turteln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈtʊʁtl̩n ]

Silbentrennung

turteln

Definition bzw. Bedeutung

  • den charakteristischen Tierlaut einer Taube von sich geben

  • liebeln, flirten

Begriffsursprung

Aus dem veralteten Nomen Turtel für Turteltaube, dies wiederum aus dem lateinischen Wort turtur

Konjugation

  • Präsens: turtle, du turtelst, er/sie/es turtelt
  • Präteritum: ich tur­tel­te
  • Konjunktiv II: ich tur­tel­te
  • Imperativ: turtle/​turtele! (Einzahl), turtelt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­tur­telt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für tur­teln (Synonyme)

bebalzen
beturteln
flirten (Hauptform):
einen Flirt betreiben; ungezwungen und spontan durch Körpersprache oder Smalltalk versuchen, sich gegenseitig näherzukommen
herummachen mit (ugs.)
herumschäkern
herumturteln
kokettieren:
durch vorgespielte Angaben gefallen wollen
mit einem Plan, einer Idee spielen
liebäugeln:
mit dem Gedanken spielen, etwas zu tun, was man gerne tun möchte
mit jemandem flirten, mit jemandem oder etwas sympathisieren
liebeln (ugs.)
poussieren (veraltet):
jemanden umschmeicheln, jemandem den Hof machen, ernsthaft flirten, schmusen
rummachen mit (ugs.)
schäkern:
auf spaßige, neckische Weise flirten
mit jemandem neckisch spaßen
scharmutzieren (veraltend)
tändeln (veraltend):
etwas leichthin/oberflächlich/ohne Ernst tun, verspielt sein
mit jemandem flirten
flöten:
flötenähnliche Töne hervorbringen
in hohen Tönen jemandem etwas erzählen
säuseln:
ein schwaches Geräusch machen, ähnlich dem, das der Wind hervorbringt
leise und geziert sprechen und dabei oftmals eine gewisse Absicht verfolgen, zum Beispiel, jemanden zu beeindrucken
schmeicheln:
mit Dativ: versuchen, jemandem zu gefallen oder jemanden zu beeinflussen, indem man Dinge sagt, die der Andere gern hört, die aber nicht unbedingt der eigenen Meinung entsprechen.

Weitere mögliche Alternativen für tur­teln

girren:
Lautäußerungen von sich geben, wie bestimmte Vögel es tun, vor allem Tauben
verführerisch, gefühlvoll, kokettierend sprechen
gurren:
die für Tauben typischen stimmhaften Töne von sich geben
rucksen

Beispielsätze

  • Die bei der Bank wartenden Tauben turteln und stürzen sich dann auf die angebotenen Brotstückchen.

  • Die Leute sollen nicht denken, dass ich mit Tom turtele.

  • Er turtelt bei Facebook mit anderen Weibern herum.

  • Maria und Tom turteln wie die Tauben.

  • Tom wollte nicht, dass man dächte, er turtele mit Maria.

  • Tom und Maria turteln immer miteinander.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Zu Beginn ihrer Ehe zeigten sie sich eher verhalten, inzwischen turteln sie auch gerne mal öffentlich.

  • Und tatsächlich: Auch bei Instagram turteln die Schauspieler und können die Finger einfach nicht voneinander lassen.

  • Von wegen Liebeskrise: Hier turteln Heidi & Vito im Urlaub!

  • Stattdessen sehen wir ihn in Spielszenen mit diversen Damen turteln.

  • Auf vier Etagen können Verliebte in trauter Zweisamkeit turteln und kuscheln. 95 Treppenstufen führen ins Turmzimmer.

  • Das beweist ein Fan-Foto: Robsten wurden am 21. März zusammen gesichtet - und sollen wie die Weltmeister geturtelt haben.

  • Dazwischen turteln und jubilieren der Prinz und die Prinzessinnen in spe und bereiten tänzerisch Vergnügen.

  • Mit ein bisschen Glück sieht er dort auf dem alten Kopfsteinplaster oder der Balustrade die Pfauen malerisch turteln.

  • Im Gegenteil, geturtelt und geknutscht haben die!

  • Drei Paare sieht man, im Videoformat, auf der Straße bummeln und turteln.

  • Ganz ungeniert turteln beide vor den Augen der anderen Poolgäste, küssen und umarmen sich.

  • Per Textbotschaft auf dem Handy können die aufgekratzten Freier turteln, was das Zeug hält.

  • Die beiden turteln wieder und befinden sich gerade mit ihren Kindern Johanna (2) und Friedrich (0,5) im Urlaub an der Ostsee.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb tur­teln be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × T, 1 × E, 1 × L, 1 × N, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × L, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem R mög­lich.

Das Alphagramm von tur­teln lautet: ELNRTTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Unna
  3. Ros­tock
  4. Tü­bin­gen
  5. Essen
  6. Leip­zig
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Ulrich
  3. Richard
  4. Theo­dor
  5. Emil
  6. Lud­wig
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Uni­form
  3. Romeo
  4. Tango
  5. Echo
  6. Lima
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

turteln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort tur­teln kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Tur­tel­tau­be:
im übertragenen Sinne, umgangssprachlich, scherzhaft; zumeist im Plural: eine Person, die mit einer anderen (heftig) turtelt
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: turteln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: turteln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10106976, 10052552, 7042273, 6062194 & 4460253. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch
  2. promiflash.de, 19.10.2023
  3. bild.de, 07.05.2022
  4. promiflash.de, 13.08.2017
  5. spiegel.de, 22.04.2015
  6. stuttgarter-nachrichten.de, 21.01.2014
  7. feedproxy.google.com, 21.03.2013
  8. wlz-fz.de, 03.12.2008
  9. rp-online.de, 11.10.2007
  10. archiv.tagesspiegel.de, 22.06.2003
  11. welt.de, 19.09.2002
  12. welt.de, 05.04.2002
  13. DIE WELT 2000
  14. Berliner Zeitung 1998