wegschieben

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈvɛkˌʃiːbn̩ ]

Silbentrennung

wegschieben

Definition bzw. Bedeutung

  • etwas oder jemanden greifen/anfassen und von seinem Aufenthaltsort wegdrücken/abrücken

  • für nicht so wichtig halten und ausblenden

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb schieben mit dem Adverb weg.

Konjugation

  • Präsens: schiebe weg, du schiebst weg, er/sie/es schiebt weg
  • Präteritum: ich schob weg
  • Konjunktiv II: ich schöbe weg
  • Imperativ: schieb weg! / schiebe weg! (Einzahl), schiebt weg! (Mehrzahl)
  • Partizip II: weg­ge­scho­ben
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für weg­schie­ben (Synonyme)

(einer Sache) einen anderen Platz geben
(etwas) an einen anderen Platz stellen
(etwas) anders stellen (ugs.)
abdrängen:
jemanden gewaltsam dazu bringen, etwas herauszugeben
jemanden oder etwas von einem Ort oder einer Richtung drängen
auf das Abstellgleis schieben (ugs., fig.)
(etwas) umsetzen:
an einen anderen Platz bringen
etwas ausführen, realisieren
(etwas) umstellen (Hauptform):
um etwas herumstellen, einkreisen
verdrängen:
etwas aus seinem Bewusstsein ausschließen
jemanden oder etwas von seiner Stelle drängen oder schieben; den Platz von etwas einnehmen
(etwas an einen anderen Platz) verfrachten (ugs.):
einen Menschen bewegen, ihm helfen, von einem Ort an einen anderen zu gelangen
etwas Größeres (eine Fracht) von einem Ort an einen anderen bringen
(etwas) verrücken:
schiebend bewegen
(etwas an einen anderen Platz) verschieben:
etwas über den Boden schiebend von einem an einen anderen Ort bewegen
etwas zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden lassen
(etwas) versetzen:
eine Klassenarbeit mit einer schlechten Note abschließen
eine Person von einer Stelle in eine andere beordern
(etwas) verstellen:
die Einstellungen an einer Anlage verändern
durch andere Objekte unzugänglich machen bzw. verstecken

Sinnverwandte Wörter

aus­blen­den:
an jemanden oder etwas, beispielsweise Fakten, die Realität, bewusst keinen Gedanken verschwenden, etwas wegdenken, etwas willentlich aus seinen Gedanken streichen
eine Übertragung im Radio oder Fernsehen beenden durch Verringern des Tons / Bildes
aus­gren­zen:
etwas ausschließen, etwas nicht annehmen
bei­sei­te­schie­ben:
etwas verdrängen, etwas ignorieren
fortschieben
ig­no­rie­ren:
absichtlich nicht beachten, etwas keine Aufmerksamkeit schenken
ver­nach­läs­si­gen:
sich nicht ausreichend um jemanden oder etwas kümmern
sich nicht weiter um etwas kümmern, etwas mit nur wenig Sorgfalt ausführen
weg­brin­gen:
eine Person an einen anderen Ort führen
eine Sache an einen anderen Ort bewegen
weg­drän­gen:
(mit Körpereinsatz) von seinem Platz vertreiben
das starke Gefühl haben, weg zu wollen
weg­drü­cken:
etwas durch Tastendruck, Mausklick oder andere Techniken beenden oder verhindern
jemand oder etwas mit Kraftaufwand entfernen
weg­ekeln:
eine Person vertreiben, indem man sie schlecht (eklig) behandelt
wegführen
weg­ja­gen:
ein Lebewesen von dem Ort vertreiben, an dem es sich aufhält
weg­lei­ten:
an einen anderen Ort lenken
weg­lot­sen:
eine Person mit Hilfe von Überredungskunst an einen anderen Ort schicken/locken
weg­rei­ßen:
(ein Gebäude) wegnehmen, niederreißen
etwas (mit den Händen packen und) sehr schnell wegnehmen/entwenden
weg­rü­cken:
(einen Gegenstand mit Kraftanstrengung) von seinem Platz wegschieben, zur Seite rücken
sich selbst (körperlich) zurückziehen, einen Abstand schaffen
weg­schaf­fen:
sich umbringen, das eigene Leben nehmen
von einem Ort entfernen (und an einen anderen Ort bringen)
weg­scheu­chen:
ein Lebewesen von dem Ort vertreiben, an dem es sich aufhält
weg­schlei­fen:
(mit Körperkraft, an etwas ziehend) von einem Ort wegbringen
weg­schlep­pen:
mit körperlicher Kraft (schwere) Last vom Ort wegbringen
sich (mit letzter Kraft) vom Ort entfernen
weg­schup­sen:
mit einem (leichten) Stoß (Schubs/Schupp) vom Platz befördern
weg­sto­ßen:
jemanden oder etwas (mit einem Stoß der Hände) von sich wegschubsen
weg­trei­ben:
an einen anderen Ort führen/schicken
auf dem Wasser schwimmend durch Wind und Strömung seinen Platz verändern
weg­zer­ren:
mit den Händen packen und (trotz Widerstand/Schwierigkeiten) wegziehen
weg­zie­hen:
intransitiv den Wohnsitz wechseln
transitiv etwas von seinem Ort fortbewegen (in einer ziehenden Bewegung)

