unnachgiebig

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʊnnaːxˌɡiːbɪç ]

Silbentrennung

unnachgiebig

Definition bzw. Bedeutung

nicht bereit nachzugeben

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) des Adjektivs nachgiebig mit dem Präfix un-.

Steigerung (Komparation)

  1. unnachgiebig (Positiv)
  2. unnachgiebiger (Komparativ)
  3. am unnachgiebigsten (Superlativ)

Anderes Wort für un­nach­gie­big (Synonyme)

brutal:
Handlungen, Taten: rücksichtslos, übermäßig und unangebracht gewalttätig, verletzend und quälerisch
von Menschen: dazu neigen, rücksichtslos, übermäßig, unangebracht und oft unbeherrscht gewalttätig, verletzend oder quälerisch zu sein, meist ohne Reue oder Skrupel.
drakonisch:
sehr bestimmt, sehr heftig, sehr streng
gnadenlos:
ohne Gnade, ohne Wohlwollen gegenüber einem Schwächeren
mit äußerster Brutalität
mit eiserner Faust (fig.)
mit harter Hand (fig.)
mit schonungsloser Härte
mit unnachgiebiger Strenge
mit voller Härte
mit wütender Entschlossenheit
ohne Gnade und Barmherzigkeit
ohne Rücksicht auf Verluste
unbarmherzig:
anderen gegenüber kein Mitgefühl zeigend
unerbittlich:
sich im Verlauf nicht aufhalten lassend
sich nicht umstimmen lassend, nicht nachgebend
dickköpfig:
auf der eigenen Meinung beharrend (selbst wenn diese als dumm oder lächerlich wahrgenommen wird); bei einem Disput/Streit nicht nachgebend
eigensinnig:
gegen alle vernünftigen Vorstellungen beharrend, von Eigensinn bestimmt
hartnäckig:
auf etwas eigensinnig, beharrlich, unnachgiebig bestehend
obstinat (geh., lat., sehr selten):
bildungssprachlich: halsstarrig, widerspenstig
refraktär (fachspr.):
Entsorgung: von Mikroorganismen nicht bzw. nicht schnell genug abbaubar
Materialeigenschaft: hohe thermische und mechanische Beständigkeit aufweisend
starrköpfig:
auf der eigenen Meinung beharrend (selbst wenn diese als dumm oder lächerlich wahrgenommen wird); bei einem Disput/Streit nicht nachgebend
starrsinnig:
auf seinen Ansichten beharrend, ohne auf die Argumente anderer einzugehen
stur:
durch Argumente kaum oder gar nicht beeinflussbar
ohne Unterlass
verbohrt (ugs.):
starrsinnig und hartnäckig, eigensinnig beharrend
(jemandem) ist nicht zu helfen (ugs.)
beratungsresistent (ugs.):
keinerlei Rat annehmend
bockig:
trotzig, demonstrativ eigensinnig
wie ein Bock, in der Art eines Bockes
halsstarrig:
durch Argumente kaum oder gar nicht beeinflussbar und strikt seine eigene Meinung vertretend
von Tieren: sich nicht antreiben lassen wollend
kompromissunfähig
nickelig (ugs.)
rechthaberisch:
den eigenen Standpunkt gegen alle anderen durchsetzen wollend oder auf der eigenen Meinung beharrend, auch wenn das Gegenteil bewiesen ist
renitent:
einem Druck widerstehend
permanent in Opposition (dagegen)
störrisch:
sich einer Aufgabe, einem Befehl oder einer Zielvorgabe verweigern oder ihr starken Widerstand bieten
stur wie ein Panzer (ugs.)
sturköpfig (ugs.)
unbelehrbar:
unwillig oder unfähig gefasste Meinungen oder Ansichten zu revidieren; nicht von besseren oder richtigeren Standpunkten zu überzeugen
unbeugsam:
nicht von seiner Meinung/Haltung abzubringen
uneinsichtig:
nicht einsichtig, ohne Einsehen, unvernünftig
unverbesserlich:
durch nichts von seiner Haltung/Meinung abbringbar
keine Aussicht auf Besserung/Heilung gewährend
widerborstig:
nicht bereit, sich ohne Weiteres zu fügen
nur schwer zu glätten oder frisieren
widerspenstig:
sich sträubend, unbeugsam, sich nicht fügen wollend
(wie ein) Fels in der Brandung (fig.)
beharrlich:
mit Ausdauer um etwas bemüht oder an etwas festhaltend
eisern (fig.):
aus dem Metall Eisen bestehend
mit unbeugbarem Willen, fest
konsequent:
ohne Widersprüche, folgerichtig
so, dass man sich von etwas nicht abbringen lässt
standhaft:
fähig, gegen etwas Widerstand zu leisten, Beharrlichkeit zeigend
unbeirrbar:
in der Verfolgung seiner Vorstellungen, Ziele konsequent, sicher
unbeirrt:
sich durch nichts abbringen/beirren lassend
unerschütterlich:
durch nichts zu erschüttern
unverrückbar:
sich durch nichts abbringen lassend
sich hinsichtlich der räumlichen Lage/Position nicht verändern lassend

Sinnverwandte Wörter

aus­dau­ernd:
eine Belastung lange durchhaltend
in Bezug auf Pflanzen, insbesondere Beikräuter/Unkräuter: immer wieder austreibend, immer wieder nachwachsend
in­tran­si­gent:
unbeugsam, unnachgiebig, zu keinen Verhandlungen oder Konzessionen bereit (genau genommen also nicht steigerbar)
un­ver­söhn­lich:
der Beendigung eines Konflikts entgegenstehend

Gegenteil von un­nach­gie­big (Antonyme)

nach­gie­big:
Charakter: einen Standpunkt nicht konsequent verfolgend
Material: leicht verformbar

Beispielsätze

  • Beide Verhandlungspartner zeigten sich unnachgiebig.

