verballern

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [fɛɐ̯ˈbalɐn]

Silbentrennung

verballern

Definition bzw. Bedeutung

  • eine Ressource (besonders Geld) nicht sachgerecht, aber zum eigenen Vergnügen, verbrauchen

  • neben oder nicht auf das Ziel schießen

  • zu Geld machen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb ballern mit dem Derivatem ver-

Konjugation

  • Präsens: verballere, du verballerst, er/sie/es ver­bal­lert
  • Präteritum: ich ver­bal­ler­te
  • Konjunktiv II: ich ver­bal­ler­te
  • Imperativ: verballer/​verballere! (Einzahl), ver­bal­lert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­bal­lert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­bal­lern (Synonyme)

(Das) Geld (mit beiden Händen) auf die Straße werfen (fig.)
(sein Geld) mit vollen Händen ausgeben
(sein Geld) unter die Leute bringen (ugs.)
aasen (mit) (ugs.):
als Tier Nahrung zu sich nehmen und häufig diese dabei vergeuden
Fell vom Fleisch reinigen
auf den Kopf hauen (ugs.)
auf neureich machen (ugs.)
durchbringen (Vermögen) (ugs.):
(Ressourcen, insbesondere Geld) leichtsinnig, planlos, in großem Stil zum eigenen Vergnügen aufbrauchen
durch medizinische Versorgung/Pflege einem Kranken das Leben erhalten
Geld aus dem Fenster werfen (fig.)
herumballern (ugs.):
mit einer Waffe mehrmals ungezielt um sich schießen
herumknallen (mit) (ugs.)
leerballern (ugs.)
leerschießen (Magazin)
mit Geld (nur so) um sich werfen (ugs.)
prassen:
viel Geld für das leibliche Wohl aufwenden, im Überfluss leben, verschwenderisch genießen
raushauen (ugs., salopp)
rumaasen mit (ugs., rheinisch)
verbraten (ugs.):
eine Ressource (besonders Geld) nicht sachgerecht verbrauchen
verbuttern (ugs.):
(Geld) für das eigene Vergnügen ausgeben, ohne einen weiteren Vorteil davon zu haben, auch: mehr (Geld, Material) einsetzen als nötig ist, ohne dass dadurch irgendetwas besser wird
aus dem Rohstoff Milch/Rahm ein Produkt aus Fett (genauer: Butter) herstellen
verfrühstücken (ugs.):
(ohne viel Sinn und Verstand) eine (größere) Summe Geld (für unnütze Kleinigkeiten) ausgeben, bis innerhalb von kurzer Zeit nichts mehr da ist
vergeuden:
etwas erfolglos, sinnlos, planlos, unrationell aufwenden
verjankern (ugs., österr.)
verjubeln (ugs.):
sein Geld, Vermögen, Erbe oder Ähnliches leichtsinnig, planlos, in großem Stil zum eigenen Vergnügen aufbrauchen
verjuxen (ugs.):
(Ressourcen, insbesondere Geld) leichtsinnig, planlos, in großem Stil zum eigenen Vergnügen verbrauchen
sich einen Spaß mit jemandem oder etwas erlauben, sich über jemanden oder etwas lustig machen
verläppern (ugs.):
in kleinen Teilen verschwinden
verplempern (ugs.):
eine Flüssigkeit verschütten
etwas sinnlos, planlos vergeuden, verschwenden
verprassen:
eine Ressource (besonders Geld) nicht sachgerecht, aber zum eigenen Vergnügen, verbrauchen
verprotzen (ugs.)
verpulvern (ugs.):
(ohne viel Sinn und Verstand) eine (größere) Summe Geld (für unnütze Kleinigkeiten) ausgeben, bis innerhalb von kurzer Zeit nichts mehr da ist
verschießen (Munition):
einen Gegenstand, ein Wurfobjekt ziellos werfen, ein Geschoss ziellos abfeuern
mundartlich, schwäbisch und schweizerisch: jemanden zu Tode schießen
verschleudern (ugs.):
deutlich unter dem Wert, zu einem niedrigen Preis verkaufen
unbedacht, sinnlos verwenden/ausgeben, ohne an das Verhältnis von Kosten zu Nutzen zu denken
(etwas) verschwenden (geh., Hauptform):
unnötig viele Mittel, Ressourcen (Geld, Zeit, Rohstoffe) einsetzen; etwas erfolglos, sinnlos, planlos, unrationell aufwenden; vergeuden
verschwenderisch umgehen (mit)
vertun (ugs.):
reflexiv; umgangssprachlich: etwas irrtümlicherweise für wahr oder richtig erachten, einen Fehler (bei etwas) begehen
Schweiz; reflexiv: uneingeschränkt seinem Bewegungsdrang nachgeben, ungezügelt herumtollen; sich beschäftigen
verzocken (ugs.):
in zockender Weise verlieren
wegschmeißen (ugs.):
etwas im Müll oder in der freien Landschaft entsorgen
etwas mit den Armen (meist kräftig) beschleunigen und durch die Luft fliegen lassen, sodass es sich vom Werfer wegbewegt
wegwerfen (ugs.):
etwas im Müll oder in der freien Landschaft entsorgen
etwas mit den Armen beschleunigen und so durch die Luft fliegen lassen, dass es sich vom Werfer wegbewegt
zum Fenster hinauswerfen (ugs.)
zum Fenster rauswerfen (ugs.)

