wegschicken

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈvɛkˌʃɪkn̩ ]

Silbentrennung

wegschicken

Definition bzw. Bedeutung

  • eine Sache/Information (zum Beispiel per Post/Kurier/E-Mail) auf den Weg bringen

  • jemanden auffordern, fortzugehen; jemanden nicht sehen und sprechen wollen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb schicken mit dem Adverb weg.

Konjugation

  • Präsens: schicke weg, du schickst weg, er/sie/es schickt weg
  • Präteritum: ich schick­te weg
  • Konjunktiv II: ich schick­te weg
  • Imperativ: schick weg! / schicke weg! (Einzahl), schickt weg! (Mehrzahl)
  • Partizip II: weg­ge­schickt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für weg­schi­cken (Synonyme)

(eine) Absage erteilen
(einen) abschlägigen Bescheid erteilen (Amtsdeutsch, veraltend)
(etwas) abschlägig bescheiden (Amtsdeutsch)
(jemandem) die kalte Schulter zeigen (ugs., fig.)
(jemandem) die Tür vor der Nase zuschlagen
(jemandem) die Tür weisen (geh.)
(jemandem) zeigen, wo die Tür ist
(jemanden) an die frische Luft befördern (ugs.)
(man) beschied ihn kühl, dass (geh., distanzsprachlich, floskelhaft)
abblitzen lassen (ugs.)
ablehnen:
zu etwas nein sagen; etwas zurückweisen oder missbilligen
(jemanden) abweisen:
eine Bitte, eine Anfrage ablehnen; einer Bitte oder Anfrage nicht nachkommen
einen Besucher nicht empfangen; jemanden wieder fortschicken
auflaufen lassen (ugs.)
bounce(n) (ugs., jugendsprachlich)
des Saales verweisen (geh.)
einen Korb geben (ugs., fig.)
fortschicken:
eine Sache versenden
jemanden nicht empfangen, ihn auffordern wegzugehen
hinausbefördern (ugs.)
hinausexpedieren (sehr selten) (geh., bildungssprachlich)
(jemanden) hinauskomplimentieren (geh.)
hinausschicken:
dafür sorgen, dass etwas von einem bestimmten Ort, Raum (hier drinnen) an einen anderen Ort, in einen anderen Raum, ins Freie (dort draußen) befördert wird (in Richtung vom Sprecher weg)
jemanden anweisen, einen bestimmten Ort, Raum (hier drinnen) zu verlassen und an einen anderen Ort, in einen anderen Raum, ins Freie (dort draußen) zu gehen (in Richtung vom Sprecher weg)
hinauswerfen:
etwas nach draußen werfen
jemanden aus einem Raum werfen
in die Wüste schicken (ugs., fig.)
(jemandem) eine Abfuhr erteilen
kalt auflaufen lassen (ugs.)
nach Hause schicken
nicht eingehen auf
rausschicken (ugs.):
dafür sorgen, dass etwas von einem bestimmten Ort, Raum (dort drinnen) an einen anderen Ort, in einen anderen Raum, ins Freie (hier draußen) befördert wird (in Richtung zum Sprecher her)
dafür sorgen, dass etwas von einem bestimmten Ort, Raum (hier drinnen) an einen anderen Ort, in einen anderen Raum, ins Freie (dort draußen) befördert wird (in Richtung vom Sprecher weg)
rausschmeißen (derb):
einen Text aus etwas (beispielsweise einem Buch, Report, Gesetz) entfernen
jemanden (aus einer Arbeitsstelle) entlassen
rauswerfen (ugs.)
repellieren (geh.)
verschmähen:
etwas nicht für wert genug erachten und deshalb nicht haben wollen
vom Hausrecht Gebrauch machen (geh., juristisch, verhüllend)
von der Bettkante stoßen (ugs.)
vor die Tür setzen (ugs.)
wegweisen
zum Gehen auffordern
zur Hölle schicken (ugs.)
zurückstoßen:
ein Stück nach hinten fahren, zurücksetzen
jemanden oder etwas durch einen Stoß/Stöße wieder an eine bestimmte Stelle bewegen
(jemanden) zurückweisen (Hauptform):
auf etwas hinten Befindliches deuten
deutlich zeigen, dass man etwas nicht erfüllen, annehmen oder beantworten will

Sinnverwandte Wörter

abblitzen lassen
ab­schi­cken:
etwas auf den Weg zu einem Empfänger bringen
jemanden auffordern, zur Erfüllung eines Auftrages irgendwohin zu gehen
auf­ge­ben:
auch intransitiv: etwas Sinnloses beenden, aufhören, einstellen; etwas beenden, obwohl der Sinn im Weitermachen besteht
etwas bei jemandem aufgeben: jemandem etwas zur Beförderung oder Bearbeitung übergeben
fort­ja­gen:
mit Vehemenz dazu bringen, einen Ort zu verlassen
sich (auf/in einem Fahrzeug) mit hoher Geschwindigkeit von einem Ort entfernen
los­schi­cken:
eine Sache/Information an einen Empfänger senden
jemanden auffordern, an einen anderen Ort zu gehen (um etwas zu tun)
ver­ja­gen:
jemanden gewaltsam vertreiben, verscheuchen
ver­sen­den:
Nachrichten oder Gegenstände in einen Beförderungsauftrag geben
weg­ja­gen:
ein Lebewesen von dem Ort vertreiben, an dem es sich aufhält