  • Er war unnachgiebig.

  • Tom war unnachgiebig.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auch beim Streit um die Atomkraft gibt sich Lindner unnachgiebig.

  • In der Sache sei die neue Trägerin der Bürgermedaille „konstruktiv, lösungsorientiert und unnachgiebig“, strich Robert Ilg heraus.

  • Beide gaben sich dabei unnachgiebig.

  • Der Tarifkonflikt scheint damit festgefahren, denn auch der Landesverband Hessischer Omnibusunternehmer (LHO) zeigte sich unnachgiebig.

  • In seiner Kritik an den hohen US-Handelsdefiziten und der angeblichen Übervorteilung seines Landes blieb Trump unnachgiebig.

  • Die Republikaner blieben jedoch unnachgiebig.

  • Den USA ist zu verdanken, dass sie unnachgiebig den Banken zusetzte, sodass letztlich das schweizer Bankgeheimnis gebrochen wurde.

  • Das Land Vorarlberg bleibt bei seinem Widerstand gegenüber dem Einsatz der umstrittenen Fracking-Technologie im Bodenseeraum unnachgiebig.

  • Auch AfA-Sprecher Klaus Barthel gab sich nach Aussagen von Teilnehmern unnachgiebig in der Sitzung.

  • Aber auch die Hamas wird feiern: Sie hat unnachgiebig verhandelt.

  • Wegen der unnachgiebigen Haltung des Landes haben sich die sechs Staaten zuletzt auf neue Wirtschaftssanktionen gegen den Iran verständigt.

  • Das Kaufinteresse der Marktteilnehmer ist bisher unnachgiebig.

  • Auer gibt sich entschlossen, beseelt, unnachgiebig, als eine, die die Wahrheit gepachtet hat.

  • Und der Hauptamstsleiter kündigt an, auch jeden weiteren Vorfall unnachgiebig zu verfolgen und zur Anzeige zu bringen.

  • Begonnen hat er als unnachgiebiger General in den Kriegen Israels und als kompromißloser Siedlervater.

  • Großbritannien gab sich weiter unnachgiebig.

  • Er ist abgeschnitten durch unnachgiebige Polizisten, Absperrgitter und Flatterband.

  • Er wird auch im aktuellen Tarifkampf unnachgiebig bleiben.

  • Dezent, aber unnachgiebig fordert er bei den Spielern Autorität ein.

  • Premierminister John Howard bekräftigte seine unnachgiebige Haltung.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Adjektiv un­nach­gie­big be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × G, 2 × I, 2 × N, 1 × A, 1 × B, 1 × C, 1 × E, 1 × H & 1 × U

  • Vokale: 2 × I, 1 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × G, 2 × N, 1 × B, 1 × C, 1 × H

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N, H und E mög­lich.

Das Alphagramm von un­nach­gie­big lautet: ABCEGGHIINNU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Nürn­berg
  4. Aachen
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Gos­lar
  8. Ingel­heim
  9. Essen
  10. Ber­lin
  11. Ingel­heim
  12. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Nord­pol
  4. Anton
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Gus­tav
  8. Ida
  9. Emil
  10. Berta
  11. Ida
  12. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Novem­ber
  4. Alfa
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Golf
  8. India
  9. Echo
  10. Bravo
  11. India
  12. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  10. ▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort.

unnachgiebig

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort un­nach­gie­big kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Aus­dau­er:
Fähigkeit, etwas über längere Zeit unnachgiebig, beständig durchzuhalten
be­har­ren:
unnachgiebig behaupten, an seiner Meinung festhaltend sagen
er­trot­zen:
etwas erhalten, nachdem man unnachgiebig (trotzig) und mit Widerstand (Trotz) länger darum gekämpft hat
in­tran­si­gent:
unbeugsam, unnachgiebig, zu keinen Verhandlungen oder Konzessionen bereit (genau genommen also nicht steigerbar)
Stur­heit:
die Eigenschaft, stur oder unnachgiebig zu sein
zäh:
ausdauernd; auch bildlich: unnachgiebig, widerstandsfähig
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: unnachgiebig. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: unnachgiebig. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9985538 & 2245095. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. bild.de, 30.12.2022
  2. n-land.de, 14.07.2021
  3. nachrichten.at, 03.02.2020
  4. sueddeutsche.de, 20.11.2019
  5. manager-magazin.de, 10.06.2018
  6. spreadnews.de, 23.06.2016
  7. spiegel.de, 28.05.2015
  8. vol.at, 23.01.2014
  9. spiegel.de, 24.09.2012
  10. taz.de, 12.10.2011
  11. feeds.rp-online.de, 10.10.2010
  12. godmode-trader.de, 17.07.2009
  13. abendblatt.de, 19.02.2008
  14. aachener-zeitung.de, 18.07.2007
  15. faz.net, 06.01.2006
  16. spiegel.de, 18.06.2005
  17. welt.de, 11.09.2004
  18. sueddeutsche.de, 06.03.2003
  19. welt.de, 26.09.2002
  20. Die Welt 2001
  21. DIE WELT 2000
  22. Berliner Zeitung 2000
  23. Berliner Zeitung 1999
  24. Berliner Zeitung 1998
  25. Berliner Zeitung 1997
  26. Berliner Zeitung 1996
  27. Stuttgarter Zeitung 1995