Kolon

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈkoːlɔn]

Silbentrennung

Kolon (Mehrzahl:Kolons / Kola)

Definition bzw. Bedeutung

  • Linguistik, veraltet: Doppelpunkt

  • Medizin: Grimmdarm (Teil des Dickdarms).

  • Rhetorik, Metrik: Wortgruppe, rhythmische Sprecheinheit, die durch mögliche Atempausen charakterisiert ist und eine syntaktische oder semantische Einheit bildet.

Begriffsursprung

Über lateinisch: colon von griechisch: kōlon, „Glied eines Körpers“, Satzglied und κόλον (kólon) = Dickdarm entlehnt

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Kolondie Kolons/​Kola
Genitivdes Kolonsder Kolons/​Kola
Dativdem Kolonden Kolons/​Kola
Akkusativdas Kolondie Kolons/​Kola

Anderes Wort für Ko­lon (Synonyme)

Doppelpunkt:
Name des Satzzeichens (Interpunktionszeichens) ":", das eine kataphorische Funktion hat; es weist auf das Folgende hin: ein Zitat, einen Begriff; etwas, das besonders hervorgehoben werden soll.
Zeichen für die mathematische Operation der Division oder eines Verhältnisses
Colon (lat.)
Grimmdarm:
Anatomie: ein Teil des Dickdarms beim Menschen und generell bei den Säugetieren
Sprechtakt

Gegenteil von Ko­lon (Antonyme)

Aus­ru­fe­zei­chen:
Linguistik: Satzzeichen, das einen Satz als Aufforderungssatz oder Ausrufesatz kennzeichnet
Bei­strich:
das Satzzeichen , (das Komma), das der syntaktischen Gliederung von Sätzen dient
Fra­ge­zei­chen:
Linguistik: Satzzeichen, das einen Satz als Fragesatz kennzeichnet.
Ge­dan­ken­strich:
Satzzeichen, das zum einen dazu dient, einen Einschub in einen Satz (= Parenthese) anzuzeigen, zum anderen eine Gedankenpause im Satz bezeichnet
Kom­ma:
ein kleines Musikintervall als Pythagoreisches Komma
Interpunktionszeichen, Satzzeichen
Se­mi­ko­lon:
Satzzeichen, das zwei selbstständige Sätze trennt
Strich­punkt:
Linguistik: deutsche Bezeichnung für Semikolon

Beispielsätze

  • Eine direkte Rede wird mit dem Kolon eingeleitet.

  • Kola sind Sinneinheiten, Sinnabschnitte der Rede, die durch Sprechpausen markiert werden können.

  • Das Kolon ist ein Teil des Darms.

  • Das Kolon wirkt wie eine Katapher, indem es auf das Folgende hinweist.

  • Es ist besser, als Kola zu trinken, aber nicht so gut wie Champagner.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Software KoloPol ermöglicht es, Polypen im Kolon in Echtzeit auf dem Untersuchungsmonitor farblich zu markieren.

  • Sie treten besonders häufig im rechten Kolon auf.

  • Andreas Kolon war ein sehr wichtiger Mensch; er hat sich stets in den Verein eingebracht.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Ko­lon be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × O, 1 × K, 1 × L & 1 × N

  • Vokale: 2 × O
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × L, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten O mög­lich. Im Plu­ral Ko­lons an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Ko­lon lautet: KLNOO

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Offen­bach
  3. Leip­zig
  4. Offen­bach
  5. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Otto
  3. Lud­wig
  4. Otto
  5. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Oscar
  3. Lima
  4. Oscar
  5. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort Ko­lon (Sin­gu­lar) bzw. 12 Punkte für Ko­lons und 9 Punkte für Ko­la (Plural).

Kolon

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ko­lon kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Chi­bi­nen:
Gebirge auf der russischen Halbinsel Kola
Fen­no­skan­di­na­vi­en:
nordeuropäische Halbinsel, die sich aus Finnland und der skandinavischen Halbinsel sowie Karelien und der Halbinsel Kola zusammensetzt
Ithy­phal­li­cus:
Literatur, speziell Metrik: antikes Kolon, das der trochäischen Tripodie entspricht (– υ – υ – – –) und vorwiegend in Chorliedern auftaucht
Mur­mansk:
auf der Halbinsel Kola gelegene Stadt im Nordwesten Russlands
Pen­ta­me­ter:
Metrik: antiker, in der Regel daktylischer Vers mit insgesamt sechs Hebungen, der aus zwei metrisch gleichen Kola (– ⏑ ⏑ – ⏑ ⏑ – , – ⏑ ⏑ – ⏑ ⏑ –) besteht, wobei nur die ersten zwei Daktylen durch Spondeen ersetzt werden dürfen
Wei­ßes Meer:
Geografie: Nebenmeer des Arktischen Ozeans, buchtähnlich von der Halbinsel Kola, Karelien und dem Nordrussischen Tiefland eingefasst; im Nordwesten der Russischen Föderation gelegen

Buchtitel

  • Kola, Parrot and Skunk Andrew Coombs | ISBN: 978-1-68524-166-7

Film- & Serientitel

  • And the Kola Nut Said No! (Film, 2007)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Kolon. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Kolon. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 3698392. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, DNB 982603452
  2. aerzteblatt.de, 16.10.2018
  3. abendblatt.de, 16.03.2014
  4. szon.de, 12.01.2009