Knauf

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ knaʊ̯f ]

Silbentrennung

Einzahl:Knauf
Mehrzahl:Knäufe

Definition bzw. Bedeutung

Kugelförmiger, meist verzierter Griff an Gegenständen oder Waffen.

Begriffsursprung

Seit dem 11. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch: knouf; althochdeutsch: knouf, mittelniederdeutsch: knoop, weitere Herkunft siehe Knopf

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Knaufdie Knäufe
Genitivdes Knaufes/​Knaufsder Knäufe
Dativdem Knaufden Knäufen
Akkusativden Knaufdie Knäufe

Anderes Wort für Knauf (Synonyme)

Beschlagnagel
Knopf:
Bedienelement einer grafischen Benutzeroberfläche
Bedienelement von Geräten, das durch Druck oder durch Drehen ein Ereignis auslöst
Anfasser (ugs.)
Griff:
das Beherrschen einer Aufgabe, oft in der Formulierung: im Griff
das Erfassen der Beute durch einen Raubvogel
Griffstück (Hauptform)
Handgriff (ugs.):
Aktivität, um etwas zu erreichen
Vorrichtung, die das Ergreifen/Festhalten eines Gegenstandes mit der Hand ermöglicht
Heft (eines Messers):
dünnes, broschiertes, nicht festgebundenes Buch
einzelne Nummer einer Zeitschrift
Henkel (Essgeschirr):
Griff an einer Tasse oder Kanne, seitlich oder oben angebracht
Schaft:
das Längliche an einem Gegenstand selbst
ein Bauteil des Webstuhls
Nodus:
Botanik: Ansatzstelle eines oder mehrerer Blätter an der Sprossachse (deutlich verdickt bei Nelken und Gräsern)
der schattenwerfende Punkt einer Sonnenuhr

Beispielsätze

  • Unten auf dem Schwertheft war ein verschnörkelter Knauf in Form eines Drachenkopfs.

  • Den Knauf gegen den Uhrzeigersinn drehen.

  • Den Knauf im Uhrzeigersinn drehen.

  • Drehe den Knauf, und öffne die Tür!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die nächsten Bankautomaten befänden sich in Traben-Trarbach, Kröv und Bausendorf, so Knauf.

  • Ida Knauf war als heiliger Martin mit Mantel und Martinshörnchen in Bornhagen unterwegs.

  • Am Wochenende habe er mehr, unter der Woche weniger Kunden, sagt Knauf.

  • Bei der Herstellung von feuerfesten und feuchtigkeitsabweisenden Platten setzt „Knauf“ auf eine trockene Bauart.

  • Die PR-Spezialisten Jason Knauf und Christian Jones arbeiten künftig ausschließlich für das Herzogpaar von Cambridge.

  • Herr Knauf, wie schafft man es, als rheinische Frohnatur ein chinesisches Gräberfeld genehmigt zu bekommen?

  • Fahrt nach oben, Gang zur Tür, massiv und pechschwarz, elektronischen Schlüssel raus, Beeper drücken, Knauf drehen.

  • Die Ausbauvariante für den Seitenast der Schillerstraße (Richtung Knauf) ist bei allen vier Varianten im wesentlichen gleich.

  • Die Marke von 30 Prozent solle allerdings nicht überschritten werden, da Knauf das dann fällige Übernahmeangebot vermeiden wolle.

  • Knauf ist langjähriger Leiter des Landesfilmarchivs, doch auch mit stehenden Bildern kennt sich der Historiker bestens aus.

  • Das Tablett ist mit Bändern oder Stangen an einem Ring oder Knauf befestigt.

  • Lafarge verkauft seine Gips-Aktivitäten in Australien an den deutschen Gipsproduzenten Knauf.

  • Das Werk des deutschen Baustoff-Herstellers Knauf Gips KG im russischen Krasnogorsk.

  • Bei einem Großbrand im Dortmunder Hafen ist am Montagabend eine Lagerhalle der Firma Knauf Perlite abgebrannt.

  • Durch eine Stimmbindungsvereinbarung mit Albrecht Knauf hält die Lufthansa aber die Mehrheit der Stimmrechte.

  • Und die Assistenten sind Fachleute der Vermittlung, betont Ralf Knauf, der das Projekt beim Internationalen Bund koordiniert.

  • Komm dem bloß nicht ins Gehege, der brät dir glatt eins über mit dem Knauf seines Stocks.

  • Erfreulich war die Inbetriebnahme der neuen Fertigungsstraße der Firma Knauf AMF und die Erweiterung der Industriebetriebe SLE und Zambelli.

  • Nicht weit davon entfernt sind die anreisenden Aachener "bis zum Knauf der Autotür nur noch von Meer umgeben".

  • Nimmt man den Knauf ab, sieht man, dass im Inneren einst eine Klinge versteckt war.

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Knauf?

Wortaufbau

Das Isogramm Knauf be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × F, 1 × K, 1 × N & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × K, 1 × N

Das Alphagramm von Knauf lautet: AFKNU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Nürn­berg
  3. Aachen
  4. Unna
  5. Frank­furt

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Nord­pol
  3. Anton
  4. Ulrich
  5. Fried­rich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Novem­ber
  3. Alfa
  4. Uni­form
  5. Fox­trot

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort Knauf (Sin­gu­lar) bzw. 17 Punkte für Knäu­fe (Plural).

Knauf

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Knauf ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

An­ten­nen­dolch:
Dolch mit einem Knauf, der eine – unterschiedlich ausgebildete – Form hat
Gold­knauf:
Knauf aus Gold
Hel­le­bar­de:
spätmittelalterlich bis frühneuzeitliche Hieb- und Stoßwaffe, die eine axtförmige Bartenklinge mit scharfer Spitze oder Knauf auf langem Stiel besitzt
Mes­ser­knauf:
Knauf als Teil eines Messergriffes
Mes­sing­knauf:
Knauf aus Messing
Schwert­knauf:
Knauf als Teil eines Schwertgriffes
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Knauf. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Knauf. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9493762, 9455386 & 2171967. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. volksfreund.de, 30.06.2023
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  6. daz.asia, 28.10.2019
  7. krone.at, 15.03.2019
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  9. zeit.de, 09.11.2016
  10. schwaebische.de, 24.09.2013
  11. boerse-online.de, 22.02.2013
  12. taz.de, 29.12.2012
  13. new-scientist.de, 28.12.2012
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  23. Die Zeit (12/2004)
  24. f-r.de, 22.09.2003
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  26. tagesspiegel.de, 26.03.2002
  27. Die Welt 2001
  28. Tagesspiegel 1999
  29. Welt 1998
  30. Berliner Zeitung 1997