zurechtmachen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ t͡suˈʁɛçtˌmaxn̩ ]

Silbentrennung

zurechtmachen

Definition bzw. Bedeutung

  • für einen bestimmten Zweck oder den baldigen Gebrauch vorbereiten/fertigstellen

  • sich passend für einen bestimmten Zweck kleiden

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb machen mit dem Derivatem zurecht-.

Konjugation

  • Präsens: mache zurecht, du machst zurecht, er/sie/es macht zurecht
  • Präteritum: ich mach­te zu­recht
  • Konjunktiv II: ich mach­te zu­recht
  • Imperativ: mach zurecht! / mache zurecht! (Einzahl), macht zurecht! (Mehrzahl)
  • Partizip II: zu­recht­ge­macht
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für zu­recht­ma­chen (Synonyme)

ausbessern:
eine beschädigte Stelle beseitigen, meist wenn der Schaden nicht sehr groß ist und die Funktion nicht vollkommen verloren ist
flicken:
zerrissenen Stoff mit einem anderen Stück Stoff ausbessern
flickschustern (ugs.):
unprofessionell, ohne angemessene Sorgfalt und Planung vorgehen, was zu einem schlechten Ergebnis führt
(wieder) herrichten:
in einen ansehnlichen oder zumindest verwendbaren Zustand versetzen
kitten:
auch übertragen (meist in Bezug auf Ehen) benutzt: etwas mithilfe von Kitt zusammenkleben
etwas mithilfe von Kitt an etwas anderem anbringen, befestigen
nachbessern:
(vor dem Abschluss) überarbeiten, damit das Ergebnis/Angebot attraktiver/passender wird
erneut bearbeiten (weil zum Beispiel ein Mangel oder Fehler aufgetreten ist), um die Qualität zu erhöhen
notdürftig reparieren
schustern (ugs.):
als (ausgebildeter) Handwerker Schuhe herstellen und reparieren
etwas auf unprofessionelle Art bauen, einrichten oder reparieren bis hin zu: pfuschen
zusammenbasteln:
(aus eigentlich nicht für diesen Zweck vorgesehenen Materialien) eher schnell und unkompliziert etwas herstellen
(sich) anmalen (ugs., abwertend):
etwas auf eine (senkrechte) Fläche zeichnen
Farbe auf einen Gegenstand auftragen
(sich) aufbrezeln (ugs.):
sich oder jemand/etwas attraktiv, vielleicht auch übertrieben, herrichten
(sich) aufdonnern (ugs.):
etwas herrichten, damit es einen ins Auge fallenden Eindruck macht
sich übertrieben fein kleiden, oftmals mit schlechtem Geschmack, stark geschminkt und überladen mit Accessoires
(sich) auftakeln (ugs.):
bei farbentragenden studentischen Korporationen: die Teile des Couleurs anlegen
die Segel setzen, mit Takelwerk ausstatten
(sich) erfrischen (ugs.):
neue Stärke geben, (mit etwas, durch etwas) Frische verleihen
sich mit etwas stärken, sich an etwas gütlich tun
Kriegsbemalung auflegen (ugs., scherzhaft-ironisch)
Make-up auflegen
(sich) schminken:
Haut, Gesicht oder Augen mit Hilfe von Schminke farblich gestalten
Toilette machen (geh.)
(sich) auftussen (ugs.)
(sich) fein machen
(sich) hochstylen (ugs.)
(sich) in Schale schmeißen (ugs.)
(sich) in Schale werfen (ugs.)
(sich) in Staat werfen
(sich) piekfein anziehen (ugs.)
(sich) piekfein machen (ugs.)
(sich) schick anziehen
(sich) schick machen
(sich) schön machen
(sich) stadtfein anziehen
(sich) aufhübschen:
verschönern, optisch verbessern, hübscher machen
(sich) ausstaffieren:
jemanden oder sich mit schmückenden Details kleiden/verkleiden
mit dem versehen, was in einer gewissen Situation notwendig und angemessen erscheint
(sich) herausputzen
(sich) stylen (ugs.):
sich schick machen; sich schön anziehen und schön machen

Sinnverwandte Wörter

bereitlegen
fer­tig­ma­chen:
etwas fertigmachen: in einen fertigen Zustand bringen
jemanden fertigmachen: absichtlich stark physisch verletzen
her­stel­len:
einen Gegenstand (gewerbsmäßig) anfertigen
erreichen, dass etwas zustande kommt
vor­be­rei­ten:
etwas, jemanden oder sich selbst einer Voraussicht oder Zukunftserwartung anpassen; so ändern, dass es sich bei den erwarteten Ereignissen positiv auswirkt
zu­sam­men­rich­ten:
(etwas) in eine Position bringen, die als Vorbereitung zu einer Arbeit/Verwendung geeignet ist
(jemanden/sich) für einen bestimmten Zweck passend kleiden, frisieren, schminken oder Ähnliches

Beispielsätze

  • Oh, du hast dich aber heute hübsch zurechtgemacht, wo soll es denn hingehen?