Sinnverwandte Wörter

los­schla­gen:
als erster mit Kampfhandlungen beginnen, angreifen
mit einem Schlagwerkzeug lösen
rausballern
ver­hö­kern:
abwertend: zu billig verkaufen, zu Geld machen
ver­kau­fen:
als Ware Absatz finden
einen Gegenstand, eine Ware gegen Geld abgeben
ver­klop­pen:
jemandem eine Tracht Prügel verpassen, eine Person (nicht sehr brutal) schlagen (auf sie kloppen)
ohne viele Umstände (an privat) und nicht unbedingt zum vollen Wert verkaufen; etwas zu Geld machen
ver­lu­dern:
etwas vernachlässigen, verkommen lassen
etwas verschwenden, ohne viel Sinn ausgeben, oftmals für einen unmoralischen Lebenswandel
ver­scher­beln:
billig verkaufen
ver­sil­bern:
mit einer metallenen Schicht (aus Silber) überziehen
zu Geld machen; auch unter Wert oder an nicht professionelle Abnehmer verkaufen
ver­ti­cken:
eine Ware gegen Bezahlung abgeben, etwas zu Geld machen

Beispielsätze

  • Na, hast du schon die ganze Munition verballert?

  • Und dann verballerte der Typ den Elfmeter!

  • Die Mannschaft hat schon in den ersten zehn Minuten drei dicke Chancen verballert.

  • Leider habe ich alle meine Urlaubstage verballert.

  • Sag nicht, du hast die ganze Kohle verballert!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Hettich verballert gleich zweimal und muss nachladen, auch der dritte Schuss geht daneben.

  • Rannte Arminias Abwehr immer wieder weg, verballerte aber fast alles.

  • Stürmer Krzystof Piatek verballerte in der 12. Minute einen Strafstoß.

  • Die FFF quatscht behindert die Wirtschaft und verballert digital Energie in Größenordnungen.

  • Macht man die Tore nicht selber – gerade erst hatte Kostourek verballert –, dann machen es halt die anderen.

  • Wir dürfen diese einmalige Chance nicht verballern

  • Es macht keinen Spaß an jedem Standard-Gegner mehrere Magazine verballern zu müssen, bis er umfällt.

  • Logisch, da werden die Karren beim Rad-Discounter von der Palette weg verballert.

  • Aber letztlich habe ich mich selbst verballert.

  • Es hieß: "Diese Beine verballern die WM", und ihre Waden waren seitengroß abgebildet.

  • Wenn wir solche Chancen verballern, haben wir in der Bundesliga nichts, aber auch gar nichts verloren.

  • Jeremies und Elber verballern gegen Torwart Drescher.

  • Wenn gar nix läuft, verballert man auch noch einen Elfer.

  • Da werden jetzt mehr Filme verballert.

  • Auf dem Platz warfen beide gespielt böse ihre Schläger hin, als der Partner einen Return verballerte.

  • Neunzig Mark verballert Arno Glompner jeden Mittwoch mit seinen Schützlingen - beim Badminton.

Häufige Wortkombinationen

  • die ganze Munition verballert
  • ganze Kohle/Erbe/Vermögen verballert

Was reimt sich auf ver­bal­lern?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­bal­lern be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × L, 2 × R, 1 × A, 1 × B, 1 × N & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 2 × L, 2 × R, 1 × B, 1 × N, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R und ers­ten L mög­lich.

Das Alphagramm von ver­bal­lern lautet: ABEELLNRRV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Ber­lin
  5. Aachen
  6. Leip­zig
  7. Leip­zig
  8. Essen
  9. Ros­tock
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Berta
  5. Anton
  6. Lud­wig
  7. Lud­wig
  8. Emil
  9. Richard
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Bravo
  5. Alfa
  6. Lima
  7. Lima
  8. Echo
  9. Romeo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

verballern

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­bal­lern kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: verballern. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: verballern. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. merkur.de, 16.01.2021
  2. bild.de, 31.10.2021
  3. bz-berlin.de, 20.01.2021
  4. focus.de, 11.06.2020
  5. thueringer-allgemeine.de, 07.10.2019
  6. pcgames.de, 09.02.2017
  7. bento.de, 24.10.2016
  8. spiegel.de, 05.05.2015
  9. feeds.rp-online.de, 16.09.2012
  10. f-r.de, 19.11.2002
  11. welt.de, 15.04.2002
  12. BILD 2000
  13. BILD 1999
  14. Berliner Zeitung 1999
  15. Süddeutsche Zeitung 1995