verleiden

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛɐ̯ˈlaɪ̯dn̩ ]

Silbentrennung

verleiden

Definition bzw. Bedeutung

Jemandem etwas verleiden: jemandem die Freude an etwas nehmen, jemandem etwas verderben.

Konjugation

  • Präsens: verleide, du verleidest, er/sie/es ver­lei­det
  • Präteritum: ich ver­lei­de­te
  • Konjunktiv II: ich ver­lei­de­te
  • Imperativ: verleide! (Einzahl), ver­lei­det! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­lei­det
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­lei­den (Synonyme)

(jemandem etwas) abspenstig machen (geh.)
(jemandem etwas) madig machen (madigmachen) (ugs.)
(jemandem) den Spaß (an etwas) verderben
(jemandem) die Freude (an etwas) nehmen
(jemandem) die Freude verderben (variabel)
(jemandem) die Lust (auf etwas) nehmen
(jemandem) die Lust verderben
entleiden
in die Suppe spucken (ugs.)
madigmachen
(etwas) miesmachen (ugs.):
die Freude an einer Sache durch ständige Kritik nehmen
über jemanden oder etwas nur Negatives behaupten
(etwas) schlechtreden:
sich negativ über etwas äußern (und es dadurch zum Schlechteren verändern)
verderben:
intransitiv: verfaulen, schlecht werden (hauptsächlich von Lebensmitteln)
transitiv: etwas unbrauchbar oder zunichte machen, speziell auch jemandem ein positives Gefühl nehmen
(jemandem etwas) verekeln:
jemandem etwas verekeln: etwas so beeinflussen, dass es dem Empfänger keine Freude mehr macht
jemanden oder etwas verekeln: jemanden ablehnen/abschrecken (und dadurch unhöflich zum Gehen bewegen), etwas deutlich ablehnen
(jemandem etwas) vergällen:
etwas mit einem Bitterstoff ungenießbar machen
etwas schlecht machen, verderben
(jemanden) vergraulen:
jemandem die Freude an etwas nehmen
mit unfreundlichen Bemerkungen und Handlungen jemanden dazu bringen eine Gemeinschaft, ein Projekt oder eine Veranstaltung zu verlassen
(jemandem etwas) vermiesen:
etwas Schönes (das jemand anderes erlebt, wie Freude, Spass oder gute Stimmung) stören/verderben

Beispielsätze

Dieser blöde Regen verleidet mir den wohlverdienten Urlaub.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dieser ist von der Terrasse noch schöner, aber am Freitagabend verleiden Sturmböen und Schneeflocken einen längeren Aufenthalt.

  • Es gab Schüler, denen auf diese Art das Schwimmen verleidet wurde.

  • Ihretwegen war ihm schon 1950 das Spiel auf dem Bandoneon in den Tango-Lokalen von Buenos Aires völlig verleidet gewesen.

  • Das wurde ihm letztens allerdings durch ein unliebsames Erlebnis am Bahnhof Gänserndorf verleidet.

  • Eins, das einem die ehrenamtliche Tätigkeit schon ein Stück weit verleiden kann.

  • Weil es Ihnen sonst verleiden würde?

  • Auch an zwei Stellschrauben wird womöglich gedreht, die Arbeitnehmern bisher die bAV verleiden.

  • Deren Scheitern könnte Bahnkunden das Weihnachtsfest verleiden.

  • Die Turnstunde habe ich die gesamte Schulzeit lang gehasst und sie hat mir Spaß an Sport verleidet.

  • Diese Schritte sollen den Amerikanern die Übernahmepläne verleiden.

  • Seine Partei vertritt einen Individualismus, der uns in Europa fremd ist und uns durch Finanzkrise und FDP verleidet wurde.

  • Man muss es schaffen, die Kinder zu fördern, aber nicht zu überfordern, damit ihnen die Schule nicht verleidet.

  • Wenn das immer noch nichts nützt: Weiterdrucken, bis es den Spekulanten verleidet, auf den Franken zu setzen.

  • Ab 2012 sollen sie nun auch den Rauchern in den USA die Zigarette verleiden.

  • «Wir wollen aber niemandem das Feiern verleiden», sagt Karl-Heinz Adels, Leiter des Ordnungsamts.

  • Komplett verleidet haben mir die Show die Herren Tarantino und Rodriguez.

  • Anke Schwarz-Weisweber sagt, sie möge ihren Beruf sehr, aber der Spaß sei ihr nun ein wenig verleidet.

  • Diskussionen dieser Art verleiden Supermom nämlich den ganzen Morgen.

  • Dass ihm solche Reaktionen seinen Job verleiden, dementiert Zimmermann.

  • Da wird einem sogar der eigentlich wohltuend simple Rocksound des Albums verleidet.

Wortbildungen

  • verledet
  • Verleiden
  • verleidend

Übersetzungen

Was reimt sich auf ver­lei­den?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­lei­den be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 1 × D, 1 × I, 1 × L, 1 × N, 1 × R & 1 × V

  • Vokale: 3 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem R und I mög­lich.

Das Alphagramm von ver­lei­den lautet: DEEEILNRV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Leip­zig
  5. Essen
  6. Ingel­heim
  7. Düssel­dorf
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Lud­wig
  5. Emil
  6. Ida
  7. Dora
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Lima
  5. Echo
  6. India
  7. Delta
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

verleiden

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­lei­den kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: verleiden. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: verleiden. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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