  • Soll ich dir eine Butterstulle zurechtmachen?

  • Das Bett war perfekt zurechtgemacht.

  • Das Hausmädchen hat das Zimmer noch nicht zurechtgemacht.

  • Ich muss meine Haare zurechtmachen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auch der Herzog von York soll wohl so zurechtgemacht fotografiert worden sein.

  • Heidi Klum, wie man sie kennt: Perfekt zurechtgemacht für den roten Teppich.

  • Ich war nicht zurechtgemacht wie ich es jetzt bin.

  • Diese habe zunächst eingewilligt und sich zurechtgemacht, heisst es im Protokoll.

  • Welt Online: Und Ihre Freunde ließen sich von Ihnen zurechtmachen?

  • Madeleine Wiltzsch (Mitte) aus Schönbrunn wird von Katleen Weber (l.) und Pamela Reinsch für ein Vorstellungsgespräch zurechtgemacht.

  • Dann stiegen sie aus - fein zurechtgemacht für ihren allerletzten Auftritt in Finnland.

  • Besonders beeindruckend und oft geradezu filmreif zurechtgemacht haben sich die Spieler, die Fantasiewesen verkörpern.

  • Viele Autos, die zum Verkauf stehen, wurden nicht restauriert, sondern notdürftig zurechtgemacht.

  • Die akkurate Baumallee, die ordentlich geschnittenen Grasnarben und Beete im Ort sehen zurechtgemacht aus.

  • Sie trägt lange, blond gefärbte Haare und rosa Lippenstift, nicht viele der Frauen auf den Fotos sind so zurechtgemacht.

  • Mittlerweile ist Milka zurechtgemacht.

  • So schön zurechtgemacht, so aufgemotzt.

  • Dazu mußten sie sich "sudetendeutsch zurechtmachen" und zogen in Kleidern und unter Kopftüchern los.

  • Überladen von Schuldgefühlen beobachtet James die kieselkühle Anne: "Sie hatte sich nicht für ihn so zurechtgemacht.

Häufige Wortkombinationen

  • ein Bett zurechtmachen, einen Imbiss zurechtmachen, ein Zimmer zurechtmachen
  • hübsch zurechtmachen, sich für den Empfang/Abend zurechtmachen, sich zum Abendessen zurechtmachen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf zu­recht­ma­chen?

Wortaufbau

Das viersilbige Verb zu­recht­ma­chen be­steht aus 13 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × C, 2 × E, 2 × H, 1 × A, 1 × M, 1 × N, 1 × R, 1 × T, 1 × U & 1 × Z

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × C, 2 × H, 1 × M, 1 × N, 1 × R, 1 × T, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem U, T und A mög­lich.

Das Alphagramm von zu­recht­ma­chen lautet: ACCEEHHMNRTUZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Zwickau
  2. Unna
  3. Ros­tock
  4. Essen
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Tü­bin­gen
  8. Mün­chen
  9. Aachen
  10. Chem­nitz
  11. Ham­burg
  12. Essen
  13. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Zacharias
  2. Ulrich
  3. Richard
  4. Emil
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Theo­dor
  8. Martha
  9. Anton
  10. Cäsar
  11. Hein­reich
  12. Emil
  13. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Zulu
  2. Uni­form
  3. Romeo
  4. Echo
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Tango
  8. Mike
  9. Alfa
  10. Char­lie
  11. Hotel
  12. Echo
  13. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄▄▄▄
  9. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄ ▄ ▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 25 Punkte für das Wort.

zurechtmachen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort zu­recht­ma­chen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

auf­mot­zen:
aufdonnern, tunen, etwas übertrieben zurechtmachen, herrichten oder aufrüsten
auf­pop­pen:
etwas bunt gestalten, poppig zurechtmachen, beispielsweise wie Popkunst, Popmusik
fer­tig­ma­chen:
umgangssprachlich, sich zurechtmachen für gesellschaftlichen Kontakt oder ausrüsten für eine bestimmte Tätigkeit
ge­leckt:
in sauberer Manier zurechtgemacht (häufig auch ironisch gemeint)
over­styled:
für einen bestimmten Anlass zu festlich und/oder zu auffällig zurechtgemacht
schnie­geln:
leicht abwertend: sich fein zurechtmachen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: zurechtmachen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: zurechtmachen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7010952, 2351977 & 373580. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. promiflash.de, 14.05.2023
  2. merkur.de, 25.08.2019
  3. tagesspiegel.de, 04.04.2018
  4. tagesanzeiger.ch, 03.04.2012
  5. welt.de, 01.04.2011
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  8. wlz-fz.de, 12.08.2007
  9. welt.de, 20.06.2005
  10. welt.de, 13.10.2004
  11. berlinonline.de, 01.10.2003
  12. sz, 19.09.2001
  13. Berliner Zeitung 1999
  14. Berliner Zeitung 1998
  15. Rheinischer Merkur 1997