.

  • Da wurde die große Springbrunnenfigur im Freibad zum Weggang Kehles befragt: "El Duscho" heulte (wie immer) Rotz und Wasser.

  • Aber zurück zum ärgern: NICHTS funktionierte, die schwedischen Siemens-Angestellten waren frech wie Rotz am Ärmel.

  • Ich heulte Rotz und Wasser, weil ich mich partout von diesem Auto nicht trennen wollte.

  • Das ist nun mal kein Begriff, der den Rotz erschöpfter Langläufer beim Zieldurchlauf assoziieren lässt.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

  • Hautrotz
  • Lungenrotz
  • Nasenrotz

Übersetzungen

Was reimt sich auf Rotz?

Wortaufbau

Das Isogramm Rotz be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × O, 1 × R, 1 × T & 1 × Z

  • Vokale: 1 × O
  • Konsonanten: 1 × R, 1 × T, 1 × Z

Das Alphagramm von Rotz lautet: ORTZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ros­tock
  2. Offen­bach
  3. Tü­bin­gen
  4. Zwickau

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Richard
  2. Otto
  3. Theo­dor
  4. Zacharias

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Romeo
  2. Oscar
  3. Tango
  4. Zulu

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 7 Punkte für das Wort.

Rotz

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Rotz kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

an­rot­zen:
jemanden oder etwas (absichtlich) mit Spucke, Rotz beschmutzen
rotz­ver­schmiert:
mit Rotz verschmiert

Buchtitel

  • Wenn der Rotz läuft und der Pups drückt Vitor Gatinho | ISBN: 978-3-83388-363-7

Film- & Serientitel

  • Rotz & Wasser (Kurzfilm, 2016)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Rotz. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Rotz. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 4723567, 2298509, 1252379, 1166065 & 920991. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. tagesspiegel.de, 17.04.2023
  3. derwesten.de, 24.07.2021
  4. pcgames.de, 01.04.2020
  5. nzz.ch, 24.12.2019
  6. 4players.de, 21.08.2017
  7. landes-zeitung.de, 18.07.2016
  8. zeit.de, 25.01.2013
  9. laut.de, 08.01.2013
  10. schwaebische.de, 11.03.2011
  11. jetzt.sueddeutsche.de, 19.03.2008
  12. feedsportal.com, 26.06.2008
  13. ez-online.de, 17.12.2007
  14. sueddeutsche.de, 27.04.2007
  15. ngz-online.de, 13.02.2006
  16. sueddeutsche.de, 11.02.2006
  17. ngz-online.de, 01.04.2006
  18. f-r.de, 02.08.2003
  19. sueddeutsche.de, 12.04.2003
  20. sueddeutsche.de, 01.05.2002
  21. bz, 03.02.2001
  22. DIE WELT 2001
  23. Rhein-Neckar Zeitung, 09.11.1998
  24. Berliner Zeitung 1997
  25. TAZ 1997