verausgaben

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛɐ̯ˈʔaʊ̯sɡaːbn̩ ]

Silbentrennung

verausgaben

Definition bzw. Bedeutung

  • besonders Aktendeutsch: Geld im Tausch gegen Waren oder Leistungen weggeben (also nicht zur Erfüllung vorher bestehender Verpflichtungen)

  • Buchführung, fachsprachlich: als Ausgabe buchen.

  • sein Geld vollständig ausgeben

  • Sich bis an die Grenze der Kräfte anstrengen.

Konjugation

  • Präsens: verausgabe, du verausgabst, er/sie/es ver­aus­gabt
  • Präteritum: ich ver­aus­gab­te
  • Konjunktiv II: ich ver­aus­gab­te
  • Imperativ: verausgabe! (Einzahl), ver­aus­gabt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­aus­gabt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­aus­ga­ben (Synonyme)

aufbrauchen:
transitiv: etwas vollständig verbrauchen
aufwenden:
etwas, meist um ein Ziel zu erreichen, verwenden oder einsetzen
auspowern:
jemanden vollständig ausbeuten
erschöpfen:
auf einer Vorstufe, einem gewissen Niveau, stehenbleiben und sich nicht darüber hinaus weiterentwickeln
etwas bis an die Grenzen des Machbaren nutzen, jede Möglichkeit versuchen, jeden Aspekt bedenken
verbrauchen:
für die Bedürfnisbefriedigung verwenden
oft im Partizip II: durch ständigen Gebrauch wertlos machen
(die) Zeche zahlen (für)
(eine) Zahlung leisten
(etwas) springen lassen (ugs.)
abdrücken (ugs.):
den Abzug einer Handfeuerwaffe betätigen
den Auslöser einer Fotokamera betätigen
abführen (Steuern):
intransitiv: den Darminhalt entleeren, den Stuhlgang fördern
transitiv: jemanden polizeilich wegbringen, in Gewahrsam nehmen
ablatzen (ugs.)
auf den Tisch (des Hauses) blättern (ugs.)
aufkommen (für):
entstehen
in Gebrauch kommen oder Mode werden
ausgeben (für):
etwas (offiziell) bekanntgeben
etwas (zum Beispiel Geld) in den Umlauf geben
begleichen (Rechnung):
einer finanziellen Forderung nachkommen, einen geschuldeten Betrag entrichten
berappen (ugs.):
finanziell (eher unwillig) für etwas aufkommen
bestreiten (Geldbetrag):
(eine bestimmte Anzahl an Hennen) befruchten
entschieden erklären, dass etwas nicht zutreffe; etwas nachdrücklich in Abrede stellen
bezahlen (Hauptform):
eine Verbindlichkeit/Schuld begleichen; jemanden das Geld geben, das ihm zusteht
für etwas (zum Beispiel den Kauf einer Sache) Geld ausgeben
blechen (ugs.):
(widerwillig) für etwas mit Geld bezahlen
(für etwas) eintreten (Versicherung, Bürge) (fachspr.):
auf jemanden/etwas eintreten; Hilfsverb „haben:“ mit dem Fuß gegen eine Person oder ein Tier treten
eintreten in …; Hilfsverb „sein:“ einen Raum betreten
entrichten:
einen Geldbetrag zahlen
geben (für) (ugs.):
da sein; vorhanden sein
jemandem etwas reichen bzw. in die Nähe oder Hände legen
Geld in die Hand nehmen (für) (fachspr., Jargon, journalistisch, politisch)
hinblättern (ugs.)
latzen (ugs.):
Geld für eine Leistung oder Ware geben
lockermachen (Geldbetrag … für) (ugs.)
löhnen (ugs.):
Geld für etwas ausgeben
jemandem Lohn zahlen
prästieren (geh., lat.)
raushauen (ugs.)
rauspfeifen (ugs.)
(Schaden) regulieren:
einen Prozess steuern, ihn unter Kontrolle behalten
etwas nach einem vorgefassten Plan anlegen, organisieren
tief(er) in die Tasche greifen (ugs., fig.)
(die finanziellen Lasten) tragen (geh.):
bei weiblichen Säugetieren: trächtig sein
einen Namen tragen: benannt sein nach etwas/jemandem
zahlen:
eine Gegenleistung für Erhaltenes abliefern, um einen Ausgleich herzustellen
Geld für eine Ware oder Leistung geben
(sich) Arme und Beine ausreißen (ugs., fig.)
(sich) nichts schenken (ugs.)
(sich) sehr anstrengen (Hauptform)
100 Prozent geben
110 Prozent geben (übertreibend)
(sich) abstrampeln (ugs.)
alles geben (ugs.)
das Letzte aus sich herausholen
sein Bestes tun (und … / um …)

Sinnverwandte Wörter

ver­bra­ten:
eine Ressource (besonders Geld) nicht sachgerecht verbrauchen
ver­pul­vern:
(ohne viel Sinn und Verstand) eine (größere) Summe Geld (für unnütze Kleinigkeiten) ausgeben, bis innerhalb von kurzer Zeit nichts mehr da ist

Beispielsätze

  • Beim Stubbenroden gestern hat er sich völlig verausgabt.

