resignieren

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ʁezɪˈɡniːʁən ]

Silbentrennung

resignieren

Definition bzw. Bedeutung

Auf etwas eigentlich Gewünschtes, das unerreichbar zu sein scheint, widerwillig verzichten.

Begriffsursprung

lateinisch resignare „verzichten“

Konjugation

  • Präsens: resigniere, du resignierst, er/sie/es re­si­g­niert
  • Präteritum: ich re­si­g­nier­te
  • Konjunktiv II: ich re­si­g­nier­te
  • Imperativ: resigniere/​resignier! (Einzahl), re­si­g­niert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: re­si­g­niert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für re­si­g­nie­ren (Synonyme)

(das) Feld räumen (müssen) (fig.)
(das) Handtuch schmeißen (ugs., fig.)
(das) Handtuch werfen (ugs., fig.)
(den) (ganzen) Bettel hinschmeißen (ugs.)
(den) (ganzen) Bettel hinwerfen (ugs.)
(den) (ganzen) Kram hinschmeißen (ugs.)
(den) (ganzen) Krempel hinschmeißen (ugs.)
(die) Brocken hinschmeißen (ugs.)
(die) Brocken hinwerfen (ugs.)
(die) Flinte ins Korn werfen (ugs., fig.)
(die) Segel streichen (ugs.)
(die) Waffen strecken (fig.)
(einen) Rückzieher machen
(es mit/bei etwas) bewenden lassen
(etwas) auf sich beruhen lassen
(sich dem) Schicksal ergeben
(sich dem) Schicksal fügen
(sich) ins Bockshorn jagen lassen (ugs.)
abbrechen (ugs.):
aufhören, verstummen
durch Krafteinwirkung abgetrennt werden
(sich mit etwas) abfinden:
einen Schaden mittels Gleichwertigem ausgleichen
sich zufrieden geben, etwas akzeptieren
(es) aufgeben:
auch intransitiv: etwas Sinnloses beenden, aufhören, einstellen; etwas beenden, obwohl der Sinn im Weitermachen besteht
etwas bei jemandem aufgeben: jemandem etwas zur Beförderung oder Bearbeitung übergeben
aufhören zu kämpfen
aufstecken (ugs.):
ein Teil, das eine Öffnung/Vorwölbung/Einbuchtung hat, auf ein Teil mit dem Gegenstück drücken
einen gewissen Gesichtsausdruck zeigen
(sich) beugen:
(ein Wort) deklinieren, abwandeln
(Licht oder andere Wellen) ablenken
die weiße Fahne hissen (ugs., fig.)
(sich) einmotten (lassen) (ugs.):
etwas für längere Zeit außer Betrieb nehmen
etwas mit einem Mittel zum Schutz gegen Motten einpacken
einpacken (können) (ugs., fig.):
etwas in eine Hülle oder einen Behälter tun oder mit einem besonderen Papier umwickeln
hinschmeißen (ugs.):
(etwas) irgendwohin werfen, in die Richtung von jemandem oder etwas werfen (schmeißen)
plötzlich keine Lust mehr auf etwas haben und nicht mehr weitermachen oder durch äußere Umstände gezwungen sein, etwas aufzugeben, nicht mehr weiterzumachen
in den Sack hauen (ugs.)
kapitulieren:
einen Kampf aufgeben, die eigene Niederlage eingestehen
klein beigeben
nicht weiter versuchen
nicht weiterverfolgen
nicht weiterversuchen
passen:
angemessen sein, sich eignen, harmonieren; besonders bei Kleidung: gute Passform haben
Ball über eine Distanz weitergeben
passen müssen
(sich) schicken (in) (geh., veraltet):
(aus)reichen
den sittlichen Maßstäben entsprechen
schmeißen (ugs., fig.):
etwas aufgeben, misslingen lassen
etwas erfolgreich durchführen
(sich) geschlagen geben
(etwas) stecken (ugs.):
an einem bestimmten Ort sein
etwas in etwas anderes hineindrücken oder einfügen
zurückrudern (ugs., fig.):
im Boot mit der Hilfe von Paddeln/Rudern an den Ausgangsort zurückkehren
im Gespräch seine Position aufgeben
(die) Hoffnung verlieren
den Kopf hängen lassen (ugs., fig.)
den Mut sinken lassen
den Mut verlieren
den Schwanz einziehen (ugs., fig.)
hoffnungslos sein
nicht mehr an sich glauben
schwarzsehen (ugs.):
fernsehen, ohne Rundfunkgebühren bezahlt zu haben
für die Zukunft negative Erwartungen haben
(sich) verlorengeben
verzagen (geh.):
entmutigt aufgeben, die Hoffnung / die Zuversicht verlieren
verzweifeln:
die Hoffnung verlieren, keinen Ausweg wissen
verzichten:
Ansprüche auf etwas freiwillig aufgeben; etwas aus seiner freien Entscheidung heraus nicht tun