Gegenteil von weg­schie­ben (Antonyme)

hinschieben
hin­zie­hen:
intransitiv: an einem bestimmten Ort seinen Wohnsitz einrichten; seinen Wohnsitz zu einem bestimmten Ort hin wechseln
intransitiv; gehoben: sich an einen bestimmten Ort oder in eine bestimmte Richtung bewegen

Beispielsätze

  • Sie hatte jeden Gedanken an die Prüfung einfach ganz weit weggeschoben.

  • Du kannst mich doch nicht einfach wegschieben! Rede mit mir! Ich gehe ja beiseite, wenn ich euch im Wege stehe.

  • Hier steht die Truhe voll im Weg, die müssen wir hier wieder wegschieben.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Nur, dass Schneeräumfahrzeuge mit wild blinkenden Tannenbäumen an ihren Karosserien den schweren Schnee wegschieben.

  • «Er hätte sie wegschieben können», sagte die Richterin.

  • Das BMG hat eine rechtliche Hilfestellung zu der Frage, welches Mittel eingesetzt werden darf, bislang abgeblockt und den Fall weggeschoben.

  • Der Fahrer muss dazu nur das Lenkrad von sich wegschieben oder an sich heranziehen.

  • Die mexikanischen Impressionen werden von Bildern aus Griechenland weggeschoben.

  • Becker kann das finanzielle Drama gewiss nicht wegschieben, aber er lässt sich nichts anmerken auf den ersten Blick.

  • Er habe ihn deshalb weggeschoben.

  • Diese Verantwortung kann ich nicht wegschieben", sagte Hoyzer im Interview mit der "Magdeburger Volksstimme".

  • Und es gibt da jetzt eben Sachen, die ich nicht wegschieben kann.

  • Diejenigen, die oder deren Eltern einst aus den Balkanländern kamen, werden jetzt weggeschoben wie ein lästiges Möbelstück.

  • Im Stadtstieg wurde ein geparkter Motorroller weggeschoben und in ein Gebüsch geschmissen.

  • "Wegputzen", das klingt wie beseitigen, wegschieben, auffressen, und ungefähr so war es ja auch gemeint.

  • Es ist wichtig, dass wir nicht entmenschlichen und wegschieben.

  • Dadurch kann unnötiger Stress vermieden und weggeschoben werden.

  • Das ist vom Gesellschaftskörper weggeschoben worden.

  • Sie gilt als durchsetzungsstark, lässt sich nicht so leicht vom Korb wegschieben.

  • Da sind Gedanken an Schule und Lernen bei Kindern und Eltern erst einmal weit weggeschoben.

  • Dass sie mal den Kopf wendet, die Hand wegschieben möchte bei der Gesichtswäsche.

  • Das können sie heute Abend nicht wegfeiern und das kann auch Edmund Stoiber nicht wegschieben, nicht gänzlich zumindest.

  • Moskau fordert ein atemberaubendes Tempo ein - wer da nicht mithält, wird einfach weggeschoben.

Häufige Wortkombinationen

  • einen Schrank wegschieben
  • weit von sich wegschieben

Übersetzungen

Anagramme

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb weg­schie­ben be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 1 × B, 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × I, 1 × N, 1 × S & 1 × W

  • Vokale: 3 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × N, 1 × S, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem G und zwei­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von weg­schie­ben lautet: BCEEEGHINSW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Essen
  3. Gos­lar
  4. Salz­wedel
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Ingel­heim
  8. Essen
  9. Ber­lin
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Emil
  3. Gus­tav
  4. Samuel
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Ida
  8. Emil
  9. Berta
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. Echo
  3. Golf
  4. Sierra
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. India
  8. Echo
  9. Bravo
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort.

wegschieben

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort weg­schie­ben kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­rü­cken:
Hilfsverb haben: mit einem Ruck oder ruckweise von etwas wegbewegen, wegschieben
ab­sto­ßen:
sich von etwas (oft einem Fixpunkt) wegstoßen, wegschieben oder wegdrücken; sich durch einen Stoß von etwas wegbewegen (eventuell auf einem beweglichen Transportmittel)
ver­schmie­ren:
etwas durch eine (ungewollte) Tat, bei der halbflüssiges Material von seinem richtigen Ort weggeschoben wird, unbrauchbar/unleserlich/unästhetisch/hässlich machen, bis hin zu: zerstören
weg­rü­cken:
(einen Gegenstand mit Kraftanstrengung) von seinem Platz wegschieben, zur Seite rücken
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: wegschieben. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: wegschieben. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  24. Die Zeit (39/1997)
  25. Berliner Zeitung 1996