  • Beim Einkaufen gestern hat sie sich völlig verausgabt.

  • Von dem, was dafür im Haushaltsplan steht, ist gut die Hälfte schon verausgabt.

  • Durch den Kauf der Ferienwohnung hatten sie sich total verausgabt.

  • Eine Buchungsanweisung legt fest, unter welcher Haushaltsstelle dieser Betrag zu verausgaben ist.

  • Sie verausgabte sich bis zum Äußersten.

  • Er verausgabt sich nicht.

  • Wir dürfen uns nicht zu sehr verausgaben.

  • Tom hat sich beim Marathon völlig verausgabt.

  • Tom hat sich als Baseballspieler verausgabt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Doch zum Glück waren die Retter zur Stelle, bevor sich die panischen Kühe komplett verausgabt hatten.

  • Bis zur Saisoneröffnung in seinem Gartencenter am 25. Februar sollen die Pflanzen sich noch nicht beim Blühen verausgaben.

  • Als alle dachten, er hätte sich damit verausgabt, attackierte er bei der zweiten Überfahrt erneut und gewann.

  • Ich selber bin ja immer froh, wenn ich mich selber beim Fahren auch ein bisschen verausgaben kann.

  • Und was ist denn eigentlich mit den Milliarden, die ohne Legitimation an Zuwanderer verausgabt werden?

  • Das genau ist Fritschs Theater: sich verausgaben bis zur Erschöpfung und dann sehen, was noch möglich ist.

  • "Ich erwarte, sich komplett zu verausgaben und alles rauszuhauen": Fürths Trainer Stefan Ruthenbeck.

  • Warum sollte man sich 90 Minuten verausgaben wenn 10 Minuten gegen solche Jausengegner reichen?

  • Es ist auch eine super Sache, sich zuerst zu verausgaben und dann Sachen für den Kopf zu machen», sagt Mathis.

  • Einige Unis haben sich im Exzellenz-Rennen zu Tode gesiegt, andere mit Anträgen über die Maßen verausgabt.

  • Er habe sich schon am Mittwoch „verausgabt“, gab Hoeneß nur kurz zu Protokoll und schmunzelte dabei.

  • Sich so verausgaben, das kann nicht jeder.« Eine Fähigkeit, die manchmal sogar mit dem WM-Titel belohnt wird.

  • Begünstigt auch dadurch, dass Werder sich nicht mehr unnötig verausgaben mochte, gestalteten sie die Begegnung von nun an offener.

  • Anschließend war er völlig verausgabt zusammengebrochen.

  • "In der letzten Woche vor einem 24-Stunden-Lauf sollte man sich jedenfalls nicht verausgaben", betont Ralf Steißlinger.

Häufige Wortkombinationen

  • völlig verausgaben

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Verb ver­aus­ga­ben be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × E, 1 × B, 1 × G, 1 × N, 1 × R, 1 × S, 1 × U & 1 × V

  • Vokale: 2 × A, 2 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × G, 1 × N, 1 × R, 1 × S, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem R, S und zwei­ten A mög­lich.

Das Alphagramm von ver­aus­ga­ben lautet: AABEEGNRSUV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Aachen
  5. Unna
  6. Salz­wedel
  7. Gos­lar
  8. Aachen
  9. Ber­lin
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Anton
  5. Ulrich
  6. Samuel
  7. Gus­tav
  8. Anton
  9. Berta
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Alfa
  5. Uni­form
  6. Sierra
  7. Golf
  8. Alfa
  9. Bravo
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

verausgaben

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­aus­ga­ben kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Bank­kar­te:
von einer Bank verausgabte Plastikkarte, mit der man in der Bank an einem Schalter oder Geldautomaten Geldgeschäfte abwickeln kann
durch­lau­fen­der Pos­ten:
Betrag, den der Unternehmer im Namen und für Rechnung eines anderen vereinnahmt oder verausgabt
Kriegs­an­lei­he:
Wertpapier, verausgabt vom Staat zwecks Finanzierung der Kriegsführung
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: verausgaben. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: verausgaben. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12424454, 4327905, 3566727, 1476195 & 447997. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. krone.at, 15.02.2023
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  24. Berliner Zeitung 1999
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. BILD 1997
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995