Galgen

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈɡalɡn̩ ]

Silbentrennung

Galgen (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Von mittelhochdeutsch galge „Galgen“, althochdeutsch galga, galgo „Pfahl, Mast“, germanisch *galgōn „Galgen“, belegt seit dem 8. Jahrhundert

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Galgendie Galgen
Genitivdes Galgensder Galgen
Dativdem Galgenden Galgen
Akkusativden Galgendie Galgen

Anderes Wort für Gal­gen (Synonyme)

Schwenkarm (Mikrofonständer)

Redensarten & Redewendungen

  • jemanden an den Galgen bringen

Beispielsätze

  • Bitte häng doch mal diese Kabel über den Galgen, damit sie aus dem Weg sind!

  • Einem Viehdieb drohte im Wilden Westen der Galgen.

  • In Damaskus wartet auf Tom der Galgen.

  • Auf dem Hauptplatz wird ein Galgen aufgestellt.

  • Von wem stammt noch mal der Grundsatz „Lieber zehn schuldige Verbrecher laufenlassen als einen Unschuldigen an den Galgen bringen“ oder so ähnlich?

  • Der Verbrecher wurde zum Galgen geschickt.

  • Die Hinrichtung erfolgte im Morgengrauen am Galgen.

  • Kauf einen Dieb vom Galgen los und er wird helfen, dich zu hängen.

  • Was hilft es, wenn man einen goldenen Galgen hat, und muss doch daran hängen.

  • Es gibt mehr Diebe als Galgen.

  • Kleine Diebe hängt man an den Galgen, die großen an goldene Ketten.

  • Die Kapitalisten werden uns noch die Galgen verkaufen, mit denen wir uns erhängen!

  • Man kann Prinzipien aufstellen wie Wegweiser, oder wie Galgen.

  • Die Galgen hat man abgeschafft, die Diebe sind geblieben.

  • Sei nicht eigensinnig wie Hans, der sollte an den Galgen und wollte nicht.

  • Ein kleiner Dieb an den Galgen muss, von großen nimmt man eine Pfennigsbuß.

  • Ein neuer Jurist muss einen neuen Galgen haben.

  • Mancher hütet sich vor dem Schwert und kommt an den Galgen.

  • Geld hat manchen an den Galgen gebracht.

  • Ein Dieb ist nirgend besser als am Galgen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Am Galgen an dem Wäscheständer hing ein weißer Sack.

  • Auch die Wölfe selbst konnten am Galgen hängen, so wie der „Werwolf von Ansbach“ 1685.

  • Der Mann vom Fernsehen hat seine Kamera schon abgekabelt, sie ist jetzt nicht mehr mit dem Mikrofon am Galgen verbunden.

  • Die vier Vergewaltiger sterben am Freitag im Morgengrauen am Galgen.

  • Blos nicht das Notizbüchlein vergessen,sonst drot der Galgen.

  • Auch die Polizei wurde verunglimpft mit «Fight cops», «Niemand muss Bulle sein» und Abbildungen von Polizisten, die an einem Galgen hängen.

  • An einer Scheibe waren ein Galgen und das Wort Volksverräter zu sehen.

  • Erste Station im Odenwaldkreis war Beerfelden mit dem Mountainbikepark am Skilift und dem Galgen.

  • Und auf dem Dach des Pavillons ein Galgen.

  • Nun, 94 Jahre nach seinem Tod am Galgen, erhält er ein literarisches Denkmal - von einem Nobelpreisträger.

  • Schluss jetzt, ich will die Schuldigen am Galgen baumeln sehen.

  • Das einzige, was am so genannten Galgen baumeln wird, ist ein winziger Messingring.

  • Am Tag nach der Sache mit dem Galgen haben sie in Gadebusch demonstriert.

  • Fünf drücken dann zeitgleich je einen Knopf, damit keiner weiß, wer die Falltür unterm Galgen geöffnet hat.

  • Der Kerl, der den Galgen hält, wirkt wie bekifft.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Albanisch: karamanjollë (weiblich)
  • Arabisch: مشنقة (maʃnaqa)
  • Bosnisch: vešala
  • Bulgarisch: бесилка (besilka) (weiblich)
  • Dänisch: galge
  • Englisch:
    • gallows
    • gibbet
  • Esperanto:
    • pendumilo
    • pendigilo
    • galgo
  • Färöisch: gálgi (männlich)
  • Finnisch: hirsipuu
  • Französisch:
    • potence (weiblich)
    • gibet (männlich)
  • Galicisch: forca (weiblich)
  • Grönländisch: qimitsisarfik
  • Ido:
    • jibeto
    • patibulo
  • Interlingua: furca
  • Isländisch: gálgi (männlich)
  • Italienisch:
    • forca
    • patibolo (männlich)
  • Katalanisch: forca (weiblich)
  • Kroatisch: vješala
  • Latein:
    • arbor (weiblich)
    • gabalus (männlich)
    • patibulum (sächlich)
  • Lettisch: karātavas
  • Mazedonisch: бесилка (besilka) (weiblich)
  • Neugriechisch:
    • κρεμάλα (kremála) (weiblich)
    • αγχόνη (anchóni) (weiblich)
  • Niederländisch: galg (weiblich)
  • Niedersorbisch: šybjeńca (weiblich)
  • Norwegisch: galge (männlich)
  • Novial: jibet
  • Obersorbisch: šibjeńca (weiblich)
  • Plautdietsch: Gaulj (weiblich)
  • Polnisch: szubienica (weiblich)
  • Portugiesisch: forca (weiblich)
  • Rumänisch:
    • spânzurătoare (weiblich)
    • acastău (sächlich)
  • Russisch: виселица (weiblich)
  • Schwedisch: galge
  • Serbisch: вешала (vešala)
  • Serbokroatisch: вешала (vešala)
  • Slowakisch: šibenica (weiblich)
  • Slowenisch: vislice
  • Spanisch:
    • horca (weiblich)
    • patíbulo (männlich)
  • Tschechisch: šibenice
  • Türkisch: darağacı
  • Ukrainisch: шибениця (weiblich)
  • Ungarisch:
    • bitófa
    • akasztófa
  • Weißrussisch: шыбеніца (weiblich)

Was reimt sich auf Gal­gen?

Anagramme

  • laggen

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Gal­gen be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × G, 1 × A, 1 × E, 1 × L & 1 × N

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × G, 1 × L, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem L mög­lich.

Das Alphagramm von Gal­gen lautet: AEGGLN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Aachen
  3. Leip­zig
  4. Gos­lar
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Anton
  3. Lud­wig
  4. Gus­tav
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Alfa
  3. Lima
  4. Golf
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

Galgen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Gal­gen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

bau­meln:
durch Erhängen getötet werden und am Galgen hängen
Gal­gen­berg:
Erhebung, auf der durch einen Galgen Hinrichtungen stattfanden

Buchtitel

  • Der Galgen von Tyburn Ben Aaronovitch | ISBN: 978-3-42321-668-5
  • Schwert und Galgen Gerhard Ammerer, Christoph Brandhuber | ISBN: 978-3-70250-887-6

Film- & Serientitel

  • Im Schatten des Galgens (Film, 1955)
  • Mr. Horn: Sein Weg zum Galgen (Miniserie, 1979)
  • Tom Jones – Zwischen Bett und Galgen (Film, 1963)
  • Über Galgen wächst kein Gras (Doku, 2005)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Galgen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Galgen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11159605, 11127938, 10247559, 8762215, 8332932, 5313644, 5214201, 3082805, 3076635, 2585731, 2506022, 2246073, 2213415, 2139643, 2132520, 2094651, 1944966 & 1942586. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. nordkurier.de, 18.01.2023
  3. welt.de, 01.10.2022
  4. op-online.de, 30.09.2021
  5. prignitzer.de, 20.03.2020
  6. blick.ch, 09.08.2018
  7. derstandard.at, 10.12.2016
  8. welt.de, 05.11.2015
  9. echo-online.de, 06.09.2014
  10. morgenweb.de, 13.05.2011
  11. fnp.de, 09.11.2010
  12. laut.de, 27.08.2010
  13. gourmet-report.de, 19.01.2008
  14. neues-deutschland.de, 18.05.2008
  15. tagesschau.de, 27.01.2007
  16. berlinerliteraturkritik.de, 29.11.2007
  17. pnp.de, 08.08.2006
  18. welt.de, 28.01.2006
  19. berlinonline.de, 13.01.2005
  20. berlinonline.de, 28.05.2004
  21. fr-aktuell.de, 05.03.2004
  22. sz, 30.08.2001
  23. DIE WELT 2000
  24. Berliner Zeitung 2000
  25. Berliner Zeitung 1999
  26. Welt 1998
  27. Welt 1997
  28. Stuttgarter Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995