Gegenteil von weg­schi­cken (Antonyme)

an­neh­men:
eine Vermutung anstellen
einen Ball, der einem zugepasst wurde, unter Kontrolle bringen
ein­la­den:
etwas in ein Fahrzeug schaffen
für jemanden die Kosten einer gemeinsamen Unternehmung tragen, zum Beispiel die Rechnung für ein Essen bezahlen
her­ho­len:
finden, sich ausdenken
jemanden oder etwas von woanders hierher, an diesen Ort bringen/führen (holen)
hin­schi­cken:
eine Sache/Information an einen Empfänger senden
jemanden auffordern, an einen anderen Ort zu gehen (um etwas zu tun)

Beispielsätze

  • Das Paket wurde bereits gestern weggeschickt.

  • Ja, sie war hier, aber ich habe sie wieder weggeschickt.

  • Tante Emilie wird ihn wegschicken und nie wieder mit ihm sprechen.

  • Ich habe den Brief schon gestern weggeschickt.

  • Wer hat Tom weggeschickt?

  • Ich habe Tom weggeschickt.

  • Er hat mich nicht weggeschickt.

  • Ich wurde weggeschickt.

  • Sie haben mich weggeschickt.

  • Kannst du die für mich wegschicken?

  • Wir wurden ohne jegliche Erklärung weggeschickt.

  • Wir sollten eigentlich alle wegschicken.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aktivisten „höflich weggeschickt“: Polizei und Bezirksamt Pankow stoppten bereits Ende September hungrige Klima-Kämpfer.

  • Daraufhin wurde Brundle - laut dem „Mirror“ - von zwei Sicherheitsleuten weggeschickt.

  • Ein Leserreporter: «Die Polizei hat die Leute vom Perron weggeschickt.

  • Am Tattag - dem 6. Februar 2019 - habe ihn der Sozialamtsleiter zum wiederholten Male weggeschickt.

  • Doch die Frauenhäuser im Land sind überlastet und müssen Frauen und ihre Kinder wegschicken.

  • Als in Heidering ein Mitarbeiter der „Sicherheit“ die Zelle eines Clanmitglieds kontrollieren wollte, habe der ihn einfach weggeschickt.

  • Bereits am Mittwochabend musste er die Gäste wegschicken.

  • Es wollten so viele gemeinsam mit der US-Botschaft sich die Wahlen anschauen, dass einige weggeschickt wurden.

  • Gehen diese Verbesserungen aber nicht auf Kosten jener Asylwerber, die aus Platzmangel weggeschickt werden?

  • Die Security-Gruppe aus Deutschland, sagt Pirpamer, habe sogar das ZDF weggeschickt, als es zu nahe am Platz filmen wollte.

  • Die Gäste, die schon etwas auf dem Tablett hatten, konnten in Ruhe fertig essen, alle anderen wurden weggeschickt.

  • Wir hatten genau zwei Optionen - die ganze Mannschaft kann ich leider nicht wegschicken.

  • Allerdings stellte er klar: "Wir werden in Eilfällen natürlich niemanden wegschicken."

  • Spieler werden für wenige Tage verpflichtet, an Rivalen ausgeliehen oder nach einem Einsatz wieder weggeschickt.

  • Auf der anderen Seite wird mal eben ein Stadtmuseum versemmelt, Stifter weggeschickt und so.

Häufige Wortkombinationen

  • eine Nachricht, einen Brief, eine E-Mail, ein Fax, ein Paket, ein Päckchen, Geld, ein Buch wegschicken
  • wieder wegschicken, sofort wegschicken, gleich wegschicken

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb weg­schi­cken be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × C, 2 × E, 1 × G, 1 × H, 1 × I, 1 × K, 1 × N, 1 × S & 1 × W

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × K, 1 × N, 1 × S, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem G und I mög­lich.

Das Alphagramm von weg­schi­cken lautet: CCEEGHIKNSW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Essen
  3. Gos­lar
  4. Salz­wedel
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Ingel­heim
  8. Chem­nitz
  9. Köln
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Emil
  3. Gus­tav
  4. Samuel
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Ida
  8. Cäsar
  9. Kauf­mann
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. Echo
  3. Golf
  4. Sierra
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. India
  8. Char­lie
  9. Kilo
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 24 Punkte für das Wort.

wegschicken

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort weg­schi­cken kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­spei­sen:
jemanden mit deutlich weniger wieder wegschicken, als dieser sich erwartet/gewünscht hat
ex­pe­die­ren:
abwertend: jemanden wegschicken, rauswerfen, entlassen; etwas ausrangieren, aussortieren
he­r­aus­stel­len:
jemand oder etwas wegschicken
ver­fü­gen:
über ein Guthaben, einen Geldbetrag: Buchgeld wegschicken, Geld ausgeben
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: wegschicken. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: wegschicken. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11732171, 10264924, 7441645, 7441617, 5431466, 4880958, 4880957, 2837269, 2804568 & 1897986. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
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  26. Welt 1997
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Stuttgarter Zeitung 1995