undeutsch

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʊnˌdɔɪ̯t͡ʃ]

Silbentrennung

undeutsch

Definition bzw. Bedeutung

  • nicht aus Deutschland oder zu Deutschland gehörig

  • nicht dem ideologischen Bild von ›deutsch‹ entsprechend

  • nicht den Regeln der deutschen Sprache entsprechend

  • nicht die Eigenschaft habend, (typisch) deutsch zu sein, also das zu zeigen, was man (Vorurteilen gemäß) erwartet

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Adjektiv deutsch mit dem Derivatem un-

Sinnverwandte Wörter

an­ders:
(dient zum bloßen Ausdruck des Modi)
nicht so
aus­län­disch:
auf das Ausland bezogen oder sich auf das Ausland beziehend, in der Art und Weise des Auslandes; im Ausland ansässig, aus diesem stammend
au­ßer­deutsch:
nicht innerhalb der Grenzen Deutschlands; außerhalb des Sprachgebietes, in dem Deutsch gesprochen wird
ent­ar­tet:
mehrere Eigenzustände zu einem Eigenwert besitzend
von der Norm in negativer Weise abweichend
fremd:
nicht bekannt, fremdartig
nur attributiv: jemand anders gehörend oder angehend
irritierend
schräg:
mit geringem zeitlichen Abstand von etwas
prüfend; missbilligend
un­deut­lich:
nicht deutlich wahrnehmbar
nicht exakt, nur vage
un­ge­wöhn­lich:
nicht gewöhnlich, nicht der Gewohnheit entsprechend
un­ver­ständ­lich:
so, dass etwas akustisch nicht verstanden werden kann
so, dass etwas intellektuell nicht nachvollzogen werden kann

Gegenteil von un­deutsch (Antonyme)

deutsch:
zu Deutschland gehörig
zum Volk der Deutschen (auch historisch) gehörig
hei­misch:
vertraut
zur Heimat gehörend; zum Land gehörig
in­län­disch:
aus dem Inland stammend; im Inland ansässig; sich auf das Inland beziehend; in der Art und Weise des Inlandes
überdeutsch
völ­kisch:
sich programmatisch auf das eigene Volk stützend bzw. auf das eigene Volk gerichtet
Zum Volke gehörig, das Volk betreffend, national

Beispielsätze

  • Er spricht so schwer verständlich und undeutsch.

  • Der undeutsche Geist gehört ausgemerzt.

  • Sie legte einen undeutschen Umgang mit der Pünktlichkeit an den Tag. Sie kam eine halbe Stunde zu spät und fand das nicht der Rede wert.

  • Er ist aus undeutschen Landen hierhergekommen.

  • Die curische Sprache ist eine undeutsche Sprache.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Vom Autodafé bis zur »Aktion wider den undeutschen Geist«

  • Als er auf dem Gefängnishof sah, wie zwei "Kameraden" aus der Szene mit Gras dealten, wollte er einschreiten, weil Kiffen "undeutsch" sei.

  • Schön war das anzuschauen, leicht, elegant und so undeutsch, dass Manchester United daneben fast schwer wirkte.

  • POP-EYE "Bei Klassikern wie mir ist Lachen undeutsch.

  • Analphabeten halten viele bei uns für ein undeutsches Problem.

  • Das war ziemlich "undeutsch" und natürlich toll.

  • Das Wort "undeutsch" ist aus der Mode gekommen.

  • Durch Wagner etablierte sich die Entgegensetzung von deutsch und jüdisch: jüdisch gleich undeutsch.

  • Das Chaos als Sehenswürdigkeit ist ziemlich charmant undeutsch.

Wortaufbau

Das zweisilbige Adjektiv un­deutsch be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × U, 1 × C, 1 × D, 1 × E, 1 × H, 1 × N, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 2 × U, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × N, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem N mög­lich.

Das Alphagramm von un­deutsch lautet: CDEHNSTUU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Düssel­dorf
  4. Essen
  5. Unna
  6. Tü­bin­gen
  7. Salz­wedel
  8. Chem­nitz
  9. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Dora
  4. Emil
  5. Ulrich
  6. Theo­dor
  7. Samuel
  8. Cäsar
  9. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Delta
  4. Echo
  5. Uni­form
  6. Tango
  7. Sierra
  8. Char­lie
  9. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

undeutsch

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort un­deutsch kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

welsch:
übertragen (veraltet, abwertend): undeutsch, fremdländisch, südländisch

Häufige Rechtschreibfehler

  • unteutsch (veraltet)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: undeutsch. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. nd-aktuell.de, 09.05.2022
  2. abendblatt.de, 16.02.2012
  3. sueddeutsche.de, 26.04.2002
  4. bz, 12.04.2001
  5. DIE WELT 2000
  6. FREITAG 2000
  7. Die Zeit (35/1999)
  8. Rheinischer Merkur 1997
  9. Berliner Zeitung 1997