Ausgelassenheit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯sɡəˌlasn̩haɪ̯t ]

Silbentrennung

Einzahl:Ausgelassenheit
Mehrzahl:Ausgelassenheiten

Definition bzw. Bedeutung

Plural selten: unbekümmerte Fröhlichkeit

Begriffsursprung

Ableitung des Substantivs vom Adjektiv ausgelassen durch das Derivatem (Ableitungsmorphem) -heit; dieses wiederum ist eine Derivation (Ableitung) des Verbs auslassen durch Konversion.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Ausgelassenheitdie Ausgelassenheiten
Genitivdie Ausgelassenheitder Ausgelassenheiten
Dativder Ausgelassenheitden Ausgelassenheiten
Akkusativdie Ausgelassenheitdie Ausgelassenheiten

Anderes Wort für Aus­ge­las­sen­heit (Synonyme)

Euthymie (geh., bildungssprachlich, griechisch)
Fröhlichkeit:
Zustand, Stimmung einer Person oder Gruppe voller erkennbarer Freude
Heiterkeit:
frohe, heitere, aufgelockerte Stimmung
Hilarität (geh., bildungssprachlich, lat.)
Munterkeit:
Eigenschaft/Verhalten, munter zu sein
Übermut:
ausgelassene Fröhlichkeit, lebhafte Stimmung
Überheblichkeit, Stolz im Bewusstsein der eigenen Stärke, Vorrechte und Ansprüche
Überschwänglichkeit:
Handlung, die überzogene Begeisterung ausdrückt
überdeutliches Zurschaustellen von Freude und Begeisterung
Überschwall
Überschwang:
übertriebene Menge
übertriebener Gefühlsausbruch, übertriebene Begeisterung
buntes Treiben (ugs.)
Hallo (ugs.):
lautes Rufen; fröhliches, lautes Durcheinander
Jubel, Trubel, Heiterkeit
Klamauk:
umgangssprachlich: Lärm, Unsinn
Remmidemmi (ugs.):
ausgelassenes, oft auch fröhliches und lautstarkes Treiben
Trubel:
geschäftiges Treiben, aufgeregtes Durcheinander

Beispielsätze

In großer Ausgelassenheit feierten sie das Ende der Prüfungen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Eigentlich sind die Karnevalsumzüge ein Ort der Freude und Ausgelassenheit.

  • Gerne hätten wir Fasching gefeiert: mit Umzügen, mit geschmückten Wagen, mit Ausgelassenheit.

  • Auch wenn sie die Sehnsucht nach Normalität und Ausgelassenheit verstehe, so sei jetzt die Zeit für größte Konsequenz bei Regelbrüchen.

  • Bei aller Ausgelassenheit sollte sich jeder auch vor Konflikten und Belästigung schützen.

  • Den folgenden ersten Segen "Urbi et Orbi" beantworteten die Besucher dagegen wieder mit der Ausgelassenheit eines Willkommensgrußes.

  • Heiter­keit, Witz und Ausge­las­sen­heit herr­schen in diesen Tagen vor allem beim Stra­ßen­kar­neval und den Umzügen vor.

  • Sicherlich eines der ungewöhnlichsten Weihnachtsalben des Jahres, bei dem man trotz aller Ausgelassenheit auch mal weinen darf.

  • Es ist die Ausgelassenheit von Iranern, die nämlich auch ausgelassen sein können.

  • Der Feier-Kapitän ist aber nicht nur Spiritus Rector der Ausgelassenheiten, er ist auch erstes Opfer.

  • Dabei gab es für die 14 Angeklagten eigentlich wenig Grund zur Ausgelassenheit.

  • Das Vergnügen, die Ausgelassenheit und Lebensfreude wird sublimiert und bricht sich höchstens als fingerfertiges Trommelfeuer Bahn.

  • Der Ausgelassenheit tat das keinen Abbruch.

  • In der Fan-Gemeinde herrschte zu diesem Zeitpunkt bereits große Ausgelassenheit.

  • Neben der Bigotterie, die in plumpe Ausgelassenheit umkippen kann, will die Regie also dem Nationalismus eins auswischen.

  • Aus der nächtlichen Finsternis schält sich die Ausgelassenheit einer grell-bunten DiscoSzene.

  • Deren Fest ist von routinierter Ausgelassenheit, in ihre Gesichter hat sich längst Langeweile eingegraben.

  • Die einzige legitime Form der Ausgelassenheit war im Überschwänglichen die öffentlich zur Schau gestellte Beschränkung.

  • Die Zeitungen des Landes würdigten den Triumph in mediterraner Ausgelassenheit.

  • Ganz so, als ob die nur zwei Punkte und zwei Tore aus den ersten sechs Spielen der Saison ein Grund zu lustiger Ausgelassenheit seien.

  • Zug und Partygäste treiben den Grad der Ausgelassenheit gegenseitig in die Höhe.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das fünfsilbige Substantiv Aus­ge­las­sen­heit be­steht aus 15 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 3 × S, 2 × A, 1 × G, 1 × H, 1 × I, 1 × L, 1 × N, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 3 × E, 2 × A, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 3 × S, 1 × G, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten S, ers­ten E, zwei­ten S und N mög­lich. Im Plu­ral Aus­ge­las­sen­hei­ten zu­dem nach dem I.

Das Alphagramm von Aus­ge­las­sen­heit lautet: AAEEEGHILNSSSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Gos­lar
  5. Essen
  6. Leip­zig
  7. Aachen
  8. Salz­wedel
  9. Salz­wedel
  10. Essen
  11. Nürn­berg
  12. Ham­burg
  13. Essen
  14. Ingel­heim
  15. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Gus­tav
  5. Emil
  6. Lud­wig
  7. Anton
  8. Samuel
  9. Samuel
  10. Emil
  11. Nord­pol
  12. Hein­reich
  13. Emil
  14. Ida
  15. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Golf
  5. Echo
  6. Lima
  7. Alfa
  8. Sierra
  9. Sierra
  10. Echo
  11. Novem­ber
  12. Hotel
  13. Echo
  14. India
  15. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄ ▄ ▄ ▄
  11. ▄ ▄
  12. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort Aus­ge­las­sen­heit (Sin­gu­lar) bzw. 20 Punkte für Aus­ge­las­sen­hei­ten (Plural).

Ausgelassenheit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Aus­ge­las­sen­heit kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Toll­heit:
Ausgelassenheit und Übermut
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Ausgelassenheit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Ausgelassenheit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. kn-online.de, 20.02.2023
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  24. TAZ 1997
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  28. Stuttgarter Zeitung 1995