Kieme

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈkiːmə ]

Silbentrennung

Einzahl:Kieme
Mehrzahl:Kiemen

Definition bzw. Bedeutung

Atmungsorgan von im Wasser lebenden Tieren.

Begriffsursprung

Seit dem 16. Jahrhundert bezeugt; althochdeutsch: kiuwa, kewa, kouwa; die Herkunft ist umstritten, eventuell von niederhochdeutsch: Form von Kimme = Einschnitt, Kerbe; alternativ mit kauen und Kiefer verwandt, denn mit der Bedeutung Bakken zum indogermanischen Wort *geuwon- = Bakken (Kauende) gebildet

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Kiemedie Kiemen
Genitivdie Kiemeder Kiemen
Dativder Kiemeden Kiemen
Akkusativdie Kiemedie Kiemen

Gegenteil von Kie­me (Antonyme)

Flos­se:
allgemeiner Sprachgebrauch, Tieranatomie: Antriebs- und Stabilisierungsorgan bei im Wasser lebenden Tieren
die Hand oder Fuß
Grä­te:
salopp: Knochen
Stäbe aus verknöchertem Bindegewebe im Muskelfleisch von Fischen
Schup­pe:
kleines abgeschilfertes Hornplättchen der menschlichen Haut
regelmäßig geformte Platte aus Horn oder Ähnlichem als Bestandteil der Haut vieler Tiere

Redensarten & Redewendungen

  • die Kiemen nicht auseinanderkriegen
  • etwas zwischen die Kiemen bekommen

Beispielsätze

  • Der Kiemendeckel schützt die Kiemen.

  • Die Kieme wird über die Kiemenarterie mit Blut versorgt, welches über die Kiemenvene zurückfließt.

  • Die Kiemen bestehen aus Kiemenbögen und Kiemenblättchen.

  • Kiemen sind zarte, verästelte Häutchen oder Blättchen

  • Delfine haben keine Kiemen.

  • Wale haben keine Kiemen.

  • Einem geschenkten Barsch schaut man nicht in die Kiemen.

  • Die Fische haben Kiemen und Flossen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • So werden die Kiemen des Fisches mit einem gerundeten Kreismeißel vorgewölbt.

  • Was es hinter die Kiemen gibt?

  • Sie hatten keine aufgerissenen Mäuler und Kiemen.

  • Mit ihren weissen Bäuchen, die an der Wasseroberfläche treiben, ihre Kiemen weit aufgeklappt.

  • Was von außen so hübsch aussieht, sind ihre bunten Kiemen und Tentakelkronen, die aus der Behausung ragen.

  • Für die Lederschildkröte, die weder Borsten noch Kiemen besitzt, dachte sich die Evolution allerdings etwas anderes aus.

  • Seit dem 10. Dezember 2015 steht ein braun-schwarzes Ungetüm am Museumssteg, wie ein riesiger, halbtoter Fisch ohne Kiemen.

  • Ein größerer zentraler Lufteinlass und neue, vor den Radhäusern angebrachte "Kiemen" versorgen den Motor mit mehr Atemluft.

  • Es werden einige Larven pro Tier gewesen sein, die sich bevorzugt im Bereich seiner Kiemen festgesaugt und dort ernährt haben.

  • Die Muster hinter den Kiemen ermöglichen die Identifikation einzelner Walhaie.

  • Sicherheitshalber prangt deshalb eine dezente Plakette mit einem großen "L" unter den Kiemen am vorderen Kotflügel.

  • Die Hauptzutat der Spezialität ist ein ganzer Fischkopf mit Haut, Kiemen und Zähnen im Maul.

  • Alle Fische hatten die Kiemen und das Maul weit offen.

  • Sie sitzen in den Kiemen der Muscheln und können sowohl Kohlendioxid (CO2) als auch Wasserstoff aus dem Meerwasser filtern.

