Bammel

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈbaml̩ ]

Silbentrennung

Bammel

Definition bzw. Bedeutung

Angst, Furcht

Begriffsursprung

Seit dem 19. Jahrhundert bezeugt; es ist wohl als „Herzklopfen“ zu deuten und somit als Deverbativ zu bammeln „(von etwas Aufgehängtem) hin- und herschwanken“ zu rechnen; das Verb selbst tritt in mehreren Lautvarianten auf (siehe baumeln, pampeln und so weiter); man vermutet, dass es daher lautmalerischen Ursprungs sei; im 17. Jahrhundert ist bammeln im Sinne von „Glockenton“ bezeugt

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Bammel
Genitivdes Bammels
Dativdem Bammel
Akkusativden Bammel

Anderes Wort für Bam­mel (Synonyme)

Angst:
Gefühl der (existentiellen) Furcht oder Sorge, etwa bei einer Bedrohung
Angstgefühl:
Gefühl der Angst
Bange:
landschaftlich: Angst, Furcht, Scheu
Beklemmung:
Gefühl innerlicher Enge
Gefühl möglicher Bedrohung/der Angst
Beklommenheit:
bedrückte, ängstliche Stimmung oder Gefühl
Flattermann (ugs.):
gebratenes Hähnchen
nervöse innere Gefühlsregung
Fracksausen (ugs.):
umgangssprachlich: Angst, Sorge
Furcht:
Emotion angesichts drohender Gefahr
Manschetten (ugs.)
Muffe (ugs.):
Technik: kurzes rohrförmiges Verbindungsstück zum Verbinden von Rohren, Kanälen oder elektrischen Leitungen
Muffensausen (ugs.):
Angst oder sehr großen Respekt
Schiss (ugs.):
umgangssprachlich: Angst
vulgär: ausgeschiedener Kot

Gegenteil von Bam­mel (Antonyme)

Furchtlosigkeit

Beispielsätze

  • Ich habe ein bisschen Bammel davor, diese Rede zu halten.

  • Vor der nächsten Prüfung habe ich einen richtigen Bammel.

  • Vor einer Zuwanderung brauchen wir in der Bundesrepublik wirklich keinen Bammel zu haben. Denn ohne Zuwanderung wird unsere Bevölkerung jedes Jahr ca. 200.000 Personen kleiner.

  • Thomas hat Bammel.

  • Einige Tage vor dem Test hat er ihm einen ordentlichen Bammel eingejagt.

  • Warum habe ich nur immer so einen Bammel, wenn ich zu Vati gehe?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der 27-Jährige hatte mächtig Bammel, riss sich aber vor seiner Traumfrau tapfer zusammen.

  • Ich hatte echt ein bisschen Bammel, als ich am nächsten Tag die Zeitung aufgeschlagen habe.

  • Höhenrain-Coach Feirer hatte vor dem Spiel Bammel, es könne bitter werden gegen den TSV Königsdorf.

  • Der "The X Factor"-Juror hatte vor Erics Geburt ein bisschen Bammel, ob er der Aufgabe gewachsen sein würde.

  • Renate Bammel aus Vorsfelde und Helga Gröne aus Hattorf jedenfalls sind begeistert.

  • "Vor solchen Hundehaltern habe ich echt Bammel", sagt sie, "durch solche Leute kommen Hunde in Verruf".

  • Bessin erzählt vom begrenzten Glück auf Tour, betrauert den Abschied von ihrem Team und bekennt sich zu ihrem Bammel vor der Leere danach.

  • Wie wäre es mit der Überschrift: "Auch in E-Klausuren kann man durchfallen und vorher Bammel haben!"

  • Bammel vor einer Blamage beim Viertligisten will Raffael gar nicht erst aufkommen lassen.

  • Ganz ohne Bammel ging es dann aber doch nicht.

  • Ich gebe zu: Vor diesem Termin hatte ich etwas Bammel.

  • Bammel vor dem, was sie erwartet, hat sie nicht.

  • Aber Bammel hatten Sie keinen?

  • Ich hatte so Bammel, als ich in die Wohnung des Mannes hochgegangen bin.

  • Die hätten natürlich schon einen gewissen Bammel vor Fehlern, sagt Steffen.

  • Wir haben keinen Bammel.

  • Schmidt hat ein wenig Bammel vor seiner Entlassung.

  • Da mein Gefühl für Rhythmus im Zusammenwirken mit Musik sehr stark eingeschränkt ist, war der Bammel davor riesig.

  • Das ist genau das, wovor man in der Welt Bammel hat: dass die Deutschen plötzlich den Schalter umlegen.

  • Seelsorger Otto Bammel hatte zum ersten "Interkulturellen Trommel-Forum" geladen.

Häufige Wortkombinationen

  • einen (großen) Bammel vor jemandem/etwas haben

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

  • Mordsbammel

Übersetzungen

Was reimt sich auf Bam­mel?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Bam­mel be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × M, 1 × A, 1 × B, 1 × E & 1 × L

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × M, 1 × B, 1 × L

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten M mög­lich.

Das Alphagramm von Bam­mel lautet: ABELMM

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Aachen
  3. Mün­chen
  4. Mün­chen
  5. Essen
  6. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Anton
  3. Martha
  4. Martha
  5. Emil
  6. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Alfa
  3. Mike
  4. Mike
  5. Echo
  6. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

Bammel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Bam­mel kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Bammel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Bammel. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8671414, 3283879 & 2788345. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. rp-online.de, 17.08.2023
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  5. loomee-tv.de, 12.08.2020
  6. braunschweiger-zeitung.de, 18.08.2019
  7. schwarzwaelder-bote.de, 27.08.2018
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  9. zeit.de, 20.08.2015
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  11. schwaebische.de, 05.06.2013
  12. baden-online.de, 11.08.2011
  13. pnp.de, 04.01.2009
  14. handelsblatt.com, 26.07.2008
  15. jetzt.sueddeutsche.de, 28.04.2008
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  17. fr-aktuell.de, 10.03.2005
  18. abendblatt.de, 23.03.2005
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  20. spiegel.de, 29.12.2004
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  26. Tagesspiegel 1999
  27. Berliner Zeitung 1998
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  29. Süddeutsche Zeitung 1996