Sinnverwandte Wörter

ent­sa­gen:
gehoben, mit Dativ: aus Einsicht heraus freiwillig auf etwas fortan verzichten, das man bisher geschätzt hat
hin­neh­men:
eine Aussage, Handlung oder ein Ereignis von negativer Natur akzeptieren, dulden oder sich dem widerspruchslos fügen
etwas/jemanden mit hinnehmen: etwas/jemanden zu dem Ort bringen, wo man selbst gerade auf dem Weg hin ist

Beispielsätze

  • Was seine Berufswünsche angeht, hat er inzwischen völlig resigniert.

  • Das Schlimmste, was passieren kann, ist nicht sein Ziel zu verlieren, sondern zu resignieren und sich kein neues mehr zu suchen.

  • Ich resigniere.

  • Ich habe die Hoffnung aufgegeben und resigniere.

  • Ich möchte resignieren.

  • Tom hat drei Stunden geduldig gewartet, dann hat er resigniert.

  • Als ich all das sah, konnte ich nur den Kopf schütteln und resigniert schweigen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dennoch dürfe man nicht resignieren.

  • "Wir können nach so einem Spiel resignieren oder wir können sagen, dass wir noch Spiele haben", sagte Coach Dimitrios Grammozis.

  • Ich habe anfangs nach dem Velo gesucht, ich wollte nicht resignieren und meine Reise abbrechen.

  • Sich nicht zurückzulehnen und zu resignieren, das zumindest sind wir den Menschen in Syrien schuldig.

  • Aber mutig sein, neue Ziele setzen, statt zu resignieren, das sind wichtige Signale.

  • Fribourg-Gottéron, das schon vor dem zweiten Gegentor wenig auszurichten hatte, resignierte endgültig.

  • Klingt, als ob Sie resignieren.

  • Ich stand vor der Wahl, zu resignieren, die Situation zu akzeptieren oder für mich zu kämpfen und wieder Boden unter die Füsse zu bekommen.

  • Da resignierte sogar Real Madrid vorerst.

  • Das alles lässt den Vater resignieren.

  • Wulff resignierte und erkannte die Überlegenheit von Porsche und Piech an.

  • Er resignierte und übergab seine Unterlagen dem Jad-Vashem-Institut in Israel.

  • So lautet die resignierte Antwort von britischen Militärs und Politikern.

  • Nicht resignieren, geliebtes Nahverkehrsmittel, es kann nur noch besser werden.

  • Sein Albtraum: Die Investoren resignieren, die Bio-Tech-Konjunktur säuft endgültig ab, und auch seine Regierung mag nicht mehr.

  • Da schöpfen Sie keine Hoffnung, da gehen Sie vielleicht weg und resignieren, obwohl die Befreiung unmittelbar bevorsteht!

  • Er resignierte sich endlich darein, dass die kleinen Lasterhaften wenigstens nicht zu großen Verbrechen fähig sind.

  • Zum Glück besaß Beyle nicht das Naturell Werthers; er resignierte mit schmerzlicher Gefasstheit.

  • Und die Bauern würden resignieren.

  • Also resignieren wir, wenden uns enttäuscht ab?

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf re­si­g­nie­ren?

Wortaufbau

Das fünfsilbige Verb re­si­g­nie­ren be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × I, 2 × N, 2 × R, 1 × G & 1 × S

  • Vokale: 3 × E, 2 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 2 × R, 1 × G, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E, ers­ten I, G und zwei­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von re­si­g­nie­ren lautet: EEEGIINNRRS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ros­tock
  2. Essen
  3. Salz­wedel
  4. Ingel­heim
  5. Gos­lar
  6. Nürn­berg
  7. Ingel­heim
  8. Essen
  9. Ros­tock
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Richard
  2. Emil
  3. Samuel
  4. Ida
  5. Gus­tav
  6. Nord­pol
  7. Ida
  8. Emil
  9. Richard
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Romeo
  2. Echo
  3. Sierra
  4. India
  5. Golf
  6. Novem­ber
  7. India
  8. Echo
  9. Romeo
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

resignieren

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort re­si­g­nie­ren kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: resignieren. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: resignieren. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8491791, 7016372, 7005148, 4983257, 4198041 & 1248081. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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