Koinzidenz

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [koʔɪnt͡siˈdɛnt͡s]

Silbentrennung

Koinzidenz (Mehrzahl:Koinzidenzen)

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Von mittellateinisch coincidentia „das Zusammenfallen“ im 18. Jahrhundert entlehnt; zum Verb coincidere „zusammenfallen“ gebildet; aus con- = „mit, zusammen“ und incidere „treffen, hineinfallen“; aus in- „hinein“ und cadere „fallen“

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Koinzidenzdie Koinzidenzen
Genitivdie Koinzidenzder Koinzidenzen
Dativder Koinzidenzden Koinzidenzen
Akkusativdie Koinzidenzdie Koinzidenzen

Anderes Wort für Ko­in­zi­denz (Synonyme)

Aufeinandertreffen
zufälliges Zusammentreffen
Zusammenfall
Zusammentreffen:
Begegnung von Personen
Gleichzeitigkeit von (zwei oder mehreren) Ereignissen

Sinnverwandte Wörter

Kon­ver­genz:
Biologie: eine unabhängige, aber ähnliche Entwicklung von Körpermerkmalen bei verschiedenen Arten aufgrund ähnlicher Bedingungen im Verlaufe der Evolution
Biologische Chemie: eine unabhängige Entwicklung von biosymmetrischer Symbiose von biologischen Organismen zusammen mit verschiedenen anorganischen Stoffen um das Überleben des Organismus zu verbessern

Gegenteil von Ko­in­zi­denz (Antonyme)

Inkoinzidenz

Beispielsätze

  • Die Koinzidenz von Madenhacker und Afrikanischem Büffel macht es möglich, dass die Tiere in einer Symbiose leben können.

  • Die Koinzidenz der Sternzeichen wurde vom Astrologen gedeutet.

  • Was für eine hübsche Koinzidenz! Ich betrete den Laden und Sie wollen ihn gerade verlassen. Was das wohl bedeutet?

  • Wird ein Signal in Detektor 1 stets von einem Signal in Detektor 2 begleitet und ist der zeitliche Abstand zwischen den Messungen der beiden Detektoren stets der gleiche, spricht man von einer wahren Koinzidenz.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Wenn man ein wenig überlegt, ist die Koinzidenz erklärbar, da beide Autos auf der gleichen Plattform basieren.

  • Eine auffällige Koinzidenz mit den Regierungsverhandlungen wird in Verhandlerkreisen freilich vehement bestritten.

  • Also ich denke, viel davon ist Koinzidenz mit David Bowie.

  • Am Ende stand, wie im Roman, eine traurige Beerdigung, fatale Koinzidenz mit einer rasanten Inszenierung, die ins Leere lief.

  • Seltsame Koinzidenz: In den Nachrichten verfolgen wir stündlich die Ärztebulletins über den siechen Körper des Papstes.

  • Die Koinzidenz der Ereignisse verlangte vom Deutschen Fußball-Bund geradezu nach Konsequenzen.

  • Eine kuriose Koinzidenz kam dem Forscher zu Hilfe.

  • Die unglückliche zeitliche Koinzidenz hatten viele Kritiker des Treffens angeführt.

  • Folglich ist für Kappelhoff die zeitliche Koinzidenz von Hysterie und Kinematographie keine zufällige.

  • Überprüfungen von Koinzidenzen sind Mo Fr 14 23, Sa/So 13 23 Uhr möglich.

Häufige Wortkombinationen

  • wahre Koinzidenz, zufällige Koinzidenz

Wortbildungen

  • Koinzidenzbedingung
  • Koinzidenzelement
  • Koinzidenzereignis
  • Koinzidenzmessung
  • Koinzidenzstereofonie

Übersetzungen

  • Englisch: coincidence
  • Französisch: coïncidence (weiblich)
  • Italienisch: coincidenza (weiblich)
  • Mazedonisch: коинциденција (koincidencija) (weiblich)
  • Niedersorbisch: koincidenca (weiblich)
  • Obersorbisch: koincidenca (weiblich)
  • Polnisch: koincydencja (weiblich)
  • Russisch: совпадение (sächlich)
  • Schwedisch: koincidens
  • Serbisch: коинциденција (koincidencija) (weiblich)
  • Serbokroatisch: коинциденција (koincidencija) (weiblich)
  • Slowakisch:
    • koincidencia
    • súlad
    • zhoda
  • Spanisch: coincidencia (weiblich)
  • Tschechisch:
    • shoda
    • soudobost
    • souhlasnost
    • současnost
  • Weißrussisch: супадзенне

Was reimt sich auf Ko­in­zi­denz?

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Ko­in­zi­denz be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 2 × N, 2 × Z, 1 × D, 1 × E, 1 × K & 1 × O

  • Vokale: 2 × I, 1 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × N, 2 × Z, 1 × D, 1 × K

Eine Worttrennung ist nach dem O, ers­ten N und zwei­ten I mög­lich. Im Plu­ral Ko­in­zi­den­zen zu­dem nach dem zwei­ten N.

Das Alphagramm von Ko­in­zi­denz lautet: DEIIKNNOZZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Offen­bach
  3. Ingel­heim
  4. Nürn­berg
  5. Zwickau
  6. Ingel­heim
  7. Düssel­dorf
  8. Essen
  9. Nürn­berg
  10. Zwickau

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Otto
  3. Ida
  4. Nord­pol
  5. Zacharias
  6. Ida
  7. Dora
  8. Emil
  9. Nord­pol
  10. Zacharias

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Oscar
  3. India
  4. Novem­ber
  5. Zulu
  6. India
  7. Delta
  8. Echo
  9. Novem­ber
  10. Zulu

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort Ko­in­zi­denz (Sin­gu­lar) bzw. 20 Punkte für Ko­in­zi­den­zen (Plural).

Koinzidenz

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ko­in­zi­denz kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Koinzidenz. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Koinzidenz. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. motorsport-total.com, 12.10.2018
  3. derstandard.at, 23.10.2017
  4. dradio.de, 05.05.2013
  5. spiegel.de, 14.01.2012
  6. archiv.tagesspiegel.de, 01.03.2005
  7. welt.de, 09.06.2005
  8. sueddeutsche.de, 23.02.2004
  9. welt.de, 02.05.2003
  10. literaturkritik.de 2000
  11. Berliner Zeitung 1999