Atavismus

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ataˈvɪsmʊs ]

Silbentrennung

Einzahl:Atavismus
Mehrzahl:Atavismen

Definition bzw. Bedeutung

  • Ein unvermittelt wieder auftretendes, entwicklungsgeschichtlich als überholt geltendes Merkmal (anatomisch oder verhaltensbiologisch), das sonst nur bei Vorfahren bekannt war.

  • eine Auffassung oder ein Verhalten, das einem veralteten Weltbild entspricht

Begriffsursprung

Zu lateinisch atavus „Urahn“

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Atavismusdie Atavismen
Genitivdes Atavismusder Atavismen
Dativdem Atavismusden Atavismen
Akkusativden Atavismusdie Atavismen

Anderes Wort für Ata­vis­mus (Synonyme)

Entwicklungsrückschlag
Rückfall in ein primitiveres Stadium
Rückschlag (veraltet):
ein (meist entmutigendes) Ereignis, das einen von seinem Ziel entfernt
Kursrückgang an der Börse

Beispielsätze

Philosophieren ist insofern eine Art von Atavismus höchsten Ranges.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Liebe ist ein Atavismus: Sie ist ein Überbleibsel aus einer Zeit, als der Mensch noch nicht Herr über seine Vernunft war.

  • Selten wird der Text didaktisch, es sind vielleicht Atavismen: „Sport ist Mord.

  • Genetiker Mundlos sieht bei den Geschwistern einen Atavismus.

  • Sommers "moderner Sozialkontrakt" ist in Wahrheit ein Atavismus.

  • Die Blutrache der Albaner ist ein Atavismus.

  • Auch gezieltere Maßnahmen wie magische Formeln, Mausefallen oder DDT lassen den Atavismus unversehrt.

Übersetzungen

Was reimt sich auf Ata­vis­mus?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ata­vis­mus be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × S, 1 × I, 1 × M, 1 × T, 1 × U & 1 × V

  • Vokale: 2 × A, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × S, 1 × M, 1 × T, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem zwei­ten A und ers­ten S mög­lich. Im Plu­ral Ata­vis­men nach dem ers­ten A und S.

Das Alphagramm von Ata­vis­mus lautet: AAIMSSTUV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Tü­bin­gen
  3. Aachen
  4. Völk­lingen
  5. Ingel­heim
  6. Salz­wedel
  7. Mün­chen
  8. Unna
  9. Salz­wedel

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Theo­dor
  3. Anton
  4. Vik­tor
  5. Ida
  6. Samuel
  7. Martha
  8. Ulrich
  9. Samuel

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Tango
  3. Alfa
  4. Vic­tor
  5. India
  6. Sierra
  7. Mike
  8. Uni­form
  9. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort Ata­vis­mus (Sin­gu­lar) bzw. für Ata­vis­men (Plural).

Atavismus

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ata­vis­mus kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Atavismus. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Atavismus. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7774132. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, DNB 982603452
  2. blickamabend.ch, 15.04.2017
  3. taz.de, 29.11.2017
  4. spiegel.de, 09.03.2006
  5. welt.de, 30.05.2002
  6. Junge Freiheit 1999
  7. TAZ 1997