Bakschisch

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈbakʃɪʃ ]

Silbentrennung

Einzahl:Bakschisch
Mehrzahl:Bakschische

Definition bzw. Bedeutung

Zumeist auf den orientalischen Kulturkreis bezogen: (geringe) Geldsumme, die jemandem gegeben wird, zum Beispiel als Almosen bzw. Trinkgeld, oder auch für eine erwiesene Gefälligkeit.

Begriffsursprung

Seit dem 17. Jahrhundert bezeugt; Entlehnung von persisch b=Geschenk (vielleicht über eine andere europäische Sprache)

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Bakschischdie Bakschische
Genitivdes Bakschisch/​Bakschischsder Bakschische
Dativdem Bakschischden Bakschischen
Akkusativdas Bakschischdie Bakschische

Anderes Wort für Bak­schisch (Synonyme)

Almosen:
Entgelt für eine Leistung, das als zu niedrig/ungerecht empfunden wird
kleine materielle Unterstützung für eine bedürftige Person
Bakshish (ugs., persisch)
Bestechungsgeld:
finanzielle Zuwendung mit der Absicht, deren Empfänger zu rechtswidrigem Handeln zu bewegen, um daraus einen unlauteren Vorteil zu erlangen
Bestechungszahlung(en)
Fakelaki (griechisch):
Form der Korruption, bei der jemand als Bestechung einen Geldumschlag erhält
Schmier:
Luxemburg: Belegtes Brot
Österreich: Bestechungsgeld
Schmierage
Schmiergeld:
Geld, mit dem jemand bestochen wird
Trinkgeld:
kleinerer Geldbetrag, der freiwillig für eine erbrachte (Dienst)leistung gezahlt wird; meist zusätzlich zur vereinbarten Entlohnung; üblich in der Gastronomie (Kellner, Zimmerservice), bei Taxifahrern, Friseuren und teilweise bei Lieferanten

Beispielsätze (Medien)

  • Die nächste Instanz sprach ihn frei doch die Polizei hält ihn fest weil sie immer noch auf Bakschisch wartet.

  • Das Wort Bakschisch stammt aus dem Persischen und bedeutet Geschenk.

  • Es sei ja noch normal, wenn kleine unterbezahlte Angestellte "Bakschisch" nehmen.

  • Ob du ein Telefon beantragen willst, einen Behördenstempel brauchst, Schmiergelder, Trinkgeld, ohne Bakschisch läuft gar nichts.

Häufige Wortkombinationen

  • ein Bakschisch erhalten, jemandem Bakschisch geben, um ein Bakschisch bitten, jemandem Bakschisch zustecken

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Englisch:
    • baksheesh
    • backsheesh
    • bukshish
  • Esperanto: bakŝiŝo
  • Französisch: bakchich (männlich)
  • Italienisch:
    • tangente (weiblich)
    • bustarella (weiblich)
    • mazzetta (weiblich)
  • Katalanisch: suborn (männlich)
  • Kroatisch: bakšiš (männlich)
  • Niederländisch:
    • steekpenning (männlich)
    • smeergeld (sächlich)
  • Niedersorbisch: bakšiš (männlich)
  • Obersorbisch: bakšiš (männlich)
  • Polnisch:
    • bakszysz (männlich)
    • bakczysz (männlich)
  • Portugiesisch: propina (weiblich)
  • Serbisch:
    • напојница (napojnica) (weiblich)
    • бакшиш (bakšiš) (männlich)
  • Serbokroatisch:
    • напојница (napojnica) (weiblich)
    • бакшиш (bakšiš) (männlich)
  • Spanisch:
    • mordida (weiblich)
    • coima (weiblich)

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Bak­schisch be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × C, 2 × H, 2 × S, 1 × A, 1 × B, 1 × I & 1 × K

  • Vokale: 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × C, 2 × H, 2 × S, 1 × B, 1 × K

Eine Worttrennung ist nach dem K mög­lich. Im Plu­ral Bak­schi­sche zu­dem nach dem I.

Das Alphagramm von Bak­schisch lautet: ABCCHHIKSS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Aachen
  3. Köln
  4. Salz­wedel
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Ingel­heim
  8. Salz­wedel
  9. Chem­nitz
  10. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Anton
  3. Kauf­mann
  4. Samuel
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Ida
  8. Samuel
  9. Cäsar
  10. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Alfa
  3. Kilo
  4. Sierra
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. India
  8. Sierra
  9. Char­lie
  10. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 23 Punkte für das Wort Bak­schisch (Sin­gu­lar) bzw. 24 Punkte für Bak­schi­sche (Plural).

Bakschisch

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Bak­schisch kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Bakschisch. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Bakschisch. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7
  3. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, DNB 982603452
  4. focus.de, 19.10.2011
  5. sueddeutsche.de, 25.01.2007
  6. welt.de, 26.08.2002
  7. TAZ 1997