vergrämen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [fɛɐ̯ˈɡʁɛːmən]

Silbentrennung

vergrämen

Definition bzw. Bedeutung

  • etwas tun, was den davon Betroffenen stört und dazu führen kann, dass dieser den Kontakt abbricht

  • in Kummer, Trauer, Wut (Gram) geraten/verharren

  • Tiere/Jagdwild wiederholt stören und so verscheuchen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb grämen mit dem Derivatem ver-

Konjugation

  • Präsens: vergräme, du vergrämst, er/sie/es ver­grämt
  • Präteritum: ich ver­gräm­te
  • Konjunktiv II: ich ver­gräm­te
  • Imperativ: vergräm/​vergräme! (Einzahl), ver­grämt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­grämt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­grä­men (Synonyme)

(jemanden) in schlechte Laune versetzen
(jemanden) sauer fahren (ugs., Jargon)
sauer machen (ugs.)
(jemanden) verärgern:
jemandem die Laune verderben, Missmut (Ärger) hervorrufen
verdrießen (geh.):
bei jemandem Ärger verursachen, Missmut hervorrufen; jemanden unzufrieden machen
(jemanden) verstimmen:
ein Musikinstrument so einstellen, dass es falsch klingt
jemandes Laune verschlechtern

Sinnverwandte Wörter

be­lei­di­gen:
auf etwas (insbesondere Sinnesorgane) dadurch einwirken, dass sie als negativ zu klassifizierenden Eindrücken ausgesetzt werden
den Tatbestand der Beleidigung verwirklichen
er­zeu­gen:
etwas herstellen
verursachen
Un­mut:
negative Einstellung zu etwas
ver­bit­tern:
zunehmend mehr die Freude/Lebensfreude nehmen, so dass man nicht mehr fröhlich und unbeschwert sein kann
zunehmend mehr die Freude/Lebensfreude verlieren
ver­gra­ben:
ein Loch in die Erde, den Boden machen, etwas hineinlegen oder -werfen und das Loch wieder zuschütten
ver­grau­len:
jemandem die Freude an etwas nehmen
mit unfreundlichen Bemerkungen und Handlungen jemanden dazu bringen eine Gemeinschaft, ein Projekt oder eine Veranstaltung zu verlassen
ver­ja­gen:
jemanden gewaltsam vertreiben, verscheuchen
ver­mie­sen:
etwas Schönes (das jemand anderes erlebt, wie Freude, Spass oder gute Stimmung) stören/verderben
ver­scheu­chen:
(durch Geräusche oder schnelle Bewegungen) vertreiben
ver­trei­ben:
etwas zum Verkauf anbieten
jemanden oder etwas dazu zwingen, einen Ort zu verlassen
ver­zwei­feln:
Hoffnung verlieren, keinen Ausweg wissen

Gegenteil von ver­grä­men (Antonyme)

an­lo­cken:
durch erwecktes Interesse etwas oder jemanden zu sich holen wollen
Interesse erwecken
be­sänf­ti­gen:
durch Zureden bewirken, dass jemandes innere Erregung langsam nachlässt und abklingt
ver­lus­tie­ren:
sich auf angenehme, vergnügte Art die Zeit vertreiben; Freude, Spaß, Vergnügen an etwas oder jemandem finden

Beispielsätze

  • Die neue Verordnung regelt die Ausnahmen, nach denen die Tiere vergrämt oder getötet werden dürfen.

  • Nur den Investor nicht vergrämen.

  • Anschliessend musste der überwachte Jungbär bisher einmal mit amerikanischen Bärenpatronen bei Scuol vergrämt, also verscheucht, werden.

  • Jetzt sind sie nicht vergrämt sondern verärgert und stören möglicherweise das Spektakel.

  • Netze auf dem Flachdach der Schule und Wasserstrahler sollen jetzt die Vögel vergrämen.

  • Die s/w Hamster wurden allerdings noch richtig bekämpft und nicht wie heute nur vergrämt.

  • Am Ende ist das Geld weg, die Familie vergrämt, der Ruf ruiniert.

  • Möglicherweise hat die behutsame Dividendenausschüttung Anleger vergrämt.

  • Die Zumutungen der Reformpolitik der rot-grünen Bundesregierung haben den eigenen Anhang tief verunsichert und vergrämt.

  • Um den Nato-Bündnispartner nicht völlig zu vergrämen, plant die EU als "Annäherungsstrategie" eine regelmäßige Europa-Konferenz.

Häufige Wortkombinationen

  • die Mutter, den Vater, die Verwandtschaft vergrämen, den Kunden vergrämen
  • sich das Leben vergrämen
  • Tauben vergrämen, Wild vergrämen

Übersetzungen

Was reimt sich auf ver­grä­men?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­grä­men be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × R, 1 × Ä, 1 × G, 1 × M, 1 × N & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × Ä
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × G, 1 × M, 1 × N, 1 × V
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R und Ä mög­lich.

Das Alphagramm von ver­grä­men lautet: ÄEEGMNRRV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Gos­lar
  5. Ros­tock
  6. Umlaut-Aachen
  7. Mün­chen
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Gus­tav
  5. Richard
  6. Ärger
  7. Martha
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Golf
  5. Romeo
  6. Alfa
  7. Echo
  8. Mike
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 22 Punkte für das Wort.

vergrämen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­grä­men kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: vergrämen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: vergrämen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. azonline.de, 24.03.2022
  2. spiegel.de, 27.05.2018
  3. bernerzeitung.ch, 17.04.2012
  4. oe24.at, 01.07.2011
  5. tageblatt.de, 06.04.2011
  6. swr.de, 07.01.2010
  7. spiegel.de, 29.01.2008
  8. heise.de, 15.02.2007
  9. berlinonline.de, 02.03.2004
  10. Berliner Zeitung 1997