Klerus

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈkleːʁʊs ]

Silbentrennung

Klerus

Definition bzw. Bedeutung

Die Gesamtheit der Geistlichen (Kleriker).

Begriffsursprung

Von gleichbedeutend kirchenlateinisch clerus im 18. Jahrhundert entlehnt; dies aus griechisch: κλῆρος „Lot, Parzelle, Erbanteil, Klerus“ (auserwählter Stand, dem das Erbe Gottes zugefallen ist)

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Klerus
Genitivdes Klerus
Dativdem Klerus
Akkusativden Klerus

Anderes Wort für Kle­rus (Synonyme)

Bodenpersonal:
Gesamtheit der Leute, die für den Flugverkehr am Boden Dienst tun
umgangssprachlich, scherzhaft: die Gesamtheit der Geistlichen; der Klerus
Clerisei (altertüml.)
(die) Geistlichkeit:
die Gesamtheit der Geistlichen, Priester, Bischöfe, Papst, Mönche, Äbte, geistlicher Stand, Priesterschaft
Klerisei (altertüml.):
Gesamtheit der Geistlichen (eines bestimmten Bereichs)

Beispielsätze

  • Die Vorrechte des Klerus bestehen fort.

  • Der ganze Klerus ist gegen das neue Gesetz.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der Klerus kleidet sich bis heute in Roben.

  • Präsident Ruhani will die Zeremonie trotzdem erlauben - angeblich könne er sich gegen den Klerus nicht durchsetzen, heißt es in Teheran.

  • Die Proteste gegen Führung und Klerus im Iran werden blutiger.

  • Derzeit stellen Frauen nach Kirchenangaben etwa ein Drittel des Klerus.

  • Er berichtete von heftigen Reaktionen aus dem Klerus.

  • Der Eingang zur Ausstellung beginnt mit Themen, welche den Klerus von Romont beeinflusst haben.

  • Kreml, Klerus und ein fanatisierter Teil des Kirchenvolkes ziehen in der Affäre an einem Strang.

  • Ein weiterer Kritikpunkt: Der Klerus habe mit dem Kirchenrecht ein eigenes Rechtssystem installiert, einen „Staat im Staat“.

  • Erst als sich zeigte, dass das Interesse doch grösser ist, buchte der Klerus das Olympiastadion für sein Oberhaupt.

  • Die "Nächstenliebe" wird vermarktet und der Klerus lebt gut davon.

  • Benedikt XVI. wollte sich möglicherweise am Samstag bei einem Treffen mit dem australischen Klerus zum Thema äussern.

  • Der Trend zum Bedeutungsverlust des Klerus wird sich aber auch mit dem für Khameini noch erfreulichsten Ergebnis nur verlangsamen.

  • Ein weiterer Unterschied zwischen Schiiten und Sunniten ist die Rolle des Klerus.

  • Der Klerus nutzt eine Gelegenheit, seine Schäfchen um sich zu scharen.

  • Mit der neuen Weisung wird ein Unwerturteil gefällt, das leider auch weit über den Klerus hinaus Wirkung zeigt.

  • Der Klerus ist überaltert, es fehlt an Priesternachwuchs.

  • So droht die pragmatische Koexistenz mit dem Klerus wieder in eine Art Kulturkampf auszuarten.

  • Derartige Stiftungen finden sich auch in der Beamtenschaft und im hohen Klerus.

  • Der mächtige Geistliche sitzt jetzt in Rom mit auf der Anklagebank - die Kollegen aus dem Klerus werfen ihm "schuldhaftes Schweigen" vor.

  • Zwischen Klerus und Volk bestehe ein Verhältnis wie zwischen Herr und Gefolge.

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Kle­rus be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × K, 1 × L, 1 × R, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × L, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem E mög­lich.

Das Alphagramm von Kle­rus lautet: EKLRSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Leip­zig
  3. Essen
  4. Ros­tock
  5. Unna
  6. Salz­wedel

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Lud­wig
  3. Emil
  4. Richard
  5. Ulrich
  6. Samuel

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Lima
  3. Echo
  4. Romeo
  5. Uni­form
  6. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

Klerus

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Kle­rus kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Be­ma:
in der frühchristlichen Architektur: ein erhöhtes Presbyterium in der frühchristlichen Basilika, der Chor; insbesondere in den frühbyzantinischen Kirchen Syriens: ein Podium für den Klerus im Hauptraum
Bür­ger­tum:
gesellschaftliche Schicht, historisch zwischen Adel, Klerus und Bauern, Arbeitern angesiedelt; ursprünglich 3. Stand der Ständeordnung; heute als Synonym für Mittelstand gebraucht
Di­ö­ze­san­kle­rus:
der gesamte Klerus einer Diözese
Gra­va­men:
meist im Plural, bildungssprachlich: Beschwerde, insbesondere die in schriftlicher Form gegen die Kirche und den Klerus im 15. und 16. Jahrhundert geäußert wurde
kle­ri­kal:
die Geistlichkeit, den Klerus betreffend
la­i­kal:
den Christen betreffend, der nicht zum Klerus gehört
Le­vi­ten­sitz:
Innenarchitektur Kirche: In der Gotik eine Nische in der Chormauer einer Kirche für den Priester und seine Diakone, später aus Holz gearbeitete, oft ins Chorgestühl integrierte Sitzgelegenheit für den höheren Klerus
Or­dens­kle­rus:
Katholizismus: die Gesamtheit der Ordenskleriker; der Klerus der Klöster
Stän­de­ver­samm­lung:
eine mittelalterliche Volksversammlung der drei Stände Adel, Klerus und freie Bauern und Bürger
Zehnt:
eine vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert von Laien an die Kirche zu zahlende Abgabe zur Unterhaltung des Klerus ursprünglich als Naturalsteuer, später als Vermögensabgabe ausgelegt
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Klerus. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Klerus. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 4817741 & 952493. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
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  25. Berliner Zeitung 1999
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. Welt 1997
  28. Die Zeit 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995