Kosmopolit

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ kɔsmopoˈliːt ]

Silbentrennung

Einzahl:Kosmopolit
Mehrzahl:Kosmopoliten

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Gelehrte Entlehnung von griechisch: κοσμοπολίτης (kosmopolítēs) im 18. Jahrhundert; aus κόσμος (kósmos) = Weltordnung, Ordnung, Welt und πολίτης (polítes) = Bürger; zu πόλις (pólis) = Stadt, Stadtstaat

Weibliche Wortform

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Kosmopolitdie Kosmopoliten
Genitivdes Kosmopolitender Kosmopoliten
Dativdem Kosmopolitenden Kosmopoliten
Akkusativden Kosmopolitendie Kosmopoliten

Anderes Wort für Kos­mo­po­lit (Synonyme)

Weltbürger:
Mensch, der sich der gesamten Menschheit verbunden fühlt
Weltreisender:
jemand, der um die Welt reist

Gegenteil von Kos­mo­po­lit (Antonyme)

En­de­mit:
Biologie: Taxon, dessen Vorkommen ausschließlich auf ein klar abgrenzbares Gebiet beschränkt ist

Beispielsätze

  • Als blinder Passagier auf den Schiffen der Menschen wurde auch die Wanderratte zum Kosmopolit.

  • Das einjährige Rispengras ist ein echter Kosmopolit, es kommt sogar in der Antarktis vor.

  • Kosmopoliten sind in der ganzen Welt zu Hause.

  • Die Politik ist ein Beruf, die am meisten ehrliche Patrioten, die gute Kosmopoliten sind, braucht.

  • Jeder Tatoebaner ist naturgemäß ein Kosmopolit.

  • Sokrates hielt sich für einen Kosmopoliten.

  • Dieser Journalist ist sozusagen ein Kosmopolit.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Idee war natürlich, sich als weltläufiger Kosmopolit aufzuspielen.

  • Seiner Heimatstadt Florenz ist der Kosmopolit Franco Zeffirelli sein Leben lang treu geblieben.

  • Das ist ein Credo der Kosmopoliten.

  • Das konnten sich die wenigen Überlebenden zunutze machen – und die waren danach einfach überall: wahre Kosmopoliten.

  • Seit Trennung von Ehefrau Karin lebt Joop in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft und soll sich seitdem als Kosmopolit bezeichnen.

  • Das Internet bietet die Möglichkeit, im Gegenwert einer Flatrate zum Kosmopoliten zu werden.

  • Man kommt schnell in Untiefen, wenn man sich auch sprachpolitisch als Kosmopolit erweisen will.

  • Später ging der Kosmopolit mit Wurzeln in Griechenland, Dänemark und Deutschland zur britischen Marine und machte dort Karriere.

  • Und er ist ein Kosmopolit.

  • Denn Händel war anders als sein Altersgenosse Johann Sebastian Bach ein Kosmopolit.

  • Der Kosmopolit mit dem deutschen Pass könnte die große Überraschung der Saison werden.

  • Zudem sind sie größere Kosmopoliten, als die gesamte Prenzlauer Saniert-und-Dielen-Bevölkerung in der Summe.

  • Im Herbst 2006 wechselt der Kosmopolit von Berlin an die Bayerische Staatsoper in München.

  • Damit du die Botschaft auch richtig verstehst: Im Wohnzimmer verschwindet gerade der dritte Kosmopolit unter dem Sofa.

  • Ich bin nämlich, für meine Person, gar kein Kosmopolit, durchaus kein Weltmann, nichts weniger als polyglott.

  • Das Einzige, was sie nicht mehr hat, sind Kosmopoliten wie Peter Ustinov.

  • Daneben ist er noch so vieles mehr, unter anderem: Musikkenner, Kunstliebhaber, Bücherwurm, Genosse, Kosmopolit und eben Europäer.

  • Dorthin verschlägt es Anfang der 90er Jahre den Kosmopoliten Goldstein, auch Julij Jaklitsch genannt, aus Sankt Petersburg.

  • Der Namensgeber galt zudem als Kosmopolit und Universalist, der sich für die Menschenrechte und für ein friedliches Miteinander aussprach.

  • Patrick Cazal ist ein solcher Kosmopolit.

Wortbildungen

  • Kosmopolitismus

Übersetzungen

Was reimt sich auf Kos­mo­po­lit?

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Kos­mo­po­lit be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × O, 1 × I, 1 × K, 1 × L, 1 × M, 1 × P, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 3 × O, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × L, 1 × M, 1 × P, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem S, zwei­ten O und drit­ten O mög­lich. Im Plu­ral Kos­mo­po­li­ten zu­dem nach dem I.

Das Alphagramm von Kos­mo­po­lit lautet: IKLMOOOPST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Offen­bach
  3. Salz­wedel
  4. Mün­chen
  5. Offen­bach
  6. Pots­dam
  7. Offen­bach
  8. Leip­zig
  9. Ingel­heim
  10. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Otto
  3. Samuel
  4. Martha
  5. Otto
  6. Paula
  7. Otto
  8. Lud­wig
  9. Ida
  10. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Oscar
  3. Sierra
  4. Mike
  5. Oscar
  6. Papa
  7. Oscar
  8. Lima
  9. India
  10. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 22 Punkte für das Wort Kos­mo­po­lit (Sin­gu­lar) bzw. 24 Punkte für Kos­mo­po­li­ten (Plural).

Kosmopolit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Kos­mo­po­lit kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Kosmopolit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Kosmopolit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10752273, 3125836, 2106901 & 373118. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  3. faz.net, 06.07.2023
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  10. abendblatt.de, 16.08.2012
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  12. donaukurier.de, 23.06.2009
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  24. DIE WELT 2000
  25. Welt 1999
  26. Welt 1998
  27. TAZ 1997
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  29. Stuttgarter Zeitung 1995
  30. Süddeutsche Zeitung 1995