  • Der Blick unter die Kiemen bestätigt die Qualität der Ware.

  • An der Flanke trägt das neue Modell die Kiemen der Limousine Quattroporte.

  • Diese Kiemen sind so verklebt noch nicht.

  • Beim Ladeluftkühler sind es 1200 Liter, die durch die Kiemen vor dem hinteren Radlauf aufgenommen werden.

  • Mit dem Atemwasser gelangen sie zu den Kiemen der Weibchen und befruchten dort die Eier.

  • Er hat keine Kiemen wie ein Fisch, sondern eine Lunge wie andere Säugetiere auch.

Wortbildungen

  • Fadenkieme
  • Fiederkieme
  • Hinterkiemer
  • Kammkieme
  • Kiemenatmer
  • Kiemenatmung
  • Kiemenblättchen
  • Kiemenbogen
  • Kiemendarm
  • Kiemendeckel
  • Kiemenfüßer
  • Kiemenfuß
  • Kie­men­krebs
  • Kiemenlamelle
  • Kiemenplatte
  • Kiemenschwanz
  • Nackt­kie­mer
  • Vorderkiemer

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Kie­me?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Kie­me be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × I, 1 × K & 1 × M

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × M

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E mög­lich. Im Plu­ral Kie­men an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Kie­me lautet: EEIKM

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Ingel­heim
  3. Essen
  4. Mün­chen
  5. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Ida
  3. Emil
  4. Martha
  5. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. India
  3. Echo
  4. Mike
  5. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort Kie­me (Sin­gu­lar) bzw. 11 Punkte für Kie­men (Plural).

Kieme

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Kie­me kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Am­mo­nit:
Kopffüßer mit vier Kiemen und einer spiralförmigen Muschel, der in der Zeit vom Devon bis zur Kreide gelebt hat
be­fi­schen:
(regelmäßig) aufsuchen, um dort schwimmende Tiere, die durch Kiemen atmen (Fische), zu fangen
Fisch:
Tier, das unter Wasser lebt und durch Kiemen atmet
Kie­men­krebs:
Fischparasit, der sich in den Kiemen von Fischen einnistet
Knor­pel­fisch:
Wirbeltier mit Flossen und Kiemen mit einem Skelett ganz aus elastischem, jedoch auch festem Stützgewebe (Knorpel); Plural: Name der wissenschaftlichen Überklasse

Buchtitel

  • Der ganze Fisch: Rezepte von der Flosse bis zur Kieme Josh Niland | ISBN: 978-3-79138-727-7

Film- & Serientitel

  • Kiemen (Kurzfilm, 2009)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Kieme. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12412541, 7355442, 5320895 & 4423511. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  4. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. kn-online.de, 15.08.2022
  4. tagesspiegel.de, 19.07.2022
  5. shz.de, 19.01.2021
  6. bernerzeitung.ch, 27.11.2020
  7. spiegel.de, 26.07.2020
  8. blickamabend.ch, 18.09.2019
  9. 24heures.ch, 05.05.2017
  10. feedproxy.google.com, 27.08.2014
  11. general-anzeiger-bonn.de, 26.08.2014
  12. feedsportal.com, 13.02.2013
  13. welt.de, 28.11.2013
  14. spiegel.de, 15.10.2012
  15. otz.de, 26.06.2011
  16. zeit.de, 11.08.2011
  17. faz.net, 03.03.2009
  18. mainz-online.de, 21.02.2007
  19. fm4.orf.at, 13.05.2007
  20. sat1.de, 12.03.2006
  21. fr-aktuell.de, 06.07.2005
  22. archiv.tagesspiegel.de, 15.04.2004
  23. archiv.tagesspiegel.de, 31.10.2003
  24. Rhein-Neckar Zeitung, 15.04.2002
  25. Berliner Zeitung 2000
  26. Spektrum der Wissenschaft 1999
  27. BILD 1998
  28. Die Zeit 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995