Kitsch

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ kɪt͡ʃ ]

Definition bzw. Bedeutung

Meist abwertend: Objekt der Kunst, Musik oder Literatur, welches als klischeehaft und geschmacklos angesehen wird und keinen künstlerischen Wert hat.

Begriffsursprung

Herkunft unklar; Ende des 19. Jahrhunderts in Künstlerkreisen entstanden, eventuell mit dem Verb kitschen mit der Bedeutung „schmieren, streichen“ verwandt

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Kitsch
Genitivdes Kitschs/​Kitsches
Dativdem Kitsch
Akkusativden Kitsch

Anderes Wort für Kitsch (Synonyme)

Edelkitsch
geschmackloser Gegenstand
Schund:
nutzloses Zeug, Ausschuss, minderwertige Ware
Trash:
abwertend: (US-amerikanische) Unterschicht
abwertend: Form der Unterhaltung, Literatur oder Kunst ohne hohen geistigen Anspruch, die sich oft auch durch eine (bewusst) einfache Machart auszeichnet
Trivialkunst

Beispielsätze

  • Bei dem Film hat der Regisseur keine Angst vor großer Emotion und vor einem Pathos, das vom Absturz in den bodenlosen Kitsch nur eine Handbreit entfernt ist.

  • Das ist Kitsch!

  • Antiquitäten sind der Kitsch von vorgestern zu den Preisen von heute.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Grenze zwischen Romantik und Kitsch ist eben schmal.

  • Als das greise Paar auf der Bühne sich zu den letzten Klängen des Liebestodes anschaut, wissen alle: Das ist gerade unendlich großer Kitsch.

  • Der immersive Effekt ist hier Kitsch – ja.

  • Die "Süddeutsche Zeitung" bedenkt Louise Glück – ohne Vorlage besonders stichhaltiger Gründe – mit dem Verdikt "gedanklichen Kitsches".

  • Einmal streift er gefährlich den Kitsch, mit «Home», einer zu violinenlastigen Ballade.

  • Dass eins von ihnen am Stand der Pariser Galerie Patrice Trigano aus einer Bananenschale springt, ist eigentlich schon Kitsch genug.

  • Auf der Route finden sich Souvenirgeschäfte, die nicht nur Kitsch verkaufen («Bottega Tramontin», Dorsoduro 3282).

  • Bleiben sie einfach bei der kitschigen Bumbum-Musik oder den noch kitschigeren Schlagerschätzchen, das sind die Obervermarkter von Kitsch.

  • Architekten und Archäologen hatten damals fast einstimmig das Projekt als "Kitsch" bezeichnet.

  • Da gibt es keine Scheu vor Kitsch, wenn es die Schöpfung zu preisen gilt.

  • Die Filme mit Stop-Motion sind alle purer Kitsch, aber zum Teil genial.

  • Wenn Amy ihren Peiniger umbringen würde, das wäre Kitsch.

  • Das mag furchtbarer Kitsch sein, aber einer mit Potenzial, wie die Erfolgsgeschichte solcher Musik-Projekte wie Enigma beweist.

  • Ein Blick zurück in eine Welt zwischen Kitsch, Kult und Kardiogramm.

  • Beginnen wir mit dem Kitsch.

  • Dabei zeichnet den AMC aus, dass der Mut zum Gefühl nie im Kitsch endet.

  • Ist das wirklich Kunst oder Kitsch?

  • Poltert los, laut über den ganzen Platz, über "diesen Firlefanz", diesen "Kitsch", Dekoterror", diese "albernen Staubfänger".

  • Der reinste Kitsch, der aber gelegentlich ganz gut zu ertragen ist.

  • Eine hübsch drapierte Ecke Kitsch in einem futuristischen Stadion.

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

  • Edelkitsch

Übersetzungen

Was reimt sich auf Kitsch?

Wortaufbau

Das Isogramm Kitsch be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × H, 1 × I, 1 × K, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 1 × I
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × K, 1 × S, 1 × T

Das Alphagramm von Kitsch lautet: CHIKST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Ingel­heim
  3. Tü­bin­gen
  4. Salz­wedel
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Ida
  3. Theo­dor
  4. Samuel
  5. Cäsar
  6. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. India
  3. Tango
  4. Sierra
  5. Char­lie
  6. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

Kitsch

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Kitsch kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

kit­schig:
künstlerisch minderwertig und geschmacklos; zu Kitsch gehörend; unter Kitsch fallend
Schmon­zes:
unnützes Zeug; wertloses Zeug; Kitsch

Buchtitel

  • Kitsch Catherine A. Lugg | ISBN: 978-1-13897-404-3

Film- & Serientitel

  • Elevator Kitsch (Kurzfilm, 2014)
  • Gypsy Weddings – Kitsch, Pomp und Liebe (Dokuserie, 2011)
  • Kitsch oder Kasse (TV-Serie, 2020)
  • Kitsch, Kommerz und Kunst – Die Bewegung der 'Art Modeste' (Doku, 2009)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Kitsch. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Kitsch. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8978690 & 2932368. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. derstandard.at, 14.04.2023
  4. freitag.de, 27.07.2022
  5. luzernerzeitung.ch, 30.10.2021
  6. derstandard.at, 09.10.2020
  7. nzz.ch, 26.09.2019
  8. tagesspiegel.de, 28.01.2018
  9. blick.ch, 10.08.2017
  10. blick.ch, 11.11.2016
  11. focus.de, 04.11.2015
  12. nzz.ch, 22.12.2014
  13. spiegel.de, 09.05.2013
  14. woz.ch, 04.01.2012
  15. rp-online.de, 11.12.2011
  16. focus.de, 22.10.2010
  17. welt.de, 08.07.2009
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  19. welt.de, 07.10.2007
  20. ngz-online.de, 16.09.2006
  21. fr-aktuell.de, 18.05.2005
  22. sueddeutsche.de, 03.02.2004
  23. sueddeutsche.de, 10.02.2003
  24. Die Zeit (46/2002)
  25. DIE WELT 2001
  26. Berliner Zeitung 2000
  27. Welt 1998
  28. Berliner Zeitung 1997
  29. Die Zeit 1996
  30. Welt 1995