Fratze

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈfʁat͡sə ]

Silbentrennung

Einzahl:Fratze
Mehrzahl:Fratzen

Definition bzw. Bedeutung

verzerrtes, hässliches Gesicht

Begriffsursprung

Erster Beleg ist der Plural Fratzen „Possen, albernes Gerede“ bei Luther im 16. Jahrhundert, vermutlich entlehnt von italienisch frasche „Possen“; heutige Bedeutung ab 18. Jahrhundert, entstanden durch Kürzung des Kompositums Fratzengesicht „Possenreißergesicht“

Verkleinerungsform

  • Frätzchen

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Fratzedie Fratzen
Genitivdie Fratzeder Fratzen
Dativder Fratzeden Fratzen
Akkusativdie Fratzedie Fratzen

Anderes Wort für Frat­ze (Synonyme)

Angesicht:
gehoben, auch übertragen: direkte Sichtverbindung zu etwas bzw. Erwartung von etwas Vorsehbarem
veraltend, gehoben: menschliches Gesicht
Antlitz:
als Pars pro Toto (Teil für das Ganze) für Gesamtpersönlichkeit
gehoben: vorderer Teil des Kopfes bei Menschen und Säugetieren
Faxen
Fresse (derb):
Gesicht
Gesicht (Hauptform):
Anblick, Betrachtungsmöglichkeit (einer von mehreren Aspekten einer Person oder eines Gegenstandes)
ein Gesichtsausdruck
Grimasse:
absichtlich verzerrtes Gesicht
Visage (derb):
häufig, aber nicht immer, abwertend: Gesicht eines Menschen oder auch seine Ausstrahlung (Ausdruck)

Beispielsätze

  • Bei Phänomenen wie dem Cybermobbing zeigt das Internet seine hässliche Fratze.

  • Der Junge versuchte seiner kleinen Schwester Angst einzujagen, indem er verschiedene Fratzen zog.

  • Den Spiegel darfst du nicht schelten, wenn er dir eine schiefe Fratze zeigt.

  • Er zieht eine Fratze, in die man hineinschlagen will.

  • Tom macht immer Fratzen in die Kamera.

  • Manche Engelsmiene beim Entleihen verzerrt sich beim Zurückgeben zur dämonischen Fratze.

  • Papa, lass uns gegenseitig Fratzen schneiden und sehen, wer es am längsten aushält, ohne zu lachen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Es ist ein Ort ohne die hässliche Fratze der Wut und der Gier, der Gewalt und des Neids.

  • Nicht alle Facebook-User zeigen allerdings diese hässliche Fratze.

  • Der Führer als riesige Fratze in der Grenzstadt Basel?

  • Das Bild des unbekannten Anrufers zeigt die entstellte Fratze einer Frau.

  • Am Morgen bricht die Sonne rein, die gelbe Fratze, heisskalt im Frühherbst.

  • Die Soziale Marktwirtschaft ist Stück für Stück abgeschafft worden und der Kapitalismus konnte seine hässliche Fratze ungeniert ausleben.

  • Da haben viele das Zerrbild vom Soldaten mit asiatischer Fratze vor Augen, der sich über eine blonde Berlinerin hermacht.

  • Bislang war er nur mit seiner typisch bleich geschminkten Fratze samt grünem Schopf nachgelegt worden.

  • Eine Kerze im Inneren scheint durch das in die Schale geschnitzte Gesicht und lässt die orangene Kugel wie eine fiese Fratze wirken.

  • "Big Government" blies zum Halali auf den Kapitalismus, und Rand entdeckte dahinter die Fratze eines neuen Totalitarismus.

  • Die grinsende Fratze der Wirtin zeugt vom nahenden Wahnsinn und dem einen oder anderen Spitzerl zu viel.

  • Denn die Amerikanerin hat sich so oft unters Messer gelegt, dass sie zur Fratze mutiert ist.

  • Derweil versuchte die zweigesichtige Frau Perchta - mal Fratze, mal Sonne - auf langen Stangen zu balancieren.

  • Nur damit kann die diabolische Fratze Amerikas im Zaum gehalten werden.

  • Hinterlässt eine noch hässlichere Fratze, als die, die du auf der Toilette des Eisschranks gelassen hast.

  • Der Tod ist eine Fratze.

  • Das wollen wir einfach noch mal zitieren - hier heißt es über die RAF-Terroristen: "Man wollte die Fratze des Staates herauslocken.

  • Aber trotzdem nährt die steinerne Fratze die Spekulationen, dass schon der Neandertaler den Kunsttrieb kultivierte.

  • Aber hier nie die Fratze des Versagens.

  • Manch einer schüttet Bier in sich hinein, bis der Gedanke an den Tag eins der Arbeitslosigkeit eine freundliche Fratze zieht.

Häufige Wortkombinationen

  • Fratzen schneiden, ziehen, hässliche Fratze

Wortbildungen

  • Fratzenbuch
  • Fratzengesicht
  • fratzenhaft
  • Teufelsfratze

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Frat­ze?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Frat­ze be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × E, 1 × F, 1 × R, 1 × T & 1 × Z

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × R, 1 × T, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem T mög­lich. Im Plu­ral Frat­zen an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Frat­ze lautet: AEFRTZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Ros­tock
  3. Aachen
  4. Tü­bin­gen
  5. Zwickau
  6. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Richard
  3. Anton
  4. Theo­dor
  5. Zacharias
  6. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Romeo
  3. Alfa
  4. Tango
  5. Zulu
  6. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort Frat­ze (Sin­gu­lar) bzw. 12 Punkte für Frat­zen (Plural).

Fratze

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Frat­ze kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Fratze. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Fratze. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5196620, 5175256, 3282499, 1854545 & 1321